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G.A. Gerhard:
Fabrikate wie Men. Mon. 728: τό μηδέν εική πανταχοΰ 'στι χρήσιμον
und 730: τό γνώθι σαυτόν πανταχου 'στι χρήσιμον (vgl. auch 722)
bezeichnete schon W. MEYER, Abh. XV, S. 417 als 'billige Arbeit .
Aus der Meyerschen 'Nachlese zu den Spruchversen des Men. u. a.'
(Sitzb. 1890, 11) mag man noch die zwei folgenden, das πανταχου
ebenfalls im 3. und 4. Fuße bietenden Verse dazunehmen (S. 370):
πρόνοιαν αγαθού πανταχου ποιου φίλος (sic) und (S. 372): δίκαιος
εάν ής πανταχου λαληθήση (sic). — Für das gleichfalls inhaltlich
nicht sehr notwendige oder bedeutsame μάλιστα verweise ich bei-
spielshalber auf Men. Mon. 392: ϋίένψ μάλιστα συμφέρει τό σωφρονειν.
— Über das πειρώ im Fuß 5 ist schon oben (S. 20 f.) zu V. 8 ge-
sprochen.
23. Von den beiden Zeichen zu Anfang (auf dem angefügten
Bruchstück) i und v (κα]ι ν[εωι) befriedigt nur das erste; das zweite
gleicht mehr einem μ. Schwache Spur vielleicht auch noch vom
ω von νεωι. — Zu γέροντι και νέψ vgl. sachlich o. S. 5, Anm. 9 und
formell Eur. Heracl. 455: όμου γέροντες και νέοι και μητέρες (s. auch
Epikrat. fr. 2.3, 23: Π, S. 283 K.), zu τιμήν φέρει am Versschluß
Hipp. 329 und Suppl. SOG. — Unser Vers deutet zunächst einfach
mit dem relativ anknüpfenden ό auf den Gedanken von V. 22 als
auf sein Subjekt zurück: 'Die Zunge suche vor allem überall zu be-
herrschen: das bringt dem Alten wie dem Jungen Ehre', läßt sich
aber dann wider Erwarten mit nachdrücklicher Wiederholung und
gleichzeitig näherer Bezeichnung der (sich beherrschenden) Zunge
als Apposition doch noch ein besonderes eigenes Subjekt folgen:
'nämlich die Zunge, die rechtzeitiges Schweigen besitzt'. Diese
gravitätische Umständlichkeit, die unsrem Lehrdichter Chares wohl
ansteht, darf man nicht beseitigen, indem man mit Nauck statt jenes
relativen ό ein begründendes ώς vorschlägt (ό γάρ statt ό και steht
bei Maxim. Conf. 20: Bd. 91, Sp. 848 B Migne) und dadurch einen
geradlinigen Verlauf des Satzes erzwingt ( denn für alt und jung
bringt Ehre die Zunge" usw.) und noch weniger, indem man mit
F. W. Schmidt (a. O.) den ganzen dritten Vers (24) als Interpo-
lation streicht.
34. Was die beiden von Schmidt gegen diesen Vers erhobenen
Anstände betrifft, so würde, um die 'belästigend' wirkende Wieder-
holung von γλώσσα zu rechtfertigen, von allem andern abgesehen
(s. o.), allein schon die parallele Sachlage im Chares-Fr. 1 N. (S. 3)
ausreichen (γαστρός . . . κρατειν λά 1 und 4), und die auffällige
Wendung" σιγήν κεκτήσθαι (von der γλώσσα) dürfte ihre Stütze in
G.A. Gerhard:
Fabrikate wie Men. Mon. 728: τό μηδέν εική πανταχοΰ 'στι χρήσιμον
und 730: τό γνώθι σαυτόν πανταχου 'στι χρήσιμον (vgl. auch 722)
bezeichnete schon W. MEYER, Abh. XV, S. 417 als 'billige Arbeit .
Aus der Meyerschen 'Nachlese zu den Spruchversen des Men. u. a.'
(Sitzb. 1890, 11) mag man noch die zwei folgenden, das πανταχου
ebenfalls im 3. und 4. Fuße bietenden Verse dazunehmen (S. 370):
πρόνοιαν αγαθού πανταχου ποιου φίλος (sic) und (S. 372): δίκαιος
εάν ής πανταχου λαληθήση (sic). — Für das gleichfalls inhaltlich
nicht sehr notwendige oder bedeutsame μάλιστα verweise ich bei-
spielshalber auf Men. Mon. 392: ϋίένψ μάλιστα συμφέρει τό σωφρονειν.
— Über das πειρώ im Fuß 5 ist schon oben (S. 20 f.) zu V. 8 ge-
sprochen.
23. Von den beiden Zeichen zu Anfang (auf dem angefügten
Bruchstück) i und v (κα]ι ν[εωι) befriedigt nur das erste; das zweite
gleicht mehr einem μ. Schwache Spur vielleicht auch noch vom
ω von νεωι. — Zu γέροντι και νέψ vgl. sachlich o. S. 5, Anm. 9 und
formell Eur. Heracl. 455: όμου γέροντες και νέοι και μητέρες (s. auch
Epikrat. fr. 2.3, 23: Π, S. 283 K.), zu τιμήν φέρει am Versschluß
Hipp. 329 und Suppl. SOG. — Unser Vers deutet zunächst einfach
mit dem relativ anknüpfenden ό auf den Gedanken von V. 22 als
auf sein Subjekt zurück: 'Die Zunge suche vor allem überall zu be-
herrschen: das bringt dem Alten wie dem Jungen Ehre', läßt sich
aber dann wider Erwarten mit nachdrücklicher Wiederholung und
gleichzeitig näherer Bezeichnung der (sich beherrschenden) Zunge
als Apposition doch noch ein besonderes eigenes Subjekt folgen:
'nämlich die Zunge, die rechtzeitiges Schweigen besitzt'. Diese
gravitätische Umständlichkeit, die unsrem Lehrdichter Chares wohl
ansteht, darf man nicht beseitigen, indem man mit Nauck statt jenes
relativen ό ein begründendes ώς vorschlägt (ό γάρ statt ό και steht
bei Maxim. Conf. 20: Bd. 91, Sp. 848 B Migne) und dadurch einen
geradlinigen Verlauf des Satzes erzwingt ( denn für alt und jung
bringt Ehre die Zunge" usw.) und noch weniger, indem man mit
F. W. Schmidt (a. O.) den ganzen dritten Vers (24) als Interpo-
lation streicht.
34. Was die beiden von Schmidt gegen diesen Vers erhobenen
Anstände betrifft, so würde, um die 'belästigend' wirkende Wieder-
holung von γλώσσα zu rechtfertigen, von allem andern abgesehen
(s. o.), allein schon die parallele Sachlage im Chares-Fr. 1 N. (S. 3)
ausreichen (γαστρός . . . κρατειν λά 1 und 4), und die auffällige
Wendung" σιγήν κεκτήσθαι (von der γλώσσα) dürfte ihre Stütze in