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Rehm, Albert; Euctemon; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 3. Abhandlung): Griechische Kalender: III. Das Parapegma des Euktemon — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33044#0007
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Euktemon. Von Albert Rehm.

7

Plausibel wäre die Annahme einer solchen Systemmischung, die
UNGER schlechtweg eine Verkehrtheit nennt, höchstens in dem
Falle, daß sie gestattete, Episemasien bei Ptoiemaios, die unter
Beibehaltung des alten „Schemas" mit den entsprechenden
geminischen nicht aui den gleichen Tag fielen, nunmehr mit
ihnen zu identiiizieren. Aber das gerade Gegenteii wird er-
reichtd) ScHMiDT bringt eine einzige Identihkation zuwege, noclr
dazu an einer Stelle, wo die Überlieferung bei Geminos ver-
dächtig ist (Stier 2 = 24. April bei G = 26. Aprii bei P), und
er muß dafür die Identität von so völlig übereinstimmenden
Episemasien, wie ciie zum 22. Februar und 14. (13.) März sind
(vgi. die unter Nr. 4 folgende Tabeile), bestreiten, während man
unter Beibehaltung des gleichen (kallippischen) Schemas für
alie Zeichen bei G und P in den ersten acht Zeichen 18, in den
an Episemasien armen ietzten vier Zeichen immerhin 4 oder
-5 Koinzidenzen erhältA) Im Zustand unserer Überlieferung
liegt rnithin durchaus nichts, was uns nötigt, ein solches ge-
mischtes Schema zu konstruieren. Aber nicht bloß in der
SüHMiDT'schen Form, sondern an und für sich ist das „ptole-
mäische Zodiakalschema" ein Phantom. Die Tabeilen, die
BöCKH seinen „Sonnenkreisen" (S. 393ff.) angehängt hat —
eudoxische, kaliippische, euktemonische Episemasien —, und
von denen die euktemonische Tafel unten von mir wiederholt
wird, bringen es für den Unbefangenen zur Evidenz, daß im
allgemeinen die Intervalle bei P mit denen bei G überein-
stimmen. Sollte sich also zeigen, daß die Intervalle bei G nicht
durchweg die originalen sind, so gilt das Nämliche sofort auch
für P; die Störung muß dann schon in der Ouelle oder den
Ouellen vorhanden gewesen sein, die beide benützten: es würde
dadurch also nahe gelegt, eine gemeinsame Vorlage für G und
P anzunehmen.

3. Solche Bedenken liegen hei Euktemon gegen G in der
Tat vor. Hier hat ScHMiDT richtig beobachtet. Wie schon oben

In hervorragendem Maße gilt das von dem S. 499ii. von SCHMIDT
behandelten Kallippos.

8) Vom Zeichen des Widders ab häuien sich die Absveichungen zsvischen
d und P; daraus ist aber nicht auf einen Systemsvechsel zu schließen: z. T.
mögen Fiüchtigkeiten bei P vorliegen, z. T. scheint es sich aber auch, wie die
foigenden Untersuchungen svahrscheinlich machen wollen, um Störungen bei
G oder bei P zu handeln.
 
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