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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 14. Abhandlung): Die Nachrichten über den Tod Cyprians: ein philologischer Beitrag zur Geschichte der Märtyrerliteratur — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33057#0007
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Die Nachrichten über den Tod Gyprians.

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Weiteres Material wird natürlicli hinzntreten, doch läßt sich die
offenbar weit verbreitete Fassung schon nach EMT, ja im Grunde
schon nach EM, d. h. nach Hartel, rekonstruieren. Ihren Ur-
sprung verrät die Überschrift, die sich der Kopist der Gyprian-
Werke zunächst für seinen Zweck prägte: Passio Cypriani x\
hierauf fügte er aus seiner Vorlage hinzu ex die qua Cyprianus
(fehlt m) martyrium tulit. ordo autem (fehit VUZ) martyrii
(ET 2mr mart. eius vuz martyrum MT 1) hac lectione clemonstratur
et declaratur. Dieser Anfang ist unverständlich; weder könnte
man richtig verbinden incipit passio ex die: qua Cyprianus mar-
tyrium tulit, wodurch etwa ein Gegensatz zu den ‘vollständigen
Akten’ bezeichnet werclen sollte, noch beginnt die Erzählung
wirklich mit diesem Tag; ihr ganzer erster Abschnitt fällt früher 2.
Die Schlußworte eines vorausgehenden Satzes sind in den Anfang
der neuen Erzählung herübergenommen. Zu schreiben ist ex
die — oder vielleicht decima die 3 —-, qua Cyprianus martyrium
tulit. orclo autem martyrii hac lectione demonstratur et declaratur.
Aus emer längeren Erzählung war ein Teil als kirchlich.es Lese-
stück bezeichnet. Über den Inhalt cles verstümmelten Satzes
wage ich keine Vermutung.

2. Die Mehrzahl der Handschriften bietet ohne jede Ver-
mittlung zwei Stücke ganz verschiedenen Inhalts nacheinander.
Voraussteht ein Protokoll aus dem Jahre 257 über das Verhör des
Bischofs vor Aspasius Paternus. Abschriften dieses Protokolls
hatte Cyprian selbst überallhin versenden lassen. Seine Briefe
nehmen darauf Bezug, die Antworten auf sie ebenfalls. Es war
in der nächsten Zeit in vielen kirchlichen Archiven vorhanden
und wurde offenbar einer Auswahl von Briefen am Schlusse bei-
gefügt, um sie verständlich zu machen. Als ‘Märtyrerakte’ ist
dies Dokument niemals gefaßt ocler verwenclet worden, so wenig
wie das der gleichen Zeit entstammende amtliche Protokoll des

1 In T nach der Unterschrift oratio cypriani quam sub die passionis. . .
dixit explicit incipit passio eiusdem: Passio cypriani, in M incipit passio
eiusdem cypriani, in E incipit eiusdem passio cypriani, in V incipit de martyrio
sancti cypriani carlaginiensis episcopi, in UZ ohne Überschrift und Absatz
(ex die qua). Die Ausgaben (mro) formeln die Überschrift willkürlich.

2 Monceaux’ Erklärung (Revue archeologique 38 p. 256 n. 2), man habe
die passio vom Beginn der Verbannung gerechnet, genügt weder sachlich
noch sprachlich.

3 Selbst ea die wäre möglich, wenn auch weniger wahrscheinlich als die
bloße Ergänzung von anfangendem X zu EX.
 
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