Eros und Psyche.
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Uranios zur Seite 100); Aphrodite, Hermes und Eroten waren zu
Aphrodisias im Kult vereint. 101)
Nahe Verbindungen zwischen den beiden Göttern und Eros
als drittem haben wir somit kennen gelernt, der als Sohn der
Ehe entsprießt, Eros Pandemos, doch wohl von der Aphrodite
Pandemos. 102) Mit ihr gemeinsam warcl am Südfuß der athenischen
Akropolis Peitho verehrt 103), oft Beiname der Aphrodite, häufiger
Eigengöttin. 104) Wie Eros den Mann zur Liebe entflammt, so weiß
Peitho, die Göttin cler Überredung, die Frau der Liebe des Mannes
zu gewinnen. Sie ist der weibliche Eros, der sich im Nachgeben
und Gewähren ausdrückt. So nennt Sappho Eros und Peitho
die Kinder der Aphrodite. 105) Wie Eros die Befehle seiner Ge-
bieterin erfüllt, so sollte man meinen, sei dem Gott der Rede und
Überredung Peitho gesellt worden. Und eine glückliche Be-
stätigung gibt uns die lesbische Opfervorschrift, die gemein-
samen Kult der Aphrodite, der Peitho und des Hermes bezeugt. 106)
Wir kehren zu unserem Gespann zurück und betrachten uns
die Gefährtin des Eros. Sie hat keine Flügel, wenigstens hat
cler Künstlei’ sie nicht angegeben. Wir könnten es auf Rechnung
der archaischen Kunst setzen, daß man sie darzustellen unter-
ließ, aber bei den Rossen vor den Wagen sincl auf unseren
Reliefs auch stets die hinteren Flügel verdeutlicht. Ist es Peitho,
die neben Eros einherschwebt, flügellos, mit der Taube in der
Hand? Wenigstens zu clem Vogel können. wir von einer sicheren
Peithodarstellung her einen Beleg geben. Die liebliche Gestalt,
inschriftlich als Göttin der Überredung bezeichnet, welche auf
dem Neapler Relief zu Häupten cler unschlüssig zögernden Helena
sitzt 107), stützt ihre Hancl ebenfalls auf einen Vogel, mag es ein
Zaubervogel sein ocler das Tier der Aphrodite, die Taube. Auch
hier ist sie w renigstens in innerliche Verbindung mit Eros ge-
bracht; daß sie andererseits Vorgängerin der Psyche auch in
10°) Delos : Paus., IX. 3, 40f. Smyrna : C. J. G. 3157.
101) Bull. Corr. Eell, IX, 1885, 78, 8.
102) Platon, Symposion, p. 180ff.
103) Pausanias, I, 22, 3 (Hitzig-Blümmer, I, S. 240f.) ; Roscher,
III, 2, 1797.
104) S. Weizsäckers klaren Artikel „Peitho“ bei Roschep, III, 2.
105) Fr. 57 A uncl 135.
106) Anm. 99.
107) Baumeister, Den'kmäler, I, Abb. 708 ; Roscher, III, 2, S. 1799,
Fig. 1. '
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Uranios zur Seite 100); Aphrodite, Hermes und Eroten waren zu
Aphrodisias im Kult vereint. 101)
Nahe Verbindungen zwischen den beiden Göttern und Eros
als drittem haben wir somit kennen gelernt, der als Sohn der
Ehe entsprießt, Eros Pandemos, doch wohl von der Aphrodite
Pandemos. 102) Mit ihr gemeinsam warcl am Südfuß der athenischen
Akropolis Peitho verehrt 103), oft Beiname der Aphrodite, häufiger
Eigengöttin. 104) Wie Eros den Mann zur Liebe entflammt, so weiß
Peitho, die Göttin cler Überredung, die Frau der Liebe des Mannes
zu gewinnen. Sie ist der weibliche Eros, der sich im Nachgeben
und Gewähren ausdrückt. So nennt Sappho Eros und Peitho
die Kinder der Aphrodite. 105) Wie Eros die Befehle seiner Ge-
bieterin erfüllt, so sollte man meinen, sei dem Gott der Rede und
Überredung Peitho gesellt worden. Und eine glückliche Be-
stätigung gibt uns die lesbische Opfervorschrift, die gemein-
samen Kult der Aphrodite, der Peitho und des Hermes bezeugt. 106)
Wir kehren zu unserem Gespann zurück und betrachten uns
die Gefährtin des Eros. Sie hat keine Flügel, wenigstens hat
cler Künstlei’ sie nicht angegeben. Wir könnten es auf Rechnung
der archaischen Kunst setzen, daß man sie darzustellen unter-
ließ, aber bei den Rossen vor den Wagen sincl auf unseren
Reliefs auch stets die hinteren Flügel verdeutlicht. Ist es Peitho,
die neben Eros einherschwebt, flügellos, mit der Taube in der
Hand? Wenigstens zu clem Vogel können. wir von einer sicheren
Peithodarstellung her einen Beleg geben. Die liebliche Gestalt,
inschriftlich als Göttin der Überredung bezeichnet, welche auf
dem Neapler Relief zu Häupten cler unschlüssig zögernden Helena
sitzt 107), stützt ihre Hancl ebenfalls auf einen Vogel, mag es ein
Zaubervogel sein ocler das Tier der Aphrodite, die Taube. Auch
hier ist sie w renigstens in innerliche Verbindung mit Eros ge-
bracht; daß sie andererseits Vorgängerin der Psyche auch in
10°) Delos : Paus., IX. 3, 40f. Smyrna : C. J. G. 3157.
101) Bull. Corr. Eell, IX, 1885, 78, 8.
102) Platon, Symposion, p. 180ff.
103) Pausanias, I, 22, 3 (Hitzig-Blümmer, I, S. 240f.) ; Roscher,
III, 2, 1797.
104) S. Weizsäckers klaren Artikel „Peitho“ bei Roschep, III, 2.
105) Fr. 57 A uncl 135.
106) Anm. 99.
107) Baumeister, Den'kmäler, I, Abb. 708 ; Roscher, III, 2, S. 1799,
Fig. 1. '