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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0021
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ΧΛΡΗΤΟΣ ΓΝΩΜΑΙ.

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und I, 79 Studem. ('Philem.' fr. 118, 3K.) nach Boiss.
An. 1, 120, 3 (statt βούλου).
9. Statt der beiden Schlußbuchstaben yt auch möglich, wenn
gleich minder wahrscheinlich, π oder π. Für den zweiten und
dritten Fuß drängt sich die Ergänzung εσθλ)ων oder αγαθ]ων μη
κακών auf, nach Analogie zweier Monosticha, die ja sehr wohl durch
einen Gharesvers beeinflußt sein könnten: Mon. 714: σύμβουλος
έσθλός μή κακός γίγνου φίλοις und 631: σύμβουλος αγαθών μή
κακών είναι θέλε, vgl. auch 715 σύμβουλος ΐ'σθί τών αγαθών, μή τών
κακών. Auch ein ähnlicher Sinn, wie ihn die beiden letztgenannten
Trimeter ausdrücken und wie er etwa noch Mon. 54: αόίκοίς qpAotutv
ή κακοίς μή συμπλέκου begegnet, scheint an unsrer Stelle gefordert
zu sein. Es ließe sich denken: [εσθλων δ(ε) εταιρ]ων μη κακών
yt[yvou φίλος].
ΙΥ. Υ. 10 ergänzt sich zweifelsfrei zu dem bekannten Mono-
stichon 148 Mein.: έργων πονηρών χεΐρ' έλευθέραν έχε. Abweichend
von ihm finden wir in der Chareshandschrift lediglich die aus den
Papyri genügend geläufige offene Schreibung' χειρα ελευθεραν. Vgl.
zu V. 20 μη εκφαινεις und o. S. 11 A. 29. Über die verlorene Weiter-
fübrung der unerwartet allgemeinen Warnung (o. S. 6) läßt sich
nichts wissen.
Y. Y. 11—14. Soweit uns die allzu spärlichen und abgerissenen
Trümmer am Anfang von fr. & (11 nicht schlimm ergehe? 12 dem
Unrecht geschehen; 13 leichtergehend; 14 für schlecht gelten?) zu
schließen erlauben, könnten diese vier Verse zu einem einheitlichen
Gedankenkomplex etwa folgenden Inhalts zusammengehört haben:
[fürchte nicht unbedingt] schlimmes Ergehen: wer Unrecht leidet,
ist leichter dran, als wer für schlecht gilt', das hieße : besser Un-
recht leiden als Unrecht tun'.
11. μη πρ[ασ]σεήν] κακ[ως]. κακώς wahrscheinlicher als καλ[ως].
Anfangs dachte ich an Men. Mon. 145: επ' άνδρί δυστυχοΰνπ μή
πλάσης κακόν, wobei fälschlich πλ[α[σει[ς] geschrieben worden wäre.
Mehr empfiehlt sich aber die Lesung πρ[ασ Ισεί[ν]: für ασ genügt
der Raum, wiewohl man hier ebenso wie beim Schlußbuchstaben
des Wortes die zu erwartenden Spuren nicht sieht. ΌΐθλΥΓίύηάω^
πράσσειν (o. ä.) κακώς (bzw. καλώς) im 5. und 6. Fuße des Tri-
meters ist seit alters häufig zu finden: vgl. etwa Soph. Ei. 1026;
Eur. Hec. 56 und dann wieder Men. Mon. 571; Π, 56
Studem. GPhilem.' fr. 180, 2 K.). πράσσεω statt πράττειν (vgl. V 18)
ist nicht als sekundäre κοη/ή-Form der Abschreiber (vgl. MAYSER,
 
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