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Schwartz, Eduard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 16. Abhandlung): Johannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteller — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32891#0004
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E. Schwartz

Nachdem er berichtet hat, wie durch das 'Ν/χύχλω?' des Usur-
pators Basiliskos die verfoigten und bedritckten Monophysiten wieder
Luft hekommen kaben/ fährt er fort (p. 79, 10): P oei ji^-j
jLJ.*^ j^.oo-*.JJf? joi.Lx? j-Ly^zo 'jJa.JoT.oA. t r* o? j^^
- j^.OL*.J**l jj.Oj.O.A.— P ^.4 JIJ* ,^ol.jL·! jl^j C-*t-— j.—pl. yO - jooi
jj^j^ jcn yo Das wiirde griechisck etwa so lauten: gy τοντηπ
d dxpatdtwog yrdr'rio?' xX?^gig gfg dr χοι9ολ<χψ
dxx^?^o*/o:t wd i9^od *r^g hZnrioyiiag ?rd^6tog ,ad/(n Mwoo
?)^<n,nd^og yt'Zdr?7i'0'i9'o:t tr^d^o/og Tog g0,tt^g trt^iTtx^g, αττο yrpo/oi'mi'
w&ro &^dpg?Og. Der hmnützeste aher Menschen' entstammte aiso einer
streng monopkysitiscken Familie und hatte sich von jeder kirchiichen
Gemeinschaft mit der dyopkysitiscken Reichskirche ferng'ehalten, his
er, zur Zeit ais das Enkyklion den antiochenischen Monophysiten die
Herrschaft gab, in den Kierus der 'katkolisckeiF, d. h. in seinem Munde
der monophysitischen Iiirche von Antiochien eintrat; es iiegt ihm
otfenbar daran festzustelien, daß er nicht unter einem chalkedonisck
gesinnten Patriarcken antiochenischer Eieriker geworden ist. Tatsäck-
iich gelangte durch Basiiiskos der Monophysit Petrus hier WalkeF
auf den Thronos von Antiochien.^
Daß mit dem starken Demutsprädikat der Schriftstelier sich
selhst bezeichnet, würde sckon an und für sich angenommen werden
müssen; es wird aher zum überduß durck eine zweite Steiie bestätigt,
an der er erzähit, wie er in die Umgehung des Petrus geiangt ist.
* Über die Zeit dieser Usurpation hat arn besten gehandeit GüNTHER in
den Sitzungsber. der Wiener Akademie, phih-hist. Eiasse 131 p. 128. Naeh loannes
Antioeh. Exe. de insid. 94 p. 132 D^ Βοοκ entäoh Zenon aus Konstantinopel
am neunten Tage seines Konsulats; damit kann nur der 9. Januar 475 gemeint
sein. Die Herrschaft des Usurpators dauerte 1 Jahr 8 Monate (Procop. beü. Yand.
1, 7*9. Theoph. p. 120, 8. Victor Tonnon. p. 189, 9): aiso muß Zenon etwa im
August 476 nach Konstantinopel zurückgekehrt sein, in der 14. Indiktion, die mit
dem 31. August 476 ablief, wie Malalas p. 379, 18 richtig angibt; auch die Datie-
rungen bei Marcellinus Comes (p. 91, 10 if.) und Victor Tonnon. (p. 188, 35 if.)
sind korrekt; dagegen nicht die des Chron. Pasch. (p. 600, 20). Auf die unsicher
überlieferte Subskription (D. AUZ A. Αιιη ArMmfo M. c. cows.) der KonstitutioD,
mit der Zeno die Verfügungen des Basiliskos aufhob (Cod. Iust. 1, 2*9; üiü'fen
keine Schiiisse gebaut werden. Leider ist fiir den Brief, in dem Papst Simpli-
cius im Jahre 477 Zeno zur Rückkehr gratulierte (CoII. Avell. 60), ein doppeltes
Monatsdatum iiberliefert, UZZ. ZAmm Ocfc&Wnwi und UZZZ. ZJns Aprücs: dies
wird das Richtige sein.
Theodor. Lector 1, 80 Cramcr AP 2, 105. Euagrius 3, 5 (nach Zacha-
rias Kirchengeschichte, vgl. Scriptt. sacri et profani 3 p. 62). Der Bericht des
Malalas (p. 377), daß Zenon ihn im achten Monat seiner Herrscliaft als Bischof
nach Antiochien schickte, wird riclitig, sobald man für Zenon Basiliskos einsetzt:
Petrus bestieg also etwa im August 475 den Thronos von Antiochien.
 
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