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Schwally, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 17. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Lebens der mohammedanischen Städter, Fellachen und Beduinen im heutigen Ägypten — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32892#0026
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Friedrich Schwally:

einandergestellt u'nd die Arme schlaff an den Seiten herunterhängen.
Diese Haltung behielten sie während des ganzen Zikr unbedingt bei.
Von den mannigfaltigen, beirn Zikr vorkommenden Bewegungs-
arten konnte ich folgende beobachten:
1. Der Oberkörper wird mit großer Gewalt nach vorwärts
geschwungen — erster Takt — und hierauf langsam wieder in
seine natürliche Lage gebracht — zweiter Takt.
2. Der Oberkörper wird von der Grundslellung aus mit einem
starken Rucke nach rückwärts gewendet — erster Takt — und
dann mit ebenso großer Gewalt nach vonvärts geschleudert wie
bei Nr. 1 — zweiter Takt.
3. Das Vorwärtsschwingen des Oberkörpers ist mit einer seit-
lichen Drehung verbunden, die abwechselnd nach rechts — erster
Takt — und nach links — zweiter Takt — erfolgt.
4. Der Oberkörper bleibt in Ruhe. Nur der Kopf wird mit
einem starken Rucke, dafi man meint, er würde aus dem Gelenke
fahren, taktmäßig nach vorn geschleudert.
Jede dieser verschiedenen ruckartigen Bewegungen wird von
clen Teilnehmern mit dem in eigentümlich stöhnender Weise
hervorgebrachten Rufe: Allah begleitet.
Die Angabe des Taktes erfolgt durch einen besonderen Leiter,
der rnit Daumen und Zeigefmger ein knackendes Geräusch er-
zeugt oder noch dazu mit einem Fuße aufstampft. Die rhyth-
mischen Bewegungen beginnen langsam und gemächlich, werden
dann immer rascher und wilder, his einige der Agierenden in
konvulsivische Zuckungen geraten, Schaum vor dem Mund haben
und clie Rufe: hu bzw. halfk nur noch ganz schwach hervorhauchen
können. Diese am stärksten in Ekstase Geratenen beruhigt der
Leiter wieder, indem er sie mit einem Stocke berührt, clie Hand
auf ihre Schulter legt ocler sie umarmt und küßt. Wenn dieser
Zustand eintritt, sincl gewöhnlich auch die anderen Teilnehmer bald
so erschöpft, clah das Zikr abgebrochen werden muß. Indessen
genügen ihnen, wie ich oft wahrgenommen habe, schon wenige
Minuten zur Erholung, woranf gleich eine neue Übung beginnt.
Während des Zikr trägt zuweilen ein Fiklh Stellen aus dem
Ivoran oder ein Sänger religiöse Hynmen vor. Von musikalischen
Instrumenten zur Begleitung sind am beliebtesten Flöte und Pauke.
Aber die meisten Zikr, die ich während des Mülid Hosen gesehen
habe, entbehrten allen Beiwerks.
Als ich mich bei meinen Begleitern erkundigte, ob die Leute,
 
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