Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

20

Fritz Schöll: Menanders Perinthia in der Andria des Terenz.

menos der Sklave des Menedemus zugunsten der Liebesnöte
seines jungen Herrn, sowie des gleicMalls liebenden eigenen
Sohnes des Cbremes sich an den letzteren macht): und die
der Perinthia entnommenen Szenen in der Andria begünstigen
diese Annabme.
In der Andria, II, 5, ist Byrria Zeuge des Gespräches
zwischen Sirno, Davos und Pamphilus, das ihm die beiden
letzteren als treulos und falsch gegen seinen Herrn erscheinen
läßt, und er eilt, Charinus davon in Kenntnis zu setzen. Darauf-
hin kommt dann, IV, 1, Charinus (ohne Byrria), außer sich vor
Zorn über den vermeintlichen Verrat, und macht Pamphilus
und noch mehr Davos die bittersten Vorwürfe; und er wirft
nocli weiter zwischen das folgende Gespräch jener beiden mit
Mysis unwillige Äußerungen über Davos dazwischen (V. 691,
702), obgleich er wieder etwas Hoffnung schöpft.
Bei dieser Sachlage begreift man sofort, daß, wie Charinu-s
sich an Pamphilus und Davos wendet, so Byrria, der Aufpasser
und Kundgeber der Dinge, die seinen jungen Herrn bewegen,
sich mittlerweile in dessen Auftrag an den Alten (Simo-Laches)
macht, sei es um zu beobachten, sei es um zu klagen; nicht
minder begreiflich ist es, daß Pyrrias dann auch gern bereit
ist, an der Verfolgung des Missetäters und Hauptverräters
Davos tätigen Anteil zu nehmen.
Nacli dem Allen dürfen wir über die Frage nach der Ider-
kunft des Charinus und Byrria in der Andria trotz der Mahn-
worte „nicht ohne Bedenken“ (Leo), „unerlaubt“ (Körte),
ja „unmöglich“ (Schanz) mit einiger Zuversicht sagen: duas
'personas Terentius addidit fabulae — ut in Eunucho ex Golace
Menandri. sic in Andria ex Menandri Ferinthia.

-o-ejp-ocgco-^ga«.

C. F. Wintersche Buchdruclcerei.