24 K. Hampe:
enim melius est obmittere facinus delinquentis, quam innoeentem
forsitan condempnare.
5.
Das DomJcapitel von Aversa Idagt bei Papst Innosenz III. über
die der Kirche zu schiverem Schaden gereichende Vakanz im Deha-
nat, die der Dischof (Gentilis?) über ein halbes Jahr hinauszu-
zögern suchc, um clie Desetzung der Stelle an sich zu bringen, bittet
die Wahlhandlung durch päpstliche Autorität anzusetzen, da clas freie
Wahlrecht des Kapitels, nach Privüegien Papst Coelestins (III.) und
Innozenz III. selbst, nur bei eigner NachlässigJceit verfallen Jcönnel
(Aversa, vor 1207?)A)
Decani 77) solacio destituta Aversana ecclesia circa honores suos
et dignitates, in 13 temporalibus etiam preiudicium patitur et iacturam,
a quibus, si ipsius gauderet presencia, fieret penitus aliena. Vo-
lentes igitur proficere indempnitati 0 ecclesie et honori tocius capi-
tuli sumopere providere, disposuimus aliquem de canonicis vestris 78)
vel nostris iuxta antiquam et probatam ecclesie nostre consuetudi-
nem assumere in decanum, illum 79) optantes potissime, qui mori-
bus et sciencia preditus utilitatibüs ecclesie sui d presencia deserviret
a) Cocl. Paris. lat. 11867 fol. 129c, ausnahmsweise mit der Überschrift: Do-
mino pape. — b) folgt te getilgt Hs. — c) idempnitati Hs. — d) So Hs.
76) Die schweren Schädigungen, unter welchen die Aversaner Kirche nach
den Eingangswmrten leidet, die unrechtmäßigen Übergriffe, die von mehreren
(etwa den Helfershelfern des Bischofs unter den Kanonikern, vgl. Nr. 2?) verübt
werden, clie offenbar feindselige Haltung des Bischofs gegen das Kapitel, alles das
weist mit Wahrscheinlichke.it auf die Zeit des schlimmen Bischofs Gentilis hin,
von dem die Briefe 1 — 4 handeln. Docb dürften zur Zeit der Abfassung dieses
Stückes seine Vergehen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht und noch nicht zu
offener Anklage bei dem Papste geführt haben, wie im Jahre 1207. Der Termi-
nus post quem läßt sich einstweilen nicht genauer bestimmen, wie überhaupt die
ganze Datierung und Beziehung auf Bischof Gentilis nur mit Vorbehalt anzu-
nehmen ist.
77) Einen Propst scheint das Kapitel von Aversa nach den allerdings nicht
unmittelbar gleichzeitigen Urkunden bei Parente Origini e vicende ecclesiastiche
della cittä di Aversa nicht gehabt zu haben, wohl dagegen einen Archidiakon.
Die Vermögensverwaltung sclieint dem Dekan zugestanden zu haben.
78) Also, wenn der Text richtig ist, der römischen Kurie, was sich wohl
durch die frühere unmittelbare Unterordnung Aversas unter Rom erklärt.
79) Hier jedenfalls allgemein zu fassen, nicht etwa als der in Formeln üb-
liche Ersatz eines bestimmten, ausgefallenen Namens.
enim melius est obmittere facinus delinquentis, quam innoeentem
forsitan condempnare.
5.
Das DomJcapitel von Aversa Idagt bei Papst Innosenz III. über
die der Kirche zu schiverem Schaden gereichende Vakanz im Deha-
nat, die der Dischof (Gentilis?) über ein halbes Jahr hinauszu-
zögern suchc, um clie Desetzung der Stelle an sich zu bringen, bittet
die Wahlhandlung durch päpstliche Autorität anzusetzen, da clas freie
Wahlrecht des Kapitels, nach Privüegien Papst Coelestins (III.) und
Innozenz III. selbst, nur bei eigner NachlässigJceit verfallen Jcönnel
(Aversa, vor 1207?)A)
Decani 77) solacio destituta Aversana ecclesia circa honores suos
et dignitates, in 13 temporalibus etiam preiudicium patitur et iacturam,
a quibus, si ipsius gauderet presencia, fieret penitus aliena. Vo-
lentes igitur proficere indempnitati 0 ecclesie et honori tocius capi-
tuli sumopere providere, disposuimus aliquem de canonicis vestris 78)
vel nostris iuxta antiquam et probatam ecclesie nostre consuetudi-
nem assumere in decanum, illum 79) optantes potissime, qui mori-
bus et sciencia preditus utilitatibüs ecclesie sui d presencia deserviret
a) Cocl. Paris. lat. 11867 fol. 129c, ausnahmsweise mit der Überschrift: Do-
mino pape. — b) folgt te getilgt Hs. — c) idempnitati Hs. — d) So Hs.
76) Die schweren Schädigungen, unter welchen die Aversaner Kirche nach
den Eingangswmrten leidet, die unrechtmäßigen Übergriffe, die von mehreren
(etwa den Helfershelfern des Bischofs unter den Kanonikern, vgl. Nr. 2?) verübt
werden, clie offenbar feindselige Haltung des Bischofs gegen das Kapitel, alles das
weist mit Wahrscheinlichke.it auf die Zeit des schlimmen Bischofs Gentilis hin,
von dem die Briefe 1 — 4 handeln. Docb dürften zur Zeit der Abfassung dieses
Stückes seine Vergehen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht und noch nicht zu
offener Anklage bei dem Papste geführt haben, wie im Jahre 1207. Der Termi-
nus post quem läßt sich einstweilen nicht genauer bestimmen, wie überhaupt die
ganze Datierung und Beziehung auf Bischof Gentilis nur mit Vorbehalt anzu-
nehmen ist.
77) Einen Propst scheint das Kapitel von Aversa nach den allerdings nicht
unmittelbar gleichzeitigen Urkunden bei Parente Origini e vicende ecclesiastiche
della cittä di Aversa nicht gehabt zu haben, wohl dagegen einen Archidiakon.
Die Vermögensverwaltung sclieint dem Dekan zugestanden zu haben.
78) Also, wenn der Text richtig ist, der römischen Kurie, was sich wohl
durch die frühere unmittelbare Unterordnung Aversas unter Rom erklärt.
79) Hier jedenfalls allgemein zu fassen, nicht etwa als der in Formeln üb-
liche Ersatz eines bestimmten, ausgefallenen Namens.