Von clen Beduinen des Faijüm, zu denen ieli allein in nähere
Beziehung getreten bin, ist. der größte Teil seßhaft oder halb-sefi-
haft geworden. Aber auch die jetzt ganz Sefihaften haben die
alte Nomadenwohnung, das Zelt (heivä), meistens beibehalten. Da-
neben gibt es andere, welche während des Winters in festen Häusern
und nur den Sommer über in Zelten wolmen. Soweit der Arm
der Regierung reicht, sucht sie die Seßhaftigkeit immer weiter
durchzuführen. Das ist nicht leicht, aber clie Gewöhnung der Be-
duinen an den Ackerbau dürfte noch schwieriger sein. Die Be-
arbeitung des Bodens gilt nach wie vor als verächtlich und des freien
Mannes unwürdig. Nur die Ärmsten lassen sich in der bittersten
Not dazu herbei. Für den Mann ziemt sich allein clie Arbeit cles
Herdenhalters, Hirten und cles Jägers. Das Räuberhandwerk im
grofien kann innerhalb der engeren Grenzen Agyptens nicht mehr
ausgeübt werden.
Die Wartung und Pflege der Tiere sowie die ganze häusliche
Arbeit, Kochen und Nähen, liegt den Frauen ob. Daneben betreiben
sie noch das Weben der Stoffe für Zelttuch und Säcke aus Kamel-
und Ziegengarn, die Flerstellung grober Teppiche und der Schmuck-
geschirre für Pfercle und Kamele. Das Graben des Salzes in der
Wüste, wozu man sich oft stundenweit von den Zelten entfernen
mufi, besorgen aus begreiflicher Vorsicht meistens alte und häfi-
iiche Weiber. Der Mann, mit der langen Steinschlofiflinte auf dem
Rücken oder mit zwei schweren Steinschloßpisfolen an der Seite,
besc-hränkt sich gewöhnlich darauf, die Aufsicht auszuüben. Ganz
anders bei den Fellachen, deren Männer und Frauen sich gleich-
mäfiig in die schwere Feldarbeit teilen.
Die Kleidung der Beduinen des Faijüm wie des Gharb über-
haupt unterscheidet sich von derjenigen der syrischen und ara-
bischen Nomaden nicht unwesentlich. Die Ivopfbedeckung besteht
aus clem dunkelroten tarbas maghrabi mit der weit in den Nacken
herunterhängenden, schweren, blauen Seidentroddel. Unter diesem
liegt ebenso wie unter dem tarbas 'cmme oder ilmi der Städter
die Schweißmütze (takije), welche den Ärmsten oft als alleinige
Bedeckung dient. Deshalb wird der Tarbüs aucli tßlzije hamra ge-
nannt. Zum Schutz gegen Hitze wie Kälte kann über den Tarbüs
noch kapuzenartig der sogenante Hiram geschlagen werden. Dieser
Hiräm ist ein langes, schmales Stück Stoff aus Wolle, Baumwolle
oder Seide. Der von mir getragene war 4 Meter lang und 1,27
Meter breit. Die Farbe ist gewöhnlich weiß ocler grau und schwarz
Beziehung getreten bin, ist. der größte Teil seßhaft oder halb-sefi-
haft geworden. Aber auch die jetzt ganz Sefihaften haben die
alte Nomadenwohnung, das Zelt (heivä), meistens beibehalten. Da-
neben gibt es andere, welche während des Winters in festen Häusern
und nur den Sommer über in Zelten wolmen. Soweit der Arm
der Regierung reicht, sucht sie die Seßhaftigkeit immer weiter
durchzuführen. Das ist nicht leicht, aber clie Gewöhnung der Be-
duinen an den Ackerbau dürfte noch schwieriger sein. Die Be-
arbeitung des Bodens gilt nach wie vor als verächtlich und des freien
Mannes unwürdig. Nur die Ärmsten lassen sich in der bittersten
Not dazu herbei. Für den Mann ziemt sich allein clie Arbeit cles
Herdenhalters, Hirten und cles Jägers. Das Räuberhandwerk im
grofien kann innerhalb der engeren Grenzen Agyptens nicht mehr
ausgeübt werden.
Die Wartung und Pflege der Tiere sowie die ganze häusliche
Arbeit, Kochen und Nähen, liegt den Frauen ob. Daneben betreiben
sie noch das Weben der Stoffe für Zelttuch und Säcke aus Kamel-
und Ziegengarn, die Flerstellung grober Teppiche und der Schmuck-
geschirre für Pfercle und Kamele. Das Graben des Salzes in der
Wüste, wozu man sich oft stundenweit von den Zelten entfernen
mufi, besorgen aus begreiflicher Vorsicht meistens alte und häfi-
iiche Weiber. Der Mann, mit der langen Steinschlofiflinte auf dem
Rücken oder mit zwei schweren Steinschloßpisfolen an der Seite,
besc-hränkt sich gewöhnlich darauf, die Aufsicht auszuüben. Ganz
anders bei den Fellachen, deren Männer und Frauen sich gleich-
mäfiig in die schwere Feldarbeit teilen.
Die Kleidung der Beduinen des Faijüm wie des Gharb über-
haupt unterscheidet sich von derjenigen der syrischen und ara-
bischen Nomaden nicht unwesentlich. Die Ivopfbedeckung besteht
aus clem dunkelroten tarbas maghrabi mit der weit in den Nacken
herunterhängenden, schweren, blauen Seidentroddel. Unter diesem
liegt ebenso wie unter dem tarbas 'cmme oder ilmi der Städter
die Schweißmütze (takije), welche den Ärmsten oft als alleinige
Bedeckung dient. Deshalb wird der Tarbüs aucli tßlzije hamra ge-
nannt. Zum Schutz gegen Hitze wie Kälte kann über den Tarbüs
noch kapuzenartig der sogenante Hiram geschlagen werden. Dieser
Hiräm ist ein langes, schmales Stück Stoff aus Wolle, Baumwolle
oder Seide. Der von mir getragene war 4 Meter lang und 1,27
Meter breit. Die Farbe ist gewöhnlich weiß ocler grau und schwarz