Metadaten

Gothein, Eberhard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 5. Abhandlung): Platos Staatslehre in der Renaissance — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32880#0025
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Platos Staatslehre in der Renaissance.

25

flüssigen Idealismus Platos zum Staatsromaue umzuschmelzen.
In allen Formen der Sa.tire, der Ivritik und des Spieles, wie sie
das überlegene Individuum der Welt gegenüber äußert, zeigte
ja ohnehm die Renaissance eine der bedeutendsten Seiten ihres
Wesens. Diese Verbindung im Staatsroman vollzogen zu haben
ist die Tat des Thomas Morus in der Utopia. Daß hier ein tiefer,
ja bitterer Ernst zugrunde liegt, untrennbar aber der Scherz und
das heitere Spiel der Phantasie mit ihm gemischt ist, hat
diesem AVerk sein originelles Gepräge verliehen. Mit ihm begann
der platonische Staat eine neue unerwartete Wirksamkeit zu üben;
ein Nebenzweig der Staatswissenschaften, einer der interessan-
testen, der Staatsroman, sproßte aus ihm hervor. Sein Werden
und seinen Einfluß zu untersuchen ist hier nicht des Ortes.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften