Metadaten

Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 1. Abhandlung): Ein ungedruckter Bericht über das Konklave von 1241 im römischen Septizonium — Heidelberg, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33042#0042
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
34 K. Hampe: Ein ungedr. Berieht über d. Konklave v. 1241 im röm. Septizonium.

fugiuni confidenter confugimus, ut si prefatus abbas, de auo
firma spes geritur, preces omnium cardinalium, quod non cre-
dimus, neglexerit exaudire 98), manum vestram ad lioc expeta-
mus a adiutricem, paternitatem vestram qua possumus aifectione
rogantes, quatinus sic apud dictum abbatem b nostro intuitu
vestrum studium industriose et virtuose se habeat, ut, quod pie
petimus, cperis eifectu compleatur. Ut autem plenius intelli-
gatis, quem affectum ad dictum Jo[hannem] gerimus, quicquid
sollicitudinis et gracie in hoc sibi feceritis, nos debitores in
Domino vestris utilitatibus obligamus ad presens. 99)

a) expetimus Hs. —• b) Die Hs. hcit cardinalem, was aber nach dem ganzen
Zusannnenhang ein off'enbarer, loohl durch clie cihnliche Stclle in Nr. 1 vera-nlaßter
Schreibf'ehler ist.

98) Dafür,'daß dies Mißtrauen bei W-alter von Peterborough nicht ganz un-
berechtigt war, vgl. oben S. 32, Anm. 92.

99j Das Thema dieses Schreibens scheint nun auch in den Briefen Roberts
Grosseteste eine Rolle zu spielen. Erwähnt er schon in einern Briefe von 1239
an den 1240 verstorbenen Kardinal Raimund (Nr. 65), den Eifer desselben für
das Haus Gottes solle erweisen ecclesiae vestrae de Castre, cum ojtportunüas
occurrerii, adornatus et reparatio, wonach also diese Kirche wohl durch den Tod
Rairaunds frei wirrde und den andern Kardinälen dadurch bekannt war, so
heißt es in einem zweifelhaft zu 1243 gesetzten Briefe Roberts an den Erwählten
Bonifaz von Canterbury (S. 274): presentatum ad ecclesiam de Castre, quem
penilus quis et qualis sit ad regimen animarum ignoramus non admisimus nec
admiilerc recusavimus; sed vestrae paternilatis discretioni, quae dictum novit
praesentatum et animae ipsius et parochianorum dictae ecclesiae curam gerit et
solicitudinem, eiusdem ecclesiae Jiac vice quoad ipsius praesentali personam con-
cedimus oräinationem, sperantes, quod incomparabiliter plus intendit vestra
caritas multarum animarum aeternae providere saluti, quam unius hominis
commodo quantolibet temporali. Höchstwahrscheinlich handelte es sich hier
noch um denselben Fall, wie in den obigen Briefen, und man sieht, daß der
Scbreiber des Briefes Nr. 2 die Gewissenhaftigkeit des exnsten imd aufrechten
Linoolner Bischofs unterscliätzt hatte, wenn er ohne weiteres eine Förderung
des Gesuches von ihm erwartete. Selbst nachdem der Abt von Peteirborough
als Ivollator seine Einwilligung gegeben hatte, sclieute sich Robert, da er die
Brauchbarkeit des Präsentierten für die Seelsorge nicht zu prüfen vermöge,
seine Ordination zu vollziehen und überließ sie für diesen Fall lieber dem
persönlich besser unterrichteten Erwählten von Canterbury. Ein kleiner, abecr
bezeichnender Beitrag zur Geschichte Roberts Grosseteste!


C. F. Wintersche Buchdruckerei.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften