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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 1. Abhandlung): Griechische Kalender: 2. Der Kalender der Quintilier und die Überlieferung der Geoponica — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32163#0030
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22

Franz Boll:

Arm.

ein versehentliches Zurückgreifen
auf' Angaben aus dem November
die Erwähnung des November in
der vorigen Angabe sich aufhellt.j

G

0

Am 14. Tag geht der Serlay (Seryay)

fehlt

23. Februar. ’OtOTÖ<;

im Westen auf. [Das Wort, das nach
dem Griechischen offenbar = Pfeil
sein muß, ist rneinen beiden gütigen
Helfern aus keiner östlichen Sprache
bekannt. 41) Aus sagitta, das ich rnich
erinnere, auch einmal als Lehnwort
für Pfeil in irgendeinem grie-
chischen Sternverzeichnis gelesen
zu haben, kann Serlay nicht wohl
geworden sein.]


buvei eatTepioq.

Am 27. Tag geht der Semmak' 1 famih

26. Febr. ’Ap-

26.Febr. 'ApKToöpoq

(Semmag famih) im Osten auf. [~

KToOpo<; eaTte-

eaTTepioi; eirtTe\A.et.

simak ramih = as-simäku-r-rämihu
= Arkturos.]

pioi; e-mTeA.Xei.


Am 27. Tag ist die Zeit, in der Gi-

fehlt

27. Febr. XeAibövec;

cafn (Jijafn) erscheint [d. h. die
Schwalbe].


cpatvovTat.

Die Nebeneinanderstelliing zeigt mit handgreiflicher Deutlichkeit,
daß der von mir oben mitgeteilte Text Q, und nicht die kläglich
zugestutzte Form G in den Geoponica, das Original ist, das in der
von dem Armenier durch arabische Vermittlung übersetzten einen
Hauptc{uelle der Geoponica, clem Werk des Vindanius Anatolius aus
Berytos, sich fand. Q ist somit nicht irgendwelchen unbestinmiten
Ursprungs. sondern in cler Tat aus jenem griechischen Originahverk
der Geoponica entlehnt. Wir können also neben den elenclen Text
cler Geoponica nun die Quelle legen. Niclit unterlassen möchte ich
aucli, darauf hinzuweisen, dab sowohl im Arm. wie in Q der oben
(S. 13) erwähnte Einleitungssatz von Geop. I 9 fehlt; clie schönste
Bestätigung für Oders Annahme, daß diese Einleitungssätze erst
dem Cassianus Bassus gehören. — Die Überlieferung im Armeni-
schen ist mit vielen Fehlern behaftet, wie bei einem solchen langen
Transport kaum anders zu erwarten ist (die Hss. gehören alle drei
ins XVIII. Jahrhundert); namentlich haben die Zahlen gelitten (die
Daten sind in mehreren Fällen um einen Zehner verschoben und

41) Es sieht freilich durchaus wie ein syrisches Wort aus; vgl. die Zusammen-
stellung bei Hübschmann, Armen. Grammatik I 281 ff., bes. 287 über den Ausgang
-ay in solchen aus dem Syrischen entlehnten Wörtern.
 
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