Griechische Kalender. III.
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91 Tage später: das Intervall ist genau das gleiche, wie es der
Papvrus Eudoxeus (p. 301, 533 W.) in den αστρωνδιαστήματαοιΜ.
Im Gegensatz zu BöCKH hat AD. ScHMiDT in seiner „Griechischen
Chronologie" (Jena 1888, 4823.) die Theorie zu begründen
versucht, wonacli die Reduktion der Zodiakaldata anderer Para-
pegmatisten auf die Zodiakaltage der Sammlungen „offenbardurch
Übertragung von Vermerken der ursprünglichen Zodiakaltage auf
die gleichen Zodiakaltage des eigenen Parapegmas" geschehen ist
(S. 487f.). Er denkt sich dieses Verfahren allen Einzelparapegmen
gegenüber angewendet; speziell unternimmt er es, das ursprüng-
Iiche Parapegma Euktemons wiederherzustellen, indem er das
Schema zugrunde legt, clas sich aus den Angaben des Pap. Eud.
für Euktemon ergibt; auf dieses reduziert er zunächst. die Inter-
vallc der Phasen und Episemasien, die bei G dem kailippischen
Schema eingeordnet sincl, für P aber konstruiert er erst ein
eigenes ,,ptolemäisches Zodiakalschema" und verfährt dann
mit dessen Daten genau ebenso wie mit denen des kallip-
pischen.
2. Anerkennung hat seine mühevolle Arbeit nicht gefunden.
Der einzige Gelehrte, der sich meines Wissens näher darüber
geäußert hat, UNGER (Berl. phil. Wochenschr. 1888, Sp. 1248f.),
verhält sich ganz ablehnend. Wirklich fehlt es der Theorie
ScriMiDTS nicht an Mängeln. Der erste Fehler bei ScHMiDT war
das vorschnelle Verallgemeinern dessen, was er für Euktemon
(und Meton) gefunden zu haben glaubte. Sodann muß ausge-
sprochen werden, daß sein „ptolemäisches Zodiakalschema" ein
Phantom ist. Für die Zeichen Krebs bis Steinbock soll es ganz
mit Geminos, also mit Kallipp, stimmen ; dann, beim Übergang
vom Wassermann zu den Fischen, macht. ScHMiDT in unbegreif-
licher Inkonsequenz plötzlich einen Sprung, indem er fordert
(S. 490), irn ptolemäischen Schema müsse das Zeichen des
Wassermanns wie bei Euktemon Sltägig, nicht 30tägig wie bei
Geminos-Kallippos, gewesen seinF) Den letzten fünf Zeichen
gibt er dann je 31 Ta.ge, läßt sie also mit. Euktemon stimmen.
in ihren Ausgaben befolgte Umsetzung der Zodiakaltage des Geminos in
julianische Daten bei, obwohl ich irn Text die Grundiage dieser Reduktion
zu zerstören suche und am liebsten zu BÖCKHS Ansatz zm'üekkehren möchte.
6) Der Fehler wird wiederholt S. 494, Nr. f; der 28. Mechir des Ptole-
maios entspricht eben nicht dem Datum Fisclie 1 des Euktemon, wie SCHMIDT
will, sondern Fische 2.
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91 Tage später: das Intervall ist genau das gleiche, wie es der
Papvrus Eudoxeus (p. 301, 533 W.) in den αστρωνδιαστήματαοιΜ.
Im Gegensatz zu BöCKH hat AD. ScHMiDT in seiner „Griechischen
Chronologie" (Jena 1888, 4823.) die Theorie zu begründen
versucht, wonacli die Reduktion der Zodiakaldata anderer Para-
pegmatisten auf die Zodiakaltage der Sammlungen „offenbardurch
Übertragung von Vermerken der ursprünglichen Zodiakaltage auf
die gleichen Zodiakaltage des eigenen Parapegmas" geschehen ist
(S. 487f.). Er denkt sich dieses Verfahren allen Einzelparapegmen
gegenüber angewendet; speziell unternimmt er es, das ursprüng-
Iiche Parapegma Euktemons wiederherzustellen, indem er das
Schema zugrunde legt, clas sich aus den Angaben des Pap. Eud.
für Euktemon ergibt; auf dieses reduziert er zunächst. die Inter-
vallc der Phasen und Episemasien, die bei G dem kailippischen
Schema eingeordnet sincl, für P aber konstruiert er erst ein
eigenes ,,ptolemäisches Zodiakalschema" und verfährt dann
mit dessen Daten genau ebenso wie mit denen des kallip-
pischen.
2. Anerkennung hat seine mühevolle Arbeit nicht gefunden.
Der einzige Gelehrte, der sich meines Wissens näher darüber
geäußert hat, UNGER (Berl. phil. Wochenschr. 1888, Sp. 1248f.),
verhält sich ganz ablehnend. Wirklich fehlt es der Theorie
ScriMiDTS nicht an Mängeln. Der erste Fehler bei ScHMiDT war
das vorschnelle Verallgemeinern dessen, was er für Euktemon
(und Meton) gefunden zu haben glaubte. Sodann muß ausge-
sprochen werden, daß sein „ptolemäisches Zodiakalschema" ein
Phantom ist. Für die Zeichen Krebs bis Steinbock soll es ganz
mit Geminos, also mit Kallipp, stimmen ; dann, beim Übergang
vom Wassermann zu den Fischen, macht. ScHMiDT in unbegreif-
licher Inkonsequenz plötzlich einen Sprung, indem er fordert
(S. 490), irn ptolemäischen Schema müsse das Zeichen des
Wassermanns wie bei Euktemon Sltägig, nicht 30tägig wie bei
Geminos-Kallippos, gewesen seinF) Den letzten fünf Zeichen
gibt er dann je 31 Ta.ge, läßt sie also mit. Euktemon stimmen.
in ihren Ausgaben befolgte Umsetzung der Zodiakaltage des Geminos in
julianische Daten bei, obwohl ich irn Text die Grundiage dieser Reduktion
zu zerstören suche und am liebsten zu BÖCKHS Ansatz zm'üekkehren möchte.
6) Der Fehler wird wiederholt S. 494, Nr. f; der 28. Mechir des Ptole-
maios entspricht eben nicht dem Datum Fisclie 1 des Euktemon, wie SCHMIDT
will, sondern Fische 2.