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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 5. Abhandlung): Lykische Zwölfgötterreliefs: Untersuchungen zur Geschichte des dreizehnten Gottes — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33048#0007
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Lykische Zwölfgötter-Reliefs.

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kleiner gebildet als die Götter oben, aber in der Traclit ihnen ähn-
lich; in A, I, K fehlen die konzentrisch angeordneten Viertelkreise
auf dem Gewand, sind aber auf der Skizze von G angegeben.
Über dem ikdoranten (denn männlich wird die Gestalt doch sein) steht
in der Mitte der Zwölf der Dreizehnte, vor den übrigen schon durcli
seinen Platz hervorgehoben. Seitliche Pfeiler trennen ihn von den
andern, und dadurch, dah die Randleiste des Reliefs über ihm
epistylartig bearbeitet ist (A, E), steht er gewissermaßen in einer
Ädikula. Was ihn aber besonders hervorhebt, ist die reichere
Tracht. Auf A erblickt man unterhalb des Halses und auf der
Brust drei halbkreisförmige Linien, also eine Faltengruppe mit
breiter Endigung links und rechts, und rechts glaubt man aucli
einen Knopf oder Knoten zu erkennen. 2 Anders auf E, dort lassen
sich die Zickzacklinien wohl nur als Andeutung eines Schuppen-
panzers erklären. Einen gewöhnlichen Krieger stellt man nicht an
den Ehrenplatz zwischen zwölf Götter; der Panzer liier und jener
Überwurf in A, den wir füglich Paludamentum nennen dürfen,
kennzeichnen ihren Träger als den Zeßacrxoi; — eine Lösung, die
mir E. Petersen brieflich vorschlägt, und die ich durcli folgende
Envägungen glaube stützen zu können. Gerade für den Herrscher
kennen wir die Eezeichnung als TpicrKatöeKaxoq heo^, und was
anders ist der Mittelste dieser Reliefs als eben clreizehnter Gott,
durch Stellung und Tracht als Führer der Zwölf hervorgehoben?
Philipp von Makedonien ließ mit den Statuen der Zwölfgötter
sein eigenes Eild als das des dreizehnten Gottes in feierlicher
Pompe einhertragen 3, und für Alexander den Grohen soll De-

2 Ich dachte zuerst, mit anderen, an eine Mondsichel auf der Brust der
Mittelfigur. Eine Men-Darstellung in Lykien wäre ja sehr begrüßenswert, aber
schon eine genaue Prüfung der Abbildung läßt an der Talsache, daß es sich um
Gewandfalten, nicht um eine Mondsichel (die auf der Brust auch iiberraschend wäre)
handelt, keinen Zweifel, und E. Petersen bestätigt mir die Zuverlässigkeit der
Abbildung. Außerdem schließt E diesen Gedanken aus.

3 Ob es den Götterbildern nachgestellt oder unter sie eingereiht oder
vorausgetragen wurde, läßt sich nicht erkennen; am wahrscheinlichsten ist das
erste. Diodor XVI 92, 5: ei'buuXa tüjv büubeKa heüuv enÖR-rreue naiq xe bripioupxfaK;
TrepiTTÜU!; eipyaapeva xai Tf) XajuTrpÖTriTi tou ttXoutou haupaaTÜx; KeKoapripeva -
aüv be toütok; aÜTOÜ toü OiXittttou TpiaKaibeKaTOV ÖTtöp.-n:eue -&eoTrpeiTe(; eibuuXov,
aüvöpovov bauTÖv aTrobeiKvüvTO^ toü ßaaiXeuu; Toi? bdibeKa &eoi<;. Neoptolemos
bei Stob. flor. 97, p. 233, 70 Mein.: OiXittttov TroprreüaavTa Kai TpiOKarbeKaTov
öeöv ÖTTiKXr|&evTa. W. Schultz, Gesetze der Zahlenverschiebung (Mitt. ch anthropol.
Gesellschaft Wien XL 1910), S. 121 findet darin die Unglücksbedeutung der Drei-
zehn. „Dies beweist die Geschichte des Philippos von Makedonien, der sich
als dreizehnter den 12 Göttern gleichsetzte und darüber von seinem Schicksal er-
eilt wurde (Diod. XIV (liesXVI) 91 ff.). u Aber man trägt da in Diodor hinein,
 
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