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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0014
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G. A. Gerhard:

der Weise zusammenzufügen, zum jetzigen fr. &, daß sich die
beiden letzten Zeilen des ersten und die beiden ersten Zeilen
des zweiten ergänzend vereinigen ließen (als V. 27f.). Ein Zu-
wachs andrerseits ergab sich beim Präparieren des fr. c, dessen
untere Hälfte in der Überlieferung besonders schlecht weg-
gekommen ist, und in dem z. B. auch der Anfang der Zeilen 42, 43
erst durch nachträgliches Zurechtrücken der zerzausten Fasern
der Rektoschicht lesbar gemacht werden konnte. Die vier
Schlußzeilen von c (V. 48—51) traten überhaupt erst zutage
nach Entfernung einer mit ihrer Schriftfläche auf die Schrift-
fläche aufgeklebt gewesenen anderweitigen Lage unsrer Hand-
schrift. Bei deren Loslösung nun kamen die jetzigen Frag-
mente J—/ zum Vorschein.
Schon der äußere Zustand des Papyrus zeigt uns in ihm
Reste von ptolemäischer Mumienkartonnage, vermutlich aus El-
Hibeh, in dessen Gräberfunde sich ja die Oxforder und die
Heidelberger Sammlung mehrfach geteilt haben.Dazu stimmt
die schlanke und zierliche, gut lesbare Schrift, die auf jeden
Fall der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts vor Chr. zuzu-
weisen ist. Den Buchstabenformen nach steht ihr im ganzen
wohl am nächsten die (allerdings erheblich kleinere) Unziale
des Tragödienfragments P. &RENF. Η, VI ^ [PVuh? I] -)- P. Hm. I,
10 [LWHe Vj. Singulär erscheint an ihr die liegende Neigung
nach rechts, wie sie sonst fast nur bei der ausgesprochenen
nichtliterarischen Kursive der Ptolemäerzeit vorkommtA?) Für
ihren — gar nicht ungewöhnlichen ^) — kursiven Anflug ist am
bezeichnendsten das mit einem einzigen Federzug ausgeführte τ,
das vom Ende des geschweift ansetzenden Deckstrichs aus direkt
die leicht gekrümmte Vertikal-Hasta herablaufen läßt, das also
die rechte Hälfte des wagerechten Deckstrichs unterdrückt oder
den letzteren, besser gesagt, ganz auf die linke Seite der Verti-
kalen verlegt.^)
46) Zu diesen gemeinsamen Texten gehören u. a. zwei frühptolemäische
Handschriften der liias, publiziert in den 'Veröffentlichungen aus der Heidelberger
Papyrussammlung', Band IV, 1911. 8. hier das Vorwort.
4?) Eine vereinzelte literarische Parallele bietet der erste der beiden ge-
nannten (A. 46) voralexandrinischen Papyri der Ilias (Θ: P. GRENF. Π. 2 -j- P. HiB.
I, 31 + P. IlEiD. 1361).
46) Vgl. GERHARD, Phoinix von Kolophon, S. 3.
46) S. ΚΕΝΥΟΝ, of GuccA: -Papyr/, 1899, S. 38. Beispiele
dieses τ etwa im Elephantine-Papyrus 111 vom J. 384,<83 v. Chr. (Faksimile in
 
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