Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

I.

Nicht selten sind von einem und demselben ägyptischen
Papyrus in verschiedenen Sammlungen Stücke zu finden. Speziell
für Heidelberg und London oder Oxford als gemeinsame Hüte-
rinnen zusammengehöriger Fragmente läßt sich an Ptolemäer-
Urkimden aus Pathyris 1) oder an die frühptolemäischen Homer-
texte der Mumienkartonnage von El-Hibeh 2 3) erinnern.

Den gleichen Felsengräbern El-Hibehs entstammt auch der
Fnnd, der im folgenden vorgelegt wird. Leider können wir gegen-
wärtig noch nicht die gesamten bisher zutage getretenen Überreste
der fraghchen Papyrusrolle benutzen und mitteilen. Von den beiden
englischen Anteilen, welche neben dem Heidelberger in Betracht
kommen, liegt einstweilen nur cler erste kleine vom Jahre 1897
vor; die zusammen 80 Zeilen betreffenden 9 Fragmente des von
Grenfell und Hunt mit Faksimile (von fr. 1, auf Platelll) edier-
ten P. Grenf. II, VII (h) [S. 16-18] = Bodl. MS. Gr. class. e. 63
(P). Über die numerous additional fragments 2,) cler zweiten Ox-
forder Gruppe hat mir Professor Hunt, dessen Güte ich für den
P. Grenf. eine ertragreiche Revision der Lesung verdanke, freund-
lich berichtet, clieser zurzeit noch gar nicht näher untersuchte
Komplex gehöre noch nicht der Bodleian Library an und werde
im zweiten Bande der Hibeh-Papyri, also noch nicht in nächster
Zeit erscheinen.

Trotz dieser Sachlage scheint es erlaubt, ja geboten, nicht
auf den letzten englischen Zuwachs zu warten, so viel auch an

x) S. z. B. den in diesen Sitzungsberichten, Jahrgang 1911, 8.Abhand-
lung, publizierten 'gräko-ägyptischen Erbstreit aus dem zweiten Jahrhundert
vor Chr.’

2) Veröffentlichungen aus der Heidelberger Papyrus-Sammlung IV
1 (1911).

3) Vgl. Grenfell-Hunt’s Hibeh-Papyri, Band I 1906 S. 5.

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