Lykische Zwölfgötter-Reliefs.
31
Urkunde ist durch die Namen der Ivaiser gesichert: 311 auf 312,
und wir kennen auch die näheren Umstände, die bei der Petition
mitspielten. Maximin hatte nach clem Toleranzedikt cles Galerius
die Ghristenverfolgung eingestellt; als aber Galerius gestorben war,
Maximin die Herrschaft über Kleinasien in Händen hielt und sich
mit seineni Mitregenten im Westen cles Reichs, Licinius, verständigt
hatte, wechselte er die Politik und zeigte seine Abneigung gegen
das Ghristentum wieder unverhüllt. Die höheren Beamten, die sich
überzeugt hatten, wie der Kaiser in Wirklichkeit gesinnt sei, ver-
anlahten nun einen Petitionssturm um Wiederaufnahme der Ghristen-
hetze, welchem der Ivaiser dann stattgab. Die Inschrift aus Ary-
kanda zeigt uns, dah auch Lykien sich an clieser Petition beteiligte.
Wir sehen also, daß gerade in cler Zeit, die für unsere Reliefs
noch in Frage kommt, ein heftiger Gegensatz zwischen Heidentum
und Ghristentum die Gemüter bewegte. Hand in Hand nht dem
Plaß gegen clas Ghristentum geht clie Betonung des Kaiserkultes,
die Kaiser-Titulaturen der Petition zeigen clas ja deutlich genug. 40
Dem christlichen Icunjp stellt clie altgläubige Staatsreligion den auf
Erden weilenden Zomjp entgegen, den eTnqpaveo'iaTO«; Kaicrap. 41
40 „Die Loyalität geht stark mit der Frömmigkeit durch“ (Mommsen, a. a. 0.,
S. 101). Die Homogeneität der Kaiser und Götter, die in der Petition mehrfach
erwähnt wird, betonen die Kaiser seit Diokletian besonders gern, sie sind diis
geniti et deorum creatores. Über den Kaiserkult dieser Zeit vgl. die oben Anm.
14 genannte Literatur und über christliche Konkurrenzformeln die ebenda ge-
nannten Ausführungen von Deissmann, sowie die nächste Anm.
41 Der früher dem Methodios (vgl. Anm. 38), aber auch dem Chrysosto-
mos zugeschriebene Sermo in ramos Palmarum (Migne, Patrol. Gr. XVIII,
p. 392 ff.), der jedoch nach Bonwetsch, Method. v. Olympos I, p. XXXVII, nichts
enthält, das auf Methodius als Verfasser hinweise, zeigt in einzelnen Wendungen
offenbar eine Spitze gegen die Prädikationen des Kaiserkultes; er knüpft an die
Worte EüAoYrnaövo; ö öA&uuv Oecx; ßaöiA.eü<; Tiji; ööEpi; an: Oeöc; &A.rihivö<; öv
övöpaTi Oeou öAit&ivoö ' uavTOKpdTuup ök tou TravTOKpaTopoc . . . Baai\eö<;
ö\r|{hvöc; eE öA.r|&ivou BaaiA.euu<;' auvatbiov Kai Trpoaiuuviov Tqv ßaaüeiav exuuv,
tb; 6 yevvr|aa<; auTÖv ktA. 393 AB: oö yap öti av&puu'rroq xöyove bP rpuaq
ö 'Yiöc; tou Oeoö, Kai töv Kaff’ fipuuv TÖpavvov KaTeßaAev ev Tf) aapKi, TauTp
upaTpaTeuö|uevo<; Tpv Kara tou öuapevoö? auTfji; exhpoö viKpv, btö touto ßaai-
Aeu<; expniudTiaev ■ öAA’ öti Köpio<; Kai Oeöt; aei, bia touto Kai ßaatAeü; tb<;
ö yevvriaai; auTÖv • vuvi be, Kai peTÖ Tfj<; TrpoaArnpeujc, Kai eiq tö bipveKec;. Mf]
ßAaaqprnaei Tijv toü XptOTOö ßaaiAeiav, aipeTtKe, t'va ptj töv yevvriaavTa ÖTi,udari<;.
393CD: EuAoYtl|aevo<; ö epxöpevot; ev övöpaTt Kuptou' Oeö<; kotö tou btaßöAou,
. . . ßaaiAeü<; KaTa toü Tupdvvou . . . ö aAp&ivöi; kotö toö ipeüaTou ' ö auuTiip
KaTÜ Toö Aupeuuvo; ' ö eiprivdpxn? KaTÖ tou TtoAepriTopot;' ö cpiAav'&puuTro; kotö
tou ptaav&ptbiTou. Der Bitte der Altgläubigen (Anm. 39) steht das Gebet gegen-
über (396A): Köptot;, aüuaov töv -rrAavri&evTa av&purtTov . . . KaTapYfjciat eibüjAuuv
ÖTTÖTriv . . . öireAdaai tö |auao<; Kai öAyo; Tfj; tüuv paTatuuv &eiöv &epaTreia<;.
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Urkunde ist durch die Namen der Ivaiser gesichert: 311 auf 312,
und wir kennen auch die näheren Umstände, die bei der Petition
mitspielten. Maximin hatte nach clem Toleranzedikt cles Galerius
die Ghristenverfolgung eingestellt; als aber Galerius gestorben war,
Maximin die Herrschaft über Kleinasien in Händen hielt und sich
mit seineni Mitregenten im Westen cles Reichs, Licinius, verständigt
hatte, wechselte er die Politik und zeigte seine Abneigung gegen
das Ghristentum wieder unverhüllt. Die höheren Beamten, die sich
überzeugt hatten, wie der Kaiser in Wirklichkeit gesinnt sei, ver-
anlahten nun einen Petitionssturm um Wiederaufnahme der Ghristen-
hetze, welchem der Ivaiser dann stattgab. Die Inschrift aus Ary-
kanda zeigt uns, dah auch Lykien sich an clieser Petition beteiligte.
Wir sehen also, daß gerade in cler Zeit, die für unsere Reliefs
noch in Frage kommt, ein heftiger Gegensatz zwischen Heidentum
und Ghristentum die Gemüter bewegte. Hand in Hand nht dem
Plaß gegen clas Ghristentum geht clie Betonung des Kaiserkultes,
die Kaiser-Titulaturen der Petition zeigen clas ja deutlich genug. 40
Dem christlichen Icunjp stellt clie altgläubige Staatsreligion den auf
Erden weilenden Zomjp entgegen, den eTnqpaveo'iaTO«; Kaicrap. 41
40 „Die Loyalität geht stark mit der Frömmigkeit durch“ (Mommsen, a. a. 0.,
S. 101). Die Homogeneität der Kaiser und Götter, die in der Petition mehrfach
erwähnt wird, betonen die Kaiser seit Diokletian besonders gern, sie sind diis
geniti et deorum creatores. Über den Kaiserkult dieser Zeit vgl. die oben Anm.
14 genannte Literatur und über christliche Konkurrenzformeln die ebenda ge-
nannten Ausführungen von Deissmann, sowie die nächste Anm.
41 Der früher dem Methodios (vgl. Anm. 38), aber auch dem Chrysosto-
mos zugeschriebene Sermo in ramos Palmarum (Migne, Patrol. Gr. XVIII,
p. 392 ff.), der jedoch nach Bonwetsch, Method. v. Olympos I, p. XXXVII, nichts
enthält, das auf Methodius als Verfasser hinweise, zeigt in einzelnen Wendungen
offenbar eine Spitze gegen die Prädikationen des Kaiserkultes; er knüpft an die
Worte EüAoYrnaövo; ö öA&uuv Oecx; ßaöiA.eü<; Tiji; ööEpi; an: Oeöc; &A.rihivö<; öv
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