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Thiersch, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 4. Abhandlung): Ein parthenonisches Giebelproblem — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33047#0034
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34

H. Thiersc-h:

Hyperoche uncl Laodike erschienen seien, um der Eileithyia Tribut
für die glückiiche Geburt der Letoiden zu bringen, das andere
Mal unter den Namen Arge und Opis verehrt wurden, und die mit
Apoll selbst aus dem Wunderlande gekommen seien. Diese Trias
glaube ich auch auf der bekannten altmelischen Amphora (Abb. 10)
im Flügelroßwagen zu erkennen, während Artemis sie begrühend
davorstelit. 34 Der Eileithyiakult auf dieser Insel der Göttergeburt

war besonders hoch angesehen.
ln den ältesten Rechnungen weisen
die Eileithyiafeste das Maximum
der Unkosten auf (vgl. Nilsson,
Griech. Feste 433).

Abb. 10. Altdelische Trias,
von archaischer Amphora aus Melos.
(Nach Conze, Melische Tongefäfae T. 1.)

Abb. 11. Altitalische Trias,
Terracotta aus Caere in Berlin.
(Antiquarium no. 7646, n. Photographie.)

Agrarisch aufgefaßt treffen wir dieselbe Trias in Eleusis und
mehrfach im Peloponnes. Wie imrner auch cler männliche Pare-

34 ÜSENER, Dreiheit, 327: nur Sondergestaltiuigen der Artemis selbst.
STUDNICZKA (Kyrene, S. 162) hatte in den zwei Frauen irn Wagen die lako-
nischen Chariten Kleta uncl Phaemia vermutet, wofiir aber ein fester Anhalt fehlt.
Unterdessen hat, wie ich soeben sehe, auch NlLSSON die richtige Deutung auf
die zwei hyperboreischen Jmigfrauen gefunden (Archiv f. Rel. XVI, 313). —
Das Ctrab der beiden jetzt wieder gefunden in Gestalt eines tnykenischen
Rundes: Exploration Archeologique de Delos V, 63 ff., 72.
 
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