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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 13. Abhandlung): Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr. — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33056#0008
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G. A. Gerhard:

die sikelisclie Schule des Empedokles und Philistion teilt, würde
die Yerwendung jener Kunstform um so weniger Bedenken erregen,
als uns von ihm mindestens eingesprengte polemisierende Fälle
einer dialogisch direkten Apostrophe an einen Gegner (Hippo-
krates) zweimal bezeugt sind 1).

Um von der Form näher zur Sache zu kommen, so bedarf es
zunächst einer Orientierung über die drei im Papyrus vertretenen
Kategorien πάθος, αίτία und θεραπεία, die den Gedanken an die
gleichnamige Schrift des Diokles nahelegen mußten.

Da fällt uns gleich auf, daß sich, soweit nicht der Zustand
der Fragmente die Bestimmung schlechthin verbietet (fr. 8 und 4),
die einzelnen Elemente, das pathologische, das aitiologische und
das therapeutische, selten rein und scharf festlegen und ausheben
lassen.

Ausgesprochenes und alleiniges πάθος darf man wohl noch
am ehesten in fr. 12 finden, dem ich auch mit Yorbehalt die allzu
dürftigen Nummern 16 und 15 anschließen möchte. Zweimal
haben wir die lehrreiche Aufeinanderfolge von πάθος und zuge-
höriger αίτία, in dem schemenhaften fr. 11 und dann in fr. 14.
Beim letzteren trifft man aber bereits im ersten pathologischen
Teile eingestreut eine aitiologische Bemerkung (Z. 8—11), und
analog scheint mir jener Satz inmitten des fr. 17 (Z. 10 — 13) zu
verstehen, der von der αίτία des πάθος der 'Tränen vor dem Tod’
spricht. So wird es doppelt begreiflich, daß sich für einige schlechter
erhaltene Stücke wie fr. 1 und die einander verwandten Doppel-
fragmente 6/7 und 2/3 die Entscheidung zwischen πάθος und
cxlr'ux nicht ohne weiteres ermöglicht.

Ausschließlich aitiologisch bzw. physiologisch wirkt fr. 13.

χ) Ich meine das durch Stephanos von Athen erhaltene, von Wellmann
unter den 'pathologisch-therapeutischen Bruchstücken’ aufgeführte fr. 34,
welches beginnt: τί φής, ώ 'Ιππόκρατες; ό καϋσος (Brennfieber, vgl. Well-
μανν S. 55 f.). . έπιεικέστερος. . έστίν κτλ. und das wieder von Fiebern
handelnde fr. 97 (Hippocr. Epidem. I et Galeni in ill. comm. III: XVII A
S. 223 K.): έπί τίσι γάρ έρεΐς τοϊς σημείοις. .τήν πεμπταίαν. ,γίνεσθαι
περίοδον ούχ έξεις, das Wellmann (vgl. S. 92) dem Buche Περί πυρετών
vindiziert. Eine ähnlich eingekleidete Auseinandersetzung des Galen mit
Praxagoras steht beispielsweise De plac. Hippocr. et Plat. I S. 145,5 Iw.
Mueller: έγώ δέ . . βραχέα τώ Πραξαγόρα διαλεχθήναι βούλομαι..
(146,2) άλλά ούκ άν εΐποις, ώ γενναιότατε Πραξαγόρα, μειουμένην. .τήν
άρτηρίαν. .τελευταν.
 
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