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Thiersch, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 4. Abhandlung): Ein parthenonisches Giebelproblem — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33047#0024
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H. Thiersch:

ist nach clen Zusammenstellungen von R. Sghneider 10 und P. Baur
kein Wort mehr zu verlferen. Nur eine nicht unwesentliche Be-
ric-htigung eines Baur unterlaufenen Fehlers muß hier eingeschaltet.
werden, da dieser auch in Jessens Artikel „Eileithyia“ bei Pauly-
Wissowa übergegangen ist.

Es gibt nämlich bei den Griechen nur eine einfache oder eine
doppelte Eileithyia, niemals eine dreifache. Die Trias zu Athen bestand
aus einem altkretischen Dual und einem eigentlich nicht zugehörigem
attischen Agatma, wie schon Usener, a. a. 0. 207 hervorgehoben hat.
Die zwei bildlichen Darstellungen, die P. Baur für die drei Eileithyien
anführte, fallen fort. Auf dem Wiener Krater, Masner Taf. IV nr. 237,
haben wir nämlich nicht clie mindeste Berechtigung, die Frau ganz
rechts auch Eileithyia zu nennen. Sie ist aufs absichtlichste und
deutlichste durch Hermes von den beiden wirklichen Eileithyien,

Abb. 6. Athenas Geburt
auf altattischer Amphora (nach Elite cer. I. 57).

die unmittelbar r. u. 1. um Zeus in der Mitte beschäftigt sind, ge-
trennt. Dagegen haben wir guten Grund, in dieser dritten Frau
Artemis, Hera oder Demeter zu vermuten. Auch die mehr all-
gemein gehaltene Handbewegung sondert sie ab von den beiden
gerade darin sehr prägnant charakterisierten wirklichen Geburts-
helferinnen in der Mitte des Bildes. 17 Auch Elite cer. I, 57 (= Abb. 6)
enthält keine drei Eileithyien, sondern deutlich zwei. Denn wenn die
Eileithyien in der Mehrzahl, d. h. im Dual auftreten, sind sie meist

16 Die Geburt der Athena, in den Abhandlimgen des arch. epigr. Seminars
zu Wien I, 9ff.

17 MäSNER hatte darum nur Recht, sie in seinem beschreibenden Text
nicht Eileithyia zu benennen.
 
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