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Thiersch, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 4. Abhandlung): Ein parthenonisches Giebelproblem — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33047#0005
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Zur Deutung der erhaltenen Figuren vom Parthenon-ostgiebel.

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Abb. 2. Die Figuren K, L und M in der rechten Giebelhälfte.

(Nach Smith; The Sculptures of the Parthenon.)

vielmehr ebenso ein Fels, wie es der von L und M auch ist. Aber
er steht isoliert für sich, etwas abgerückt von dem mehr hank-
artig gestreckten der beiden anderen.

Diese Felsen, auf denen die Schicksalsgöttinnen sich nieder-
gelassen haben, sind bisher kaurn beachtet worden. Und doch
enthält ihre Existenz allein schon einen entscheidenden Hinweis für
das Wesen derer, die darauf ruhen. Nur Furtwängler (Meister-
werke, 247) hat darüber eine kurze Bemerkung, die den Sinn der
bewußsten Kontrastierung dieser Felsen zu den „Thronen“ der „Horen“
gegenüber ahnend andeutet, noch nicht eigentlich erklärt: die Moiren
seien darum auf Felsen gelagert, weil sich in ihnen im Gegensatz zu
den Horen, diesem Inbegriff bewußster Gesetzmäßsigkeit, das unbewußte
Walten der Schicksalsmächte verkörpere. Daß diese Felsen nicht
schlechthin als Gharakterisierung der Örtlichkeit im allgemeinen, d. h.
des Olymp, gelten können, hat Furtwängler dabei stillschweigend
zugegeben. Mit Recht; denn sonst müßten diese olympischen Felsen
auch unter allen anderen Figuren dieser Szene sichtbar werden.

Der parthenonische Künstler ist sparsam mit attributiven Finger-
zeigen. Wenn er aber solche gibt, will er sie prägnant verstanden
wissen: die Naturform der Felsen als einen Flinweis auf die elemen-
tare, ewige, das ganze Universum über alle menschlichen Mittel und
Künste hinweg beherrschende Macht dieser Wesen, deren nordische
Parallele man einmal mit Recht „die Elementargeister des Geschehens“
genannt hat (R. M. Meyer, Altgerm. Religionsgesch., 154). Es gab
im Moirenkult nur wenige Tempel, selten Statuen. Im Freien, in
 
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