Mitteilungen aus der Gapuaner Briefsammlung III.
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wohl einen noch schärferen Ton angeschlagen haben würde, wäre
der Konflikt mit dem Bischof sclron zur vollen Höhe gediehen.
Die unten Nr. 6—10 gedruckten Briefe beziehen sich, wie
leicht zu erkennen ist, auf die Erhebung von Clentilis’ Nachfolger
Bischof Basuin 37) von Aversa. In allen, mit Ausnahme von Nr. 7,
wird Aversa genannt, und bei der weitgehenden Übereinstimmung
von Nr. 7 mit. Nr. 6 kann auch clie Beziehung cheses Stückes auf
Aversa keinem Zweifel unterliegen. In allen wird ganz überein-
stimmend die Abstammung des Erwählten aus Aversa, seine Rück-
berufung in die Heimat hervorgehoben. Schon dieser eine Punkt
neben mehreren andern genügt, um festzustellen, daß es sich alle-
mal um clie gleiche Persönlichkeit handelt. Nach Brief 9 ist cler
Erwählte nun von Catanzaro in Kalabrien, wo er bereits Bischof
war, nach Aversa transferiert. So trümmerhaft unsre Überlieferung
für die süditalischen Bischofslisten jener Zeit auch bisher ist, reicht
sie noch eben hin, um erkennen zu lassen, clah nur Bischof Basuin
in Betracht kommen kann, der unter den Bischöfen von Gatanzaro 38)
wie unter denen von Aversa 39) erscheint. Dort ist er für das
Jahr 1200, hier für das Jahr 1215 40) nachzuweisen. Für clen Be-
ginn seiner Amtsführung in Aversa gewinnen wir leicler keinen
Anhaltspunkt. Doch können wir aus seiner heweglichen Schilderung
der durch die Schuld seines Yorgängers im Aversaner Bistum ein-
gerissenen Mißstände in Nr. 10 folgern, daß er der unmitteibare
Nachfolger des Bischofs Gentilis war. Nach clen obigen Aus-
führungen dürfen wir die auf seine Erhebung bezüglichen Briefe
daher vermutungsweise in den Anfang des Jahres 1208 setzen.
Seine Wahl durch das Domkapitel und den sonstigen Ivlerus
von Aversa erfolgte einmütig. Da indes seiner Annahme aus dem
schon von ihm bekleicleten bischöflichen Amt in Catanzaro
Schwierigkeiten erwachsen konnten, so hat clie Aversaner Geistlich-
keit sich an drei verschiedene Stellen gewandt, um sie zu beseitigen.
37) Diese Namensform wähle ich mit R. I. V, 12481 nach Minieri-Riccio,
Saggio di codice diplomatico, Suppl. (Neapel 1882) I, 22 (Basuynus). Andre zum
Teil verderbte Forrnen sind Bcissuimus (Winkelmann, Acta Imp. I, 189), Basinthius,
Basvius, Basiinus (Ughelli-Coleti I, 489), Bassovinus, Busianus (Ughelli-Co-
leti IX, 368).
38) Ughelli-Coleti IX, 3 6 8. — 39) Ebenda I, 489.
40) R. I. V, 12481 vom Juli 1215.
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wohl einen noch schärferen Ton angeschlagen haben würde, wäre
der Konflikt mit dem Bischof sclron zur vollen Höhe gediehen.
Die unten Nr. 6—10 gedruckten Briefe beziehen sich, wie
leicht zu erkennen ist, auf die Erhebung von Clentilis’ Nachfolger
Bischof Basuin 37) von Aversa. In allen, mit Ausnahme von Nr. 7,
wird Aversa genannt, und bei der weitgehenden Übereinstimmung
von Nr. 7 mit. Nr. 6 kann auch clie Beziehung cheses Stückes auf
Aversa keinem Zweifel unterliegen. In allen wird ganz überein-
stimmend die Abstammung des Erwählten aus Aversa, seine Rück-
berufung in die Heimat hervorgehoben. Schon dieser eine Punkt
neben mehreren andern genügt, um festzustellen, daß es sich alle-
mal um clie gleiche Persönlichkeit handelt. Nach Brief 9 ist cler
Erwählte nun von Catanzaro in Kalabrien, wo er bereits Bischof
war, nach Aversa transferiert. So trümmerhaft unsre Überlieferung
für die süditalischen Bischofslisten jener Zeit auch bisher ist, reicht
sie noch eben hin, um erkennen zu lassen, clah nur Bischof Basuin
in Betracht kommen kann, der unter den Bischöfen von Gatanzaro 38)
wie unter denen von Aversa 39) erscheint. Dort ist er für das
Jahr 1200, hier für das Jahr 1215 40) nachzuweisen. Für clen Be-
ginn seiner Amtsführung in Aversa gewinnen wir leicler keinen
Anhaltspunkt. Doch können wir aus seiner heweglichen Schilderung
der durch die Schuld seines Yorgängers im Aversaner Bistum ein-
gerissenen Mißstände in Nr. 10 folgern, daß er der unmitteibare
Nachfolger des Bischofs Gentilis war. Nach clen obigen Aus-
führungen dürfen wir die auf seine Erhebung bezüglichen Briefe
daher vermutungsweise in den Anfang des Jahres 1208 setzen.
Seine Wahl durch das Domkapitel und den sonstigen Ivlerus
von Aversa erfolgte einmütig. Da indes seiner Annahme aus dem
schon von ihm bekleicleten bischöflichen Amt in Catanzaro
Schwierigkeiten erwachsen konnten, so hat clie Aversaner Geistlich-
keit sich an drei verschiedene Stellen gewandt, um sie zu beseitigen.
37) Diese Namensform wähle ich mit R. I. V, 12481 nach Minieri-Riccio,
Saggio di codice diplomatico, Suppl. (Neapel 1882) I, 22 (Basuynus). Andre zum
Teil verderbte Forrnen sind Bcissuimus (Winkelmann, Acta Imp. I, 189), Basinthius,
Basvius, Basiinus (Ughelli-Coleti I, 489), Bassovinus, Busianus (Ughelli-Co-
leti IX, 368).
38) Ughelli-Coleti IX, 3 6 8. — 39) Ebenda I, 489.
40) R. I. V, 12481 vom Juli 1215.