1. Die Zusammensetzung des Papyrus.
Die Urkunde, die im folgenden publiziert und besprochen
werden soll, kommt durch Vereinigung dreier bisher getrennter
Papyrusfragmente (A, B, G) zustande. A und B bilden die beiden
Hälften eines breiten am Kopfe vollständigen, am Fuße ab-
gebrochenen Blattes, welches, vermutlich erst durch die Hand
moclerner arabischer Händler, in der Mitte auseinandergerissen
wurcle, so daß clie rechte Seite durch Verrnittlung von B. P.
Grenfell ins British Museuin (P. Brit. Mus. 612), die linke durch
Vermittlung von G. Reinhardt in die Heiclelberger Sammlung ge-
langte (P. Heid. 1280). Den englischen Teil hat Grenfell als
P. Grenf. I, 17 im Jahre 1896 veröffentlicht, der (1897 erworbene)
Heidelberger Teil ist noch nicht ecliert, wiewohl man auf seine
Zugehörigkeit zum andern in Heidelberg seit langem aufmerksam
geworden. 1) Wie schon angedeutet, bleibt unser Text auch nach
der Zusammenfügung der Stücke A (P. Heid.) und B (P. Brit. Mus.),
von denen jenes eine Zeile nach oben voraus hat 2), dieses sich
nach unten um sechs Zeilen (22—27) weiter erstreckt, am Schlusse
traurig verstümmelt. Für clies sein verlorenes Ende nun entdeckte
ich schon vor Jahren auf Grund von äußeren und inneren Indizien
(s. u.) ein teilweises Ersatzstück (G) in dem der Ergänzung be-
dürftigen uncl fähigen nächstvorhergehenclen GRENFELL-Papyrus I,
15, 16 (P. Brit. Mus. 611), das zwar nach Ausweis seiner anders-
artigen Handschrift und Zeilenbreite nicht von unsrer Original-
Skriptur A B selber, wohl aber anscheinend von einer andern Ab-
schrift, etwa einem Konzepte dieses Originales herrührt. 3)
Ü Eine vorläufige Transskription des vereinigten Textes von A. von Domas-
zewski fand ich bereits im Jahre 1901 vor. Nach Seymour de Ricci, Archiv II,
S. 520 geht die Entdeckung auf' 0. Crusius zurück.
2) Ich bezeichne sie als 1*, um Grenfells Zählung beibehalten zu können.
3) Zu meiner Freude hat inzwischen auc-h G. Plaumann, 'Ptolemais in Ober-
ägyten’ (Leipz. liist. Abh. XVIII 1910), S. 67 f. P. Grenf. I, 15 als SchluS von I, 17
erkannt. Nur denkt er irrtümlich an eiu und dasselbe Exemplar. Davor mußte
l*
Die Urkunde, die im folgenden publiziert und besprochen
werden soll, kommt durch Vereinigung dreier bisher getrennter
Papyrusfragmente (A, B, G) zustande. A und B bilden die beiden
Hälften eines breiten am Kopfe vollständigen, am Fuße ab-
gebrochenen Blattes, welches, vermutlich erst durch die Hand
moclerner arabischer Händler, in der Mitte auseinandergerissen
wurcle, so daß clie rechte Seite durch Verrnittlung von B. P.
Grenfell ins British Museuin (P. Brit. Mus. 612), die linke durch
Vermittlung von G. Reinhardt in die Heiclelberger Sammlung ge-
langte (P. Heid. 1280). Den englischen Teil hat Grenfell als
P. Grenf. I, 17 im Jahre 1896 veröffentlicht, der (1897 erworbene)
Heidelberger Teil ist noch nicht ecliert, wiewohl man auf seine
Zugehörigkeit zum andern in Heidelberg seit langem aufmerksam
geworden. 1) Wie schon angedeutet, bleibt unser Text auch nach
der Zusammenfügung der Stücke A (P. Heid.) und B (P. Brit. Mus.),
von denen jenes eine Zeile nach oben voraus hat 2), dieses sich
nach unten um sechs Zeilen (22—27) weiter erstreckt, am Schlusse
traurig verstümmelt. Für clies sein verlorenes Ende nun entdeckte
ich schon vor Jahren auf Grund von äußeren und inneren Indizien
(s. u.) ein teilweises Ersatzstück (G) in dem der Ergänzung be-
dürftigen uncl fähigen nächstvorhergehenclen GRENFELL-Papyrus I,
15, 16 (P. Brit. Mus. 611), das zwar nach Ausweis seiner anders-
artigen Handschrift und Zeilenbreite nicht von unsrer Original-
Skriptur A B selber, wohl aber anscheinend von einer andern Ab-
schrift, etwa einem Konzepte dieses Originales herrührt. 3)
Ü Eine vorläufige Transskription des vereinigten Textes von A. von Domas-
zewski fand ich bereits im Jahre 1901 vor. Nach Seymour de Ricci, Archiv II,
S. 520 geht die Entdeckung auf' 0. Crusius zurück.
2) Ich bezeichne sie als 1*, um Grenfells Zählung beibehalten zu können.
3) Zu meiner Freude hat inzwischen auc-h G. Plaumann, 'Ptolemais in Ober-
ägyten’ (Leipz. liist. Abh. XVIII 1910), S. 67 f. P. Grenf. I, 15 als SchluS von I, 17
erkannt. Nur denkt er irrtümlich an eiu und dasselbe Exemplar. Davor mußte
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