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Schwally, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 17. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Lebens der mohammedanischen Städter, Fellachen und Beduinen im heutigen Ägypten — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32892#0018
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18

Friedrieh Schwally:

Viele Männer, die durch ihren Beruf genötigt sind, öfter nnd
auf längere Zeit an einem fremden Orte zu verweilen, halten sich
an diesem gern eine zweite Frau. Ich kenne einen ägyptischen
Kaufmann, der in seiner Vaterstadt mit einer Einheimischen ver-
heiratet ist, und zu Tanta in einem gemieteten Hause eine Tscher-
kessin als zvveite Frau sitzen hat. Daraus wird aher so wenig Hehl
gemacht, daß alle Verwandten cles Mannes und seine Angestellten,
wenn sie in Tanta zu tun haben, in diesem Hause absteigen. Ich
selbst habe dort mehrere Tage zugebracht. Die beiden Frauen
sollen, wie ich von Vettern jenes Mannes erfuhr, sich einmal im
Leben gesehen haben, uncl beide sollen mit ihrem gemeinsamen
Manne in gleicher Weise zufrieden sein.
Die modernen Frauenrechtlerinnen sind natürlich auf die Zwei-
ehe sehr schlecht zu sprechen. Man sagt, daß sie den Charakter
des Mannes und cler Frauen verderbe, die Herzen der Kinder ver-
gifte, clie Verschwendungssucht der Frauen befördere uncl das Ver-
mögen des Mannes ruiniere. Viele Frauen sähen ihre Männer
lieber auf cler Totenbahre als eine Darra neben sich und zögen,
wenn sie die Wahl hätten, sogar clie Scheidung vor.
Einer arabischen Wochenschrift entnehme ich folgendes, wirk-
liche oder erdichtete Interview zweier Rivalinnen:

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Die Interviewerin fährt dann fort:
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