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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0013
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ΧΑΡΗΤΟΣ ΓΝΩΜΑΙ.

13

lung Των επτά σοφών αποφθέγματα, welche zu guter Letzt noch
auf die Σύγκρισις Μενάνδρου και Φιλιστίωνος wirkte.^) Die schlagend
an Chares erinnernde Technik der Sprüche kennzeichnet
W. MEYERS) folgendermaßen: 'Der Dichter nimmt je einen
Spruch vor und fügt daran, fast stets mityap, eine geschwätzige
Exegese. Er war eben kein Dichter, sondern nur ein Vers-
macher.' Als Beispiel setze ich an den Schluß das Seitenstück
zu den Chares-Versen 22—24 (= fr. 2 N.), den Passus von der
Zunge (Kleobul, V. 6—8, S. 289):
έχειν δε καί την γλώσσαν εύφημον πρέπει'
βλασφημία γάρ εις ατιμίαν ρέπει,
ευφημία δε κτάται την ευτιμίαν.

II.
Der Papyrus besteht zurzeit aus sechs Fragmenten (fr. a—/),
wovon inhaltlich vorerst fast nur die drei ersten (A—c) ver-
wertbar erscheinen. Zwei Stücke, das eine (Τη) mit 10, das
andre (Τη) mit 19 Zeilen, stammen vom Kopf, zwei weitere
mit 22 (Τη) und mit 4 Zeilen (Ay vom Fuß einer Kolumne, aus
einer guten, nur auf dem Rekto beschriebenen Buchrolle. Wieviel
Zeilen in dieser die Kolumne zählte, ist nicht zu ermitteln, und
ebensowenig das Verhältnis, in welchem die vorhandenen Fetzen
ursprünglich aufeinander gefolgt sind. Für unsre Anordnung
gab im wesentlichen die Güte der Erhaltung den Ausschlag;
fr. % stellen wir voraus, weil sein Inhalt auf den Anfang des
Werkes deutet'(s. o. S. 5, Anm. 11), an den zweiten Platz fr. 5,
weil es sich sachlich mit a am nächsten berührt.
Gewonnen wurden die sechs gegenwärtigen Fragmente auf
folgende Art: Nach der ersten vorläufigen Konservierung und
Inventarisierung unsrer Sammlung, wie ich sie seinerzeit antraf,
hatten vier Bruchstücke Vorgelegen, zwei, fr. a und fr. &, V. 11
bis 28, als 434 <7 und c, die zwei andern, fr. &, V. 27—32, und
fr. c, in weitem Abstand davon als 1103 a und 5 numeriert.
Zwei von diesen vier Stücken (434 c 1103 a) gelang es mir in
4*) Vgl. GERHARD, Phoinix, 8. 374, 3.
45) W. MEYER, Nachlese zu den Spruchversen des Men. u. a.: Sitzb. bayer.
AL, philos.-philol. u. bist. EL, 1890 11, 8. 375.
 
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