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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 5. Abhandlung): Lykische Zwölfgötterreliefs: Untersuchungen zur Geschichte des dreizehnten Gottes — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33048#0010
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10

Otlo Weinreich:

Schaltmonat, der vorher TTocreiöedjv ß' hieß, cA5piavid)v umgenannt
wurde (Bisciioff, PW. VII, 2172; über Kaiser als Monatsgötter vgl.

ÖTroir]Oe, Kai dXriöei Xöyu) öeKdrr] Kai oüxoiTrit; jndxo^ eioiv. ’Avtiyovov(X[V) be KaiTÖv
iraiba Atimppiov (XV) Kai TTToA.e.uaiov (XVI) töv Aiyütttiov xpövuu üaTepov ÖTreaTetX.av
Iq AeXqroüc, töv pev Aiyütttiov Kai eüvoia Ttvi £<; aÜTÖv, Toüq be MaKebövaq tüj
öq aÜTOÜq böet. Pausanias sah also (eiai be) 16 Statuen und-wußte, dah die alte
Weihung, von Phidias gefertigt, aus 13 bestand, zu denen nachträglich die 3 Eponymen
der neuen Phylen (XIV—XVI) hinzugekommen waren. Er sagt das mit wünschens-
wertester Deutlichkeit (das ötTröaTeiAav wird man gern preisgeben und die lristorische
Kombination des Schlusses erst recht, vgl. Pomtow 101 A. 2), und die 13 Statuen
der ursprünglichen Weihung gliedert er ebenfalls ganz deutlich: (I) Athena und
(II) Apoll, als repräsentative Gottheiten von Athen und Delphi, dann (III) Miltiades,
der Sieger. Es folgen (IV—X) sieben der traditionellen Phylenheroen; daß es
nur 7 waren, und daß die 3 weiteren Statuen, die Pausanias dann nennt (XI—'XIÜ)
nicht zu den offiziellen Phylenheroen gehörten, fiel ihm auf, darum hebt er diese
Besonderheit ausdrücklich hervor. Nun hatte es gewiß nur dann Sinn, die neuen
Eponymen der 11., 12. und 13. Phyle hinzuzufügen (XIV—XVI) — also sogar die
der später wieder abgeschafften 11. und 12. —, wenn die alten 10 wirklich durch
10 Heroen vertreten waren. Wo sind die drei fehlenden, Oineus, Hippothoon
und Aias? Dafä man ihre Statuen einfach vorn Bathron herunter genommen
und an ihre Stelle die drei neuen Heroen gesetzt hahe, ist von allen Hypothesen
die Avenigst glaubwürdige, die drei alten Phylen würden sich dadurch ja allen
Anteils an Kampf, Sieg und Ebre einfach begeben haben. Das gilt auch gegen-
über der Umnennungshypothese, die glaubt, man habe nur die drei alten Namen
getilgt und durch die neuen ersetzt; zu den Gegengründen, die schon Petersen
und Pomtoav namhaft Tnachten, enväge man noch dies: rvenn die Stellung der
Statuen blieb, und nur die Namen geändert wurden, warum trennt dann Pausanias
die Namen der 7 alten von denen der 3 neuen dadurch, daß er die attischen
Heroen dazwischen schiebt? So bleibt also als einzige Auskunft, die sowohl dem
Wortlaut des Pausanias wie der Sache gerecht wird, jene schon früher von anderen
und neuerdings besonders nachdrücklich von Petersen (Röm. Mitt. 1900 S. 143 ff.;
Rh.Mus.a.a. O.) vertretene Ansicht, daß wir in I/VII -f- VIII/X die erforderliche Dekade
haben, daß drei Phylen nicht durchihre Eponymen, sondern durcli nationale Heroen
wie Kodros Theseus Philaios verlreten waren. Die erforderliche Zehnzahl ist voll;
aus dem Heroenkreis sind die Glieder ausgewählt (eic be tüjv fipmcuv KaAoupövujvsagte
Pausanias), und sie setzen sich zusammen aus eigentlichen Eponymen der Phylen
(cpuAaiq övöpaTa eboaav) und aus uneigentlichen, die nur die Stelle der Eponymen
vertreten (oüköti tüjv ÖTrujvüpuüv). Den Begriff fipuüujv ordnet Pausanias ganz
richtig den Gruppen über, die er als sich ergänzende Teile einer höheren Einheit
empfindet, eben der repräsentativen Dekade. Dazu kommen Athena und Apollon,
und zu den Zwölfen als TpiaKaibeKaroi; — nicht heö;, auch nicht avöpuuTroq,
sondern iipuu; — Miltiades. Denn daß das Denkmal nicht gleich nach der Schlacht,
sondern erst in kimonischer Zeit erstellt wurde, scheint mir erwiesen (vgl. Karo,
BGH. XXXI 1910, S. 198 f.). Man hat nicht den Lebenden, sondern den heroisierten
Sieger derart geehrt, daß man ihn als Dreizehnten mit den Zwölfen aufstellte —
es wäre schön, wenn wir sagen dürften, inmitten der Zwölf. Petersen hat das
von ganz anderen Voraussetzungen aus vermutet, und der Zusammenhang, in
den ich, durch Karos Hinweis aufmerksam geworden, dies Beispiel einreihte,
scheint mir geeignet, Petersens Hypothese zu stützen. Bewiesen oder widerlegt,
je nachdem, vviirde sie allerdings endgiiltig erst durch neue Funde — vielleicht
wird es gelingen, den Rest des Bathrons, den Pomtovv erkannte, durch rv reitere
Stücke zu vervollständigen. — Zum Sachlichen einer solchen Ehrung muß ich
 
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