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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 10. Abhandlung): Die Hermen der Agora zu Athen — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33313#0014
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14

A. v. Domaszewski:

In den Text des Aeschines ist der Wortlaut der Epigramme
aus den Scholien eingedrungen 73, und in einem Scholion zu
Aeschines las sie auch Plutarch, der sie in dasLeben des Kimon,
Cap. 7, aufnahm.

Eine Stoa der Hermen findet sich nur bei Aeschines an dieser
Stelle erwähnt 74. Das ist eine für den Zweck der Rede im Augen-
blick geprägte Bezeichnung. Denn wie Robert zwingend gezeigt
hat 75, ist die angebliche στοά τών Έρμών vielmehr die στοά τοΰ Δι,ός.

Das Scholion zu Demosthenes 20, 112 nennt die drei Stoen
des athenischen Marktes folgendermaßen: τρεΐς ήσαν ’ΑΕήνησι.
στοαί, ή μέν βασίλειος, ή δέ τών Έρμών, ή δέ Πει,οι,ανάκτειος άπό
Πει,σιάνακτος τοΰ κτίσαντος· αΰτη δέ γραφέντων έν αύτή τών έν Μαρα-
Εώνι, καί άλλοον τι,νών ποι,κίλη έκλήθη. Dagegen bezeichnet Harpo-
kration die drei Stoen in dieser Weise: βασίλειος στοά . . . ß' είσΐ
στοαί παρ’ άλλήλας ή τε τοΰ Έλευ-θ-ερίου Διός καί ή βασίλειος’ έ'στι
δέ καί τρίτη τις ή πάλαι μέν ’Ανάκτιος (πυανάκτιος DE) καλουμένη,
ποικίλη δέ μετονομασθ-εΐσα.

Diese Gleichsetzung der στοά τών Έρμών mit der στοά τοΰ Διός
wird erst recht gesichert durch den Inhalt der Feldherrnepi-
gramme.

Seit dem Funde der Grabschrift der Korinthier auf Salamis
ist der Blick geschärft worden 76 für die Erweiterungen, welche
Epigramme, die ursprünglich auf einem Denkmal standen, später-
hin durch Zusätze erfuhren, als sie in die literarische Überlieferung
aufgenommen wurden.

Dennoch hat man trotz allem Anstoß 77, den die bei Aeschines
und Plutarch überlieferten Epigramme bieten, an ihrer Echtheit
nie gezweifelt. Die Anordnung der Epigramme hält man aller-
dings für fehlerhaft und will durch Umstellung des III. vor dem I.
den Sinn des Dichters getroffen haben, der die drei Epigramme als
eine Einheit gedacht hat. Wie sie dann auf drei Hermen verteilt

73 Rosenberg Jahrb. f. Phil. 101, 530.

74 Wachsmuth II, 391, vgl. I, 204. Judeich, 329. In Antiphon fr. 38
Blass ist die falsche Verbesserung Έρμών für das überlieferte Θρακών überall
in den Text gedrungen.

75 Pausanias 327 ff.

76 Wilamowitz Sappho und Simonides S. 192f. A. Wilhelm Österr.
Jahresh. II, 221, der die Zweifel über die Herkunft der Herme S. 223 in dem
Nachtrag III, 98 zurückgezogen hat, was Bormann VI, 247 übersehen hat.

77 Scharf hat nur Ed. Meyer, Forschungen II, 12ff. die Mängel der
Epigramme kritisiert.
 
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