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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0031
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ΧΑΡΗΤΟΣ ΓΝΩΜΑΙ.

31

in der Tragödie weder als 'vollenden' noch als 'beisteuern' ein
Beispiel, wohl aber mit beiden Bedeutungen in der Komödie (Alex,
fr. 149,12 und 271, 3 K.).
Von nun an, auf dem nur wenige lesbare Worte gewährenden
Bruchstücke c, nimmt die Unsicherheit der Kapitelverteilung immer
noch zu. Von dem an erster Stelle angesetzten Abschnitt
XII. V. 33—37, dem wir rein hypothetisch die außergewöhnlich
große Zahl von fünf Versen (vgl. fr. 1 N.) zuweisen, und der sehr
wohl mehr als ein Thema enthalten haben kann, sind verständlich
nur die beiden Anfangsverse 33, 34, in ausgesprochen tragisch
pathetischem Tone Erlösung der Guten von Bösem durch die Gott-
heit behandelnd, vielleicht etwa so: Xüutv πονηρώ[ν πραγμάτων έδωκέ
πως ] [ εσθλοΐσί δαίμων. — Etwas anders, mit noch weiterer Er-
gänzung, 0. HENSE: λύσιν πονηρώ[ν πραγμάτων δίδωσ' έκών] ) έσθ-
λοΐσι δαίμων, [ού δίδωστ τοΐς κακοΐς]. 'Der Versschluß δίδωσ' έκών
Soph. Phil. 1341. Übrigens betont HENSE immer wieder, daß man
bei dem traurigen Zustand des Papyrus über Möglichkeiten meist
nicht hinauskommt.
33. πονηρω[ν). Statt ω am Schlüsse auch o möglich. Für die
λύσίς mag als Beleg aus der Tragödie Soph. Tr. U70f.: έφασκε
μόχθων των έφεστώτων έμοί ) λόσίν τελεΐσθαι genügen. Für das
UrbinatischeMonostichon Θ5: θεω προσεόχου πημάτων λαβεΐν λύσίν
hat schon W. MEYER, Abh. XV, S. 434 (vgl. 418) an Eur. Andr. 900:
ώ Φοΐβ' άκέστορ, πημάτων δοίης λύσίν als Muster erinnert.
31. Für das den Tragikern eigene έσθλός vgl. das auch sonst
ähnliche Mon. 141: εσθλω γάρ άνδρί έσθλά καί δίδοΐ θεός, für δαίμων
in Fuß 2/3 etwa fr. trag. ad. 82, 1 f.: πολλοΐς ό δαίμων ou κατ'
εύνοιαν φρένων ] μεγάλα δίδωσίν εύτυχήματ(α) κτλ.
35. Das erste Zeichen vielleicht ein ε, das zweite (φ) fast noch
ähnlicher einem ψ. An sechster und siebenter Stelle statt λε denk-
bar auch ein einziger Buchstabe wie μ, desgleichen an neunter und
zehnter Stelle statt t.
30. Die Schriftspur vor dem μ wohl nur täuschend. Man wird
schwerlich an das seltene Substantiv μονή (Bleiben) denken, sondern
an das Adjektiv μόνη 'allein'. Vgl. von Chares selber fr. 1,2N.:
(γαστήρ) μόνη γάρ ων πέπονθεν ούκ έχει χάρη/ oder aus der Goz/ί-
ρωπάώ I, 162, S. 31 Stndem. (Men. fr. dub. 1105K.): μόνη σιωπή
μεταμέλειαν ou φέρει (s. auch Men. Mon. 314 f.), aber auch schon
etwa fr. trag. ad. 503: μόνη γάρ έν θεοΐσίν ou δεσπόΖίεταί ] μοΐρ(α)
κτλ. Es begreift sich, daß solch stark unterstreichendes μόνος der
 
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