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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 5. Abhandlung): Lykische Zwölfgötterreliefs: Untersuchungen zur Geschichte des dreizehnten Gottes — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33048#0003
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I.

Die lykischen Zwölfgötter-Reliefs. TpiaKaiöeKaxoq Aeö<y

In Gjömbe, am Fuß des Akdagh in Lykien, fand die öster-
reichische Expedition eine Anzahl von mehr oder weniger voll-
ständig erhaltenen Yotivreliefs, die alie dem gleichen Typus an-
gehörten und auch in den Maßen ziemiich übereinstimmten. Auch
sonst in Lykien tauchten derartige Reliefs auf, offenbar von Gjömbe
aus verschleppt, eines ist in Dembre envorben, anclere wurden in
Phellos und Megiste gesehen, und eines fand den Weg hinüber
nach Rhodos — ob in alter oder erst in neuer Zeit, ist fraglich.
Ich gebe im folgenden das Verzeichnis der mir bekannten Stücke 1:

A. In Dembre von Loevvy erworben; jetzt wohl in Konstantinopel. Petersen-
Luschan, Reisen im südwestlicheri Kleinasien (im folgenden als „Reisen“
zitiert) II 157, Fig. 73, Nr. 186 (danach Tafel I): „Ein Rechteck durch
mittleren Querstreif mit Inschrift und Vertikalstreif in Kreuzform gevier-
teilt, enthält in den zwei oberen Feldern zweimal sechs schematische
Menschen, in den zwei unteren ebensoviele schematische Tiergestalten
(Hunde?), in der Mitte oben ein Dreizehnter, unten eine Menschenfigur
wie adorierend“. Auf dem Inschriftstreifen: AuubeKa -&eoI(; Kat’ dTTiTaYfiv.
Rechts unten im Feld neben der adorierenden Figur AC, was Petersen
nach Analogie von B zu [Oudujaq ergänzt (vgl. Kretschmer, Einleitung in
die Geschichte der griechischen Sprache S. 352).

B. Komba. Untere linke Hälfte, Kalkstein 0.215 m B. 0.235 H. 0.055 D.
(Loewy 1882). Petersen-Luschan, a. a. 0. 157, Nr. 3. Von der Darstellung
ist erhalten: Füfie von 5 Männern, Rest derjenigen des sechsten, 5 Hunde,

1 Von BCEFG besitze ich durch freundliche Vermittelung von E. Loewy
in R.om Bausen, die E. Kalinka in Innsbruck, der Herausgeber des lykischen
Inschriftenkorpus, nach den Skizzen in den Notizbüchern der österreichischen
Gelehrten f'ür mich herzustellen die Güte hatte. K kenne ich, dank der Freund-
lichkeit des jetzigen Besitzers, Freiherrn Hiller v. Gaertringens, aus Abklatsch
und Photographie, fiir die Publikationserlaubnis von I habe ich Plerrn Direktor
Schrader und für die photographische Aufnahme des Stückes Dr. Schober in
Wien zu danken. Durch briefliche Mitteilungen baben mich außer den schon
Genannten noch F. Boll, A. v. Domaszewski, F. v. Duhn in Heidelberg, R. Heberdey
in Graz, F. v. Luschan und E. Petersen in Berlin zu Dank verpflichtet. Manchen
wertvollen Hinweis hat ein Heidelberger Schüler Dieterichs und Bolls, K. Nagel,
beigesteuert, von dem eine größere Arbeit über die Bedeutung der Zwölfzalil zu
erwarten ist; im Hinblick auf sie durfte ich mich damit begnügen, manches
nur anzudeuten, was dort ausfülirlich zur Sprache kommen wird.
 
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