Die Hermen der Agora zu Athen.
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Έ]ξ ού τ’ Εύρώπην [Ά]σίας δίχα πον[τ]ος ένεμ[ε]ν,
ο]ύδές πω Λυκίτον στήλην τοι,άνδε άνέ-θ"/]κ(ε)ν
δ]ώδεκα Εεοϊς άγοράς έν κα-θ-αρώι τεμένεμ
νικ]έων καί πολέμου μνήμα τόδε άθάν(α)τον.
Die lykische Nachahmung muß geschrieben sein in der Zeit,
wo Athen nach der Schlacht am Eurymedon in Lykien gebot 86.
Das Vorbild, clessen Eingang der Lykier verwendet, las er selbst
in Athen, wo es auf der Agora vor der στοά τοΰ Διός stand. Nach
Benndorf ist die Stele sicher ein Grabmal, obwohl die Inschrift
die Fassung eines Siegesanathems hat. Die Weihung an die Zwölf-
götter des Marktes könnte ich mir dann nur so erklären, daß diese
Götter die Schützer des Grabes sein sollten. Auf cliesen eigentüm-
lichen Gedanken wurde der Lykier gerade durch den Ort der
Aufstellung des athenischen Siegesepigramms auf der Agora,
deren Mittelpunkt der Altar der Zwölfgötter war, geführt. Aber
ohne persönlichen Anteil ist die Übertragung auf das Denkmal in
Xanthos nicht denkbar. In der Schlacht am Eurymedon hatte
auch dieserLykier mitgefochten, und der Sieg war auch der seine 87.
Das zweite Epigramm Diodors bezieht sich sicher auf die
Schlacht bei Kypern und kann daher niemals auf einem Weih-
geschenk in Delphi gestanden haben. Und doch, irgend eine Ver-
bindung beider Epigramme muß an clem Denkmal, dem sie ent-
nommen sind, bestanden haben, da bereits Ephoros beide auf den
Sieg am Eurymedon bezog 88.
Gewöhnlich nimmt man an, claß auch Lykurgus in der Leo-
krateia die Verbindung beider Epigramme, wie wir sie bei Dioclor
lesen und bei Ephoros voraussetzen müssen, vorgenommen hat.
Das liegt keineswegs in seinen Worten: 72 τοιγαροΰν τοί,αύταις
χρώμενοι γνώμαις ένενήκοντα μέν έτη τών Έλλήνων ήγεμόνες κατέστησαν,
Φοινίκην 89 δέ καί Κιλικίαν έπόρΕησαν, έπ’ Εύρυμέδοντι δέ καί πεζομα-
χοΰντες καί ναυμαχοΰντες ένίκησαν, έκατόν δέ τριήρεις τών βαρ-
βάρο^ν αίχμαλώτους έλαβον, άπασαν δέ τήν Άσίαν κακώς
ποιοΰντες περιέπλευσαν, καί τό κεφάλαιον τής νίκης, ού τό έν
86 Zuletzt erscheinen die Lykier in der Tributliste des Jahres 446.
87 Die sieben arkadischen Hopliten, die er an einem Tage erlegt hat
(in Zeile 10), werden als persische Söldner (Thukydides 3, 34; 7, 57) in der
Schlacht am Eurymedon von seiner Hand gefallen sein. Allerdings scheint
es eine typische Phrase zu sein, Köhler Hermes 24, 92ff.
88 Ed. Meyer Forschungen II, 1 ff. hat dies am besten dargelegt.
89 Das hat sich Lykurg keineswegs aus den Fingern gesogen. Inscr.
Gr. 1, 433.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1914. 10. Abh. 2
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Έ]ξ ού τ’ Εύρώπην [Ά]σίας δίχα πον[τ]ος ένεμ[ε]ν,
ο]ύδές πω Λυκίτον στήλην τοι,άνδε άνέ-θ"/]κ(ε)ν
δ]ώδεκα Εεοϊς άγοράς έν κα-θ-αρώι τεμένεμ
νικ]έων καί πολέμου μνήμα τόδε άθάν(α)τον.
Die lykische Nachahmung muß geschrieben sein in der Zeit,
wo Athen nach der Schlacht am Eurymedon in Lykien gebot 86.
Das Vorbild, clessen Eingang der Lykier verwendet, las er selbst
in Athen, wo es auf der Agora vor der στοά τοΰ Διός stand. Nach
Benndorf ist die Stele sicher ein Grabmal, obwohl die Inschrift
die Fassung eines Siegesanathems hat. Die Weihung an die Zwölf-
götter des Marktes könnte ich mir dann nur so erklären, daß diese
Götter die Schützer des Grabes sein sollten. Auf cliesen eigentüm-
lichen Gedanken wurde der Lykier gerade durch den Ort der
Aufstellung des athenischen Siegesepigramms auf der Agora,
deren Mittelpunkt der Altar der Zwölfgötter war, geführt. Aber
ohne persönlichen Anteil ist die Übertragung auf das Denkmal in
Xanthos nicht denkbar. In der Schlacht am Eurymedon hatte
auch dieserLykier mitgefochten, und der Sieg war auch der seine 87.
Das zweite Epigramm Diodors bezieht sich sicher auf die
Schlacht bei Kypern und kann daher niemals auf einem Weih-
geschenk in Delphi gestanden haben. Und doch, irgend eine Ver-
bindung beider Epigramme muß an clem Denkmal, dem sie ent-
nommen sind, bestanden haben, da bereits Ephoros beide auf den
Sieg am Eurymedon bezog 88.
Gewöhnlich nimmt man an, claß auch Lykurgus in der Leo-
krateia die Verbindung beider Epigramme, wie wir sie bei Dioclor
lesen und bei Ephoros voraussetzen müssen, vorgenommen hat.
Das liegt keineswegs in seinen Worten: 72 τοιγαροΰν τοί,αύταις
χρώμενοι γνώμαις ένενήκοντα μέν έτη τών Έλλήνων ήγεμόνες κατέστησαν,
Φοινίκην 89 δέ καί Κιλικίαν έπόρΕησαν, έπ’ Εύρυμέδοντι δέ καί πεζομα-
χοΰντες καί ναυμαχοΰντες ένίκησαν, έκατόν δέ τριήρεις τών βαρ-
βάρο^ν αίχμαλώτους έλαβον, άπασαν δέ τήν Άσίαν κακώς
ποιοΰντες περιέπλευσαν, καί τό κεφάλαιον τής νίκης, ού τό έν
86 Zuletzt erscheinen die Lykier in der Tributliste des Jahres 446.
87 Die sieben arkadischen Hopliten, die er an einem Tage erlegt hat
(in Zeile 10), werden als persische Söldner (Thukydides 3, 34; 7, 57) in der
Schlacht am Eurymedon von seiner Hand gefallen sein. Allerdings scheint
es eine typische Phrase zu sein, Köhler Hermes 24, 92ff.
88 Ed. Meyer Forschungen II, 1 ff. hat dies am besten dargelegt.
89 Das hat sich Lykurg keineswegs aus den Fingern gesogen. Inscr.
Gr. 1, 433.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1914. 10. Abh. 2