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Bezold, Carl; Kopff, August; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 11. Abhandlung): Zenit- und Äquatorialgestirne am babylonischen Fixsternhimmel — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33054#0041
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Zenit- und Äquatorialgestirne am babylonischen Fixsternhimmel.

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Großen und Kleinen Zwillinge eine Art Viereck bilden müssen,
geht aus Suppl. 2 XLIX, 2 9 = Suppl. xxxV, 15 f. hervor, wo sie
Venus »umgeben«.

Z. 7 und 8. Die Reste der Sternnamen fügen sich zu Al.lul
(Cancer), den an dieser Stelle zuerst Boll postulierte (vgl. auch
Ist. xxv, 73), und zu Ur.gu.la (Leo).

Z. 9. Das Perfectum izzizit etc. transkribierte icli wegen
unakkir I, 38 etc.

Z. 10. Ab kann sehr wohl als Körperteil gefaßt werden und
dann »Vorderfuß« bedeuten (Holma, Kdrpert. S. 114); 1) vgl. Sin
XIII, 9 und besonders 18. Sicher ist dies aber noch keineswegs.

Z. 12. Die Ergänzung nach 81-7-1,4 (vR 46, no. 1)011 dürfte
sicher sein. Natürlich könnte hier speziell Arktur gemeint sein
(Kugler, Ergänz. S. 9); ich habe aber, um nicht ein und das-
selbe Ideogramm an verschiedenen Stellen des Textes verschieden
wiederzugeben, in der Übersetzung stets die Sternbilder gewählt,
wenn nicht, wie bei Regulus etc., sicher ausschließlich Einzel-
sterne gemeint sind. Vgl. auch K. 1776 (unv.), 13 f.

Z. 13. Bei den Griechen werden nach Boll allerdings die
Canes venatici überhaupt nicht benannt, ebensowenig wie Lacerta
(Col. I, 30); clie ersteren erscheinen jedoch bei Ptolemaios als
ägoQcpcmoi zu Ursa major.

Z. 14. Der Stern der Göttin Nanä (81-7-1,4 0 10), der »Pracht-
stern« (?, ebd. r g) 2) erscheint unten in Col. IV, 4 als Zenitgestirn
und wird wie dort auch CT 26, 42, II, 13 mit Bootes und in MB
1848 (ed. Thureau-Dangin, Rev. d’Ass. 8, 42), III, 29 wie an
unserer Stelle mit dem »Glückstern« (— Canes venatici) in Ver-
bindung gebracht. Derselbe Stern scheint Suppl. vil, 9 in der
Schreibung (ilu) Ba.lu.rag vorzuliegen; aber weder seine Beziehung
dort zu Cygnus -j- Cepheus noch die des Balura zu Scorpius Ist.
xxv, 30 helfen vorläufig weiter.

Z. 15 ff. Die Identifikation von Margidda mit Ursa major, die
Kugler (I, 250) im Anschluß an Hommel befürwortet, ist zu-
nächst astronomisch nicht zu beweisen. Sicher ist nur, daß cler
bzw. ein Margidda in der Sonnen- (.Sanias XVI, 10) und in der

1) Die spätbabylonischen Texte erwähnen ja auch den Hinterfuß

des »Löwen«, vgl.: Sm. f 1949 (ZA 6, 231), 11; Rm. IV, 397 (ZA 6, 237), 9. 33. 56.
67; Sp. I, 128 (Epping-Strassmaier, Astr. aus Bab. Taf. 4), 21; Sp. I, 129 (ebd.
Taf. 1), 38; Sp. II, 51 (Kiigler I, Taf. v), 24. 25. 26 und 82-7-4, T37 (ZA 6, 23^4), 7.

2) Vgl. oben S. 10. [K]
 
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