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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Junker, Heinrich F. J. [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 14. Abhandlung): Drei Erzählungen auf Yaynā̄bī — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33317#0003
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1. Die hier folgenden drei Erzählungen auf YaYntbl stellen
die Sprache des im Orte P’sktn am Yapnäb lebenden Mufti dar,
des einzigen Mannes daseibst, der lesen und schreiben kann. Dieser
auffällige Umstand verdächtigt schon die Erzählungen 'gelehrter'
Beeinflussung. In der Tat sincl sie die Wieclergabe neupersischer
Erzählungen, die sich in FRosens Modern Persian Gollocjuial
Grammar, London 1898, S. 197—205, finden, woraus sie der ge-
lehrte Mufti am 15.—17. Juli 1913 übersetzt hat.

2. Der von den YaTntbi erlangbare Sprachstoff läht sich in
vier Gruppen einteilen:

(1) Wörter,

(2) R.eclewendungen,

(3) Ubersetzungen,

(4) Erzählungen.

(1) Der alltägliche Umgang mit den Bewohnern des Ortes, an
dem man sich aufhält, liefert dem Sprachforscher eine Menge von
Einzelwörtern als Bezeichnungen von Sachen und Verhältnissen um
ihn her. Regelmäßiges und zielbewußtes Ausfragen der Orts-
bewohner beim Lager oder unterwegs beim Durchreiten von Sied-
lungen vermehrt und berichtigt den AVortstoff. (2) Sind intelli-
gentere Ortshewohner zur Stelle, so kann man sie veranlassen, ganze
TI]Ikl-Sätze in ihrer Mundart wiederzugeben, wobei es häufig nicht

Vorbemerkung: Durch die Unterstützung der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften war es mir möglich, in Gemeinschaft mit Robert Gauthiot, Direc-
teur-Adjoint ä l’Ecole pratique des Hautes-Etudes, Paris, Avährend des Sommers 1913
eine sprachwissenschaftliche und volkskundliche Forschungsreise ins Gebiet des
YaYnibflusses (Russ. Turkestan) zu machen. Über die vor allem sprachwissen-
schaftlich wertvollen Ergebnisse dieser Reise sei auf meine Angaben im Idg. Jahr-
buch 1914 verwiesen. Hier ist es mir eine angenebme Pflicht, auch öffentlich
der Akademie für die bereitwilligst gewährte Hilfe herzlich zu danken. Auch
für die sonstigen mir von verschiedenen Seiten bei der Vorbereitung und Durch-
führung der Reise zu Teil gew'ordenen Förderungen sage ich hiermit besten Dank.

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