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Hermann Stoeckius:
attribulado de mucbas tribulaciones, y aun dizen que agitado
interiormente; y en fin, despues que el Padre vuo las bullas, se
fue ä dar gracias al Ginuchi de un conseyo que le auia dado, el
qual daua por estoruar la cosa; mas tomandolo el Padre, mu-
tatis mutandis, alcanco lo que queria. Und schließlich: Welche
Schritte haben Ignatius und seine Gefährten getan, um die päpst-
liche Bestätigung ihres Ordens zu erlangen ? Denn kein Histo-
riker wird sich bei den muchas oraciones und den tres mill misas,
die Ignatius um der Erreichung seines Zieles willen halten ließ 5),
beruhigen können, da er aus einem Schreiben desselben Ignatius
an Peter Contarini, den Neffen des Kardinals Gasparo Gontarini,
yom 18. Dezember 1540 vernimmt, daß der Ordensstifter und
seine Genossen bei der Durchführung ihrer Angelegenheit multi
contradizioni hätten überwinden müssen 6). Bei dem Bestreben
freilich, diese wichtigen Fragen zu lösen, lassen die Quellen, in
erster Linie aus jesuitischer Provenienz, selbst die Monumenta
historica Societatis Jesu, die doch sonst- den Schleier über weite
bisher dunkle Gebiete lüften, fast völlig im Stich 7). Es ist daher
eine unabweisbare Forderung, daß die Erschließung neuer Quellen
neues Licht über diese bedeutenden Yorgänge verbreite. Als
solche Quellen aber muß man außer den Akten aus den geheimen
Archiven des Jesuitenordens die Berichte päpstlicher Legaten
wie städtischer (bezw. staatlicher) Gesanclten an ilire Behörden
und umgekehrt betrachten. Wie wertvoll gerade in letzterer
Beziehung die Schreiben der anziani von Parma an ihre beiden
Gesandten in Bom, Friedrich von Prato und Angelo Cantelli
uncl cleren Antwort sowie an Costanza Farnese, die Tochter des
5) Mon. Ignatiana, Series quarta: Scripta de Sancto Ignatio de
Loyola, Tom. I. Matriti 1904: Epist. P. Lainii de S. Ignatio cap. V,
p. 122 bzw. p. 147. — 6) Mon. Ignatiana, Series prima: Epistolae et in-
structiones, Tom. XII n. 4 p. 324. — Gegen 'die Ansicht, P. Contarini sei
der Neffe des Kardinals (cf. Mon. Ign. Ser., I: Epist. et instr., I, p. 123 2),
wendet sich übrigens Tacchi Venturi, a. a. O., p. 444 1. — 7) Ich kann daher
das Urteil von Vinzenz Schweitzer nicht bestätigen: ,,Die Briefe des
hl. Ignatius, des hl. Franz Xaver und die Chroniken des Ordens geben in-
des genügenden Aufschluß.“ Cf. V. Schweitzer, Kardinal Bartolomeo Gui-
diccioni (1469—1549), Römische Quartalschrift XX (1906), p. 159. — Auch
Franz Dittrich weist darauf hin, daß merkwürdigerweise in der zwar um-
fangreichen, aber keineswegs vollständigen Korrespondenz zwischen dem
Kardinal Gasparo Contarini und seinen Freunden keinerlei Erwähnung
Loyolas und seiner Genossen sich finde, cf. Franz Dittrich, Gasparo
Contarini. 1483—1542. Eine Monographie, Braunsberg 1885, p. 406.
Hermann Stoeckius:
attribulado de mucbas tribulaciones, y aun dizen que agitado
interiormente; y en fin, despues que el Padre vuo las bullas, se
fue ä dar gracias al Ginuchi de un conseyo que le auia dado, el
qual daua por estoruar la cosa; mas tomandolo el Padre, mu-
tatis mutandis, alcanco lo que queria. Und schließlich: Welche
Schritte haben Ignatius und seine Gefährten getan, um die päpst-
liche Bestätigung ihres Ordens zu erlangen ? Denn kein Histo-
riker wird sich bei den muchas oraciones und den tres mill misas,
die Ignatius um der Erreichung seines Zieles willen halten ließ 5),
beruhigen können, da er aus einem Schreiben desselben Ignatius
an Peter Contarini, den Neffen des Kardinals Gasparo Gontarini,
yom 18. Dezember 1540 vernimmt, daß der Ordensstifter und
seine Genossen bei der Durchführung ihrer Angelegenheit multi
contradizioni hätten überwinden müssen 6). Bei dem Bestreben
freilich, diese wichtigen Fragen zu lösen, lassen die Quellen, in
erster Linie aus jesuitischer Provenienz, selbst die Monumenta
historica Societatis Jesu, die doch sonst- den Schleier über weite
bisher dunkle Gebiete lüften, fast völlig im Stich 7). Es ist daher
eine unabweisbare Forderung, daß die Erschließung neuer Quellen
neues Licht über diese bedeutenden Yorgänge verbreite. Als
solche Quellen aber muß man außer den Akten aus den geheimen
Archiven des Jesuitenordens die Berichte päpstlicher Legaten
wie städtischer (bezw. staatlicher) Gesanclten an ilire Behörden
und umgekehrt betrachten. Wie wertvoll gerade in letzterer
Beziehung die Schreiben der anziani von Parma an ihre beiden
Gesandten in Bom, Friedrich von Prato und Angelo Cantelli
uncl cleren Antwort sowie an Costanza Farnese, die Tochter des
5) Mon. Ignatiana, Series quarta: Scripta de Sancto Ignatio de
Loyola, Tom. I. Matriti 1904: Epist. P. Lainii de S. Ignatio cap. V,
p. 122 bzw. p. 147. — 6) Mon. Ignatiana, Series prima: Epistolae et in-
structiones, Tom. XII n. 4 p. 324. — Gegen 'die Ansicht, P. Contarini sei
der Neffe des Kardinals (cf. Mon. Ign. Ser., I: Epist. et instr., I, p. 123 2),
wendet sich übrigens Tacchi Venturi, a. a. O., p. 444 1. — 7) Ich kann daher
das Urteil von Vinzenz Schweitzer nicht bestätigen: ,,Die Briefe des
hl. Ignatius, des hl. Franz Xaver und die Chroniken des Ordens geben in-
des genügenden Aufschluß.“ Cf. V. Schweitzer, Kardinal Bartolomeo Gui-
diccioni (1469—1549), Römische Quartalschrift XX (1906), p. 159. — Auch
Franz Dittrich weist darauf hin, daß merkwürdigerweise in der zwar um-
fangreichen, aber keineswegs vollständigen Korrespondenz zwischen dem
Kardinal Gasparo Contarini und seinen Freunden keinerlei Erwähnung
Loyolas und seiner Genossen sich finde, cf. Franz Dittrich, Gasparo
Contarini. 1483—1542. Eine Monographie, Braunsberg 1885, p. 406.