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Schwally, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 17. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Lebens der mohammedanischen Städter, Fellachen und Beduinen im heutigen Ägypten — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32892#0031
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Mohammedanische Städter, Fellachen u. Bcduinen im heutigen Agypten. 31

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Während die städtische Bevölkerung einen unentwirrbaren
Knäuel von Rassennnischungen darstellt, liaben die Beduinen ihren
semitischen oder hamitischen, die Fellachen ihren altägyptischen
Typus verhältnismäbig rein erhalten. Städtische Elemente werden
nur höchst selten in den niederen Stand der Fellachen über-
gegangen sein. Bei den Beduinen, namentlich denen arabischer
Herkunft, war es der hochentwickelte Rassen- und Ahnenstolz,
welcher das Eindringen fremder Elemente erschwerte. Die Skla-
vinnenwirtschaft, welche der Bevölkerung der Städte so viel
berberinisches und sudanesisches, türkisches und tscherkessisches
Blut zugesetzt hat, konnte bei den Beduinen schon wegen ihrer
Armut keine große R.olle spielen.
Dieser Gegensatz der Stände und Rassen macht sich in clen
politischen Strömungen cler Gegenwart noch sehr bemerkbar. Als
ich mit einem aufgeklärten Becluinen vom Stamme der Uläcl Wzlz
über die englische Fremdherrschaft sprach, erkannte er den groben
Segen und Fortschritt, welchen sie dem Lancle gebracht, nicht nur
bereitwillig an, sondern verstieg sich sogar zu der Behauptung, dab
in Ägypten immer Fremde herrschen müßten. Gäbe es doch clrei
verschiedene Nationalitäten im Lande: Städter, Fellachen und Be-
duinen, von denen keine der anderen den Vorrang lassen würde.
Nicht einmal die Beduinen cles Gharb (westlich vom Nil) und des
Schark (östlich vom Nil) seien unter einen Hut zu bringen.
 
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