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Rehm, Albert; Euctemon; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 3. Abhandlung): Griechische Kalender: III. Das Parapegma des Euktemon — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33044#0005
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Euktemon. Von Atbei't Rehm.

die Phase beobachtet sein sollte, besser als bei tortlaufender
AbzähfungP)

Durcb die früheren Erörterungen dieses Problems, auf die
sogleich la.usfübidich eingegangen werden wird, ist die Frage
nicht abschließend beantwortet worden. Die sichere Lösung ist
eben meines Erachtens erst ermöglicht durch den Fund, den
mir Freund BoLL vor nunmehr zehn Jahren zur Bearbeitung
überfassen hat: ein Exzerpt aus einem Einzelparapegma^), und
zwar gerade aus demjenigen, das uns nehen dem eudoxischen
am besten bekannt ist, dem Parapegma des Euktemon. Es ist ent-
halten im cod. Vind. Gr. philos. 108, foh 28ϋΡ, 283'' (s. jetzt Cat.
codd. astr. VI, n. 1, p. 13; im folgenden V), cap. 154, 155. Die Zu-
sammengehörigkeit der beiden Kapitel ist bei näherer Betrach-
tung ebenso einleuchtend wie ihr Verhältnis zu Euktemon, obwohi
dieser nicht genannt wird. Der Bearbeitung selbst glaube ich
die Erörterung des bisherigen Standes der Frage vorausschicken
zu sollen; dabei wird noch ein weiteres Probiem auftauchen:
das des Verhältnisses von P zu G.

1. Mit dem Problem der Eintragung der Einzelparapegmen
in die Sammlungen hat sich zuerst BüCKi-i beschäftigt in seinem
Buche „Über die vierjährigen Sonnenkreise der Alten" (Berlin
1863), 42, 235ff., 239. Seine Ansicht war, bei Eintragung der
Phasen und Episemasien verschiedener Beobachter in eine Samm-
lung seien die Ahstände der Data wie im Original gewahrt, also
das Verfahren der Abzählung von einem einzigen Ausgangspunkt
aus angewandt worden. Tatsächlich läßt sich bei Geminos in
einem Falle zeigen, daß das ursprüngliche Interva.il bei Über-
tragung ins kallippische Schema unverändert beibehaiten ist. Er
setzt für Eudoxos die Winterwende auf Steinbock 4 — 27. De-
zember^), die Frühlingsgleiche auf Widder 6 = 28. März, d. i.

3) DamiL würde also das Prinzip gewalrrt, das Ptol. Phas. 7, p. 10, 17 H.
iür sich in Anspruch nimmt, wenn er sagt, er habe beigeschrieben τάς τετηρη-
μένας παρά τοΐς παλαίθϊς έν ταΐς κατά τάς έκκείμένας ήμέρας τοϋ ήλίου παρόδοίς
τοϋ περιέχοντος έπίσημασίας (vgi. auch BÖCKH, Sonnenkreise, 235).

0 Der Zweck derartiger Auszüge — auch im Pap. Eud., p. 300 W., liegt ein
soicher vor — ist nicht ganz klar; unmittelbaren praktisch-en Nutzen batten
sie nicht. IVohi aber konnte man nach soichen Verzeichnissen ein. Parapegma,
freiiich ohne Episemasien wie M I, anfertigen oder ergänzen (vgl. Sitz.-Ber. Akad.
Beriin 1904, 99, A. 2).

3) Ich behaite, um l^erwirrung zu vermeiden, die von UNGER, Zeitrechnung
der Griechen und Römer 2, S. 746, empfohlene, von AVACHSMUTH und MANITtUS
 
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