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Hermann Stoeckius:
tamus Romam usque huc autem festinare decrevit. Habet com-
modos etiam comites in Italiam proficiscentes et Italicae linguae
peritos. Ouod ad vires corporis attinet, non videmus quid illi
desit ad subeundam hanc profectionem, et Italicae revisendae
desiderium minuet illi laborem, ut arbitror. Coeterum quod ad
animae profectum spectat, explicabit aegrotus ut spero, morbos
s'uos Reverendae P. T. quae noverit per se et alios illis in Christo
mederi. Desicleramus ut accepta divinitus talenta recte in Dei
gloriam, et magis ad utilitatem quam gravamen societatis huius
expendat. Deus adsit fratribus omnibus. —
d) Im Kleid der Gesellschaft zieht der Novize oder das
Ordensmitglied in die Welt hinaus. Das schwarze Ivleid ist nach
einem Wort von Meschler s. J. das Sinnbild der Demut und Arinut
Jesu und des gänzlichen Absterbens für die Welt.115) Doch
erhebt. sich sogleich die Frage nach der Oualität der Kleidung.
Denn einerseits übt.e das Gelübcle der Armut seine Wirkung aus,
andererseits aber ließen die Obern nicht außer acht, was in
der Welt das Ansehen vollendeter Bildung verleiht. Die Kon-
stitutionen schreiben deshalb dem Rektor vor: die sogenannte
Soutane und die übrige Unterkleidung dürfe den Brüdern, die auf
Reisen gehen, nicht genommen werden; es müßte denn sein,
daß man aus Rücksicht auf die Jahreszeit oder nach dem Gebot
der brüclerlichen Liebe clie gewöhnliche Kleidung gegen bessere
eintauschen lasse.116) Der Visitator P. Nadal hatte schon im
Jahre 1562 von Augsburg aus dem Rektor des Münchener Kollegs,
P. Theodor Canisius, die Weisung gegeben, daß die Ordensange-
hörigen (frat.res) wohl gekleidet vo.n einem Ivolleg ins anclre ge-
sandt werden sollten. Wo das aber nicht der Fall sei, da solle
der Rektor des neuen Ivollegs das noch Fehlende anschaffen.117)
Und nach seinen instructiones (a. 1563) trugen die Brüder, die
in ein Kolleg dauernd übersiedelten, auf ihrer Reise die gleiche
Kleidung wie in ihrem Mutterhause, falls sie anstänclig war;
sonst empfmgen sie besondere Kleidungsstücke: anstatt cles üb-
lichen Obergewandes gab man ihnen, namentlich während der
AVinterszeit, die kleinen Mäntel (Pallien).118) Und bei der Visi-
tation des Mainzer Kollegs (7. .Tanuar 1567) bestimmte er: Bei
Reisen durch Deutschland trage man nach Möglichkeit eine kürzere
115) M. Meschler, s. J., Die Gesellschaf't Jesu, Freiburg 1911, Herder p. 139.
— 116) Inst. s. J. (Flor. Ausg.), R. 85 Rect., III, 115. — 117) Epp. Nad. IV, n. 33,
p. 231. — 118) Epp. Nad. IV, n. 61, p. 503.
Hermann Stoeckius:
tamus Romam usque huc autem festinare decrevit. Habet com-
modos etiam comites in Italiam proficiscentes et Italicae linguae
peritos. Ouod ad vires corporis attinet, non videmus quid illi
desit ad subeundam hanc profectionem, et Italicae revisendae
desiderium minuet illi laborem, ut arbitror. Coeterum quod ad
animae profectum spectat, explicabit aegrotus ut spero, morbos
s'uos Reverendae P. T. quae noverit per se et alios illis in Christo
mederi. Desicleramus ut accepta divinitus talenta recte in Dei
gloriam, et magis ad utilitatem quam gravamen societatis huius
expendat. Deus adsit fratribus omnibus. —
d) Im Kleid der Gesellschaft zieht der Novize oder das
Ordensmitglied in die Welt hinaus. Das schwarze Ivleid ist nach
einem Wort von Meschler s. J. das Sinnbild der Demut und Arinut
Jesu und des gänzlichen Absterbens für die Welt.115) Doch
erhebt. sich sogleich die Frage nach der Oualität der Kleidung.
Denn einerseits übt.e das Gelübcle der Armut seine Wirkung aus,
andererseits aber ließen die Obern nicht außer acht, was in
der Welt das Ansehen vollendeter Bildung verleiht. Die Kon-
stitutionen schreiben deshalb dem Rektor vor: die sogenannte
Soutane und die übrige Unterkleidung dürfe den Brüdern, die auf
Reisen gehen, nicht genommen werden; es müßte denn sein,
daß man aus Rücksicht auf die Jahreszeit oder nach dem Gebot
der brüclerlichen Liebe clie gewöhnliche Kleidung gegen bessere
eintauschen lasse.116) Der Visitator P. Nadal hatte schon im
Jahre 1562 von Augsburg aus dem Rektor des Münchener Kollegs,
P. Theodor Canisius, die Weisung gegeben, daß die Ordensange-
hörigen (frat.res) wohl gekleidet vo.n einem Ivolleg ins anclre ge-
sandt werden sollten. Wo das aber nicht der Fall sei, da solle
der Rektor des neuen Ivollegs das noch Fehlende anschaffen.117)
Und nach seinen instructiones (a. 1563) trugen die Brüder, die
in ein Kolleg dauernd übersiedelten, auf ihrer Reise die gleiche
Kleidung wie in ihrem Mutterhause, falls sie anstänclig war;
sonst empfmgen sie besondere Kleidungsstücke: anstatt cles üb-
lichen Obergewandes gab man ihnen, namentlich während der
AVinterszeit, die kleinen Mäntel (Pallien).118) Und bei der Visi-
tation des Mainzer Kollegs (7. .Tanuar 1567) bestimmte er: Bei
Reisen durch Deutschland trage man nach Möglichkeit eine kürzere
115) M. Meschler, s. J., Die Gesellschaf't Jesu, Freiburg 1911, Herder p. 139.
— 116) Inst. s. J. (Flor. Ausg.), R. 85 Rect., III, 115. — 117) Epp. Nad. IV, n. 33,
p. 231. — 118) Epp. Nad. IV, n. 61, p. 503.