Zur Lehre von der Induktion.
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Die übiiche Logik der Wissenschaften hat seltsamerweise
das gänzlich unselbstverständliche Wesen der Kiasseninduk-
tion übersehen und das gfM FüMe sozusagen unbesehen hin-
genommen. Gelegentlich hat sie sogar das Kiassenproblem mit
dem Angemeinheitsproblem yerwechselt^. Und mit Rücksicht
auf (mathematisierende) Adgemeinheitsinduktion hat sie hinwie-
derum den Erfoig der, als versuchsweise angewendeter Methode
allenfads selbstverständlichen, Ahgemeinheitsinduktion für ahzu
,,selbstyerständlich" gehalten. Und auch am Güitigkeitsprobiem
hat sie, wie sich noch zeigen wird, meist nur die eine yon zwei
Seiten gesehen.
7. Wir wissen jetzt, daß nicht yon yornherein lnduktion,
jedenfalls nicht Klasseninduktion, ais dfe Methode einer Wissen-
schaft geiten darf. Wir haben diese unsere Einsicht aber bis
jetzt nur in sehr aiigemeiner Form begründet, nämlich durch
den Nachweis, daß es Methoden ,,yon yornherein" doch nur im
rein Logischen geben könne, daß aber das naturwirkliche ,,Dasein"
yon ,,FäIlen" ganz und gar keine rein logische Angelegenheit sei.
Es ist nun aber für eine yöllige Aufheliung der Sachlage
unbedingt erforderiich, dem yon uns bisher nur yerneinend, nämiich
als ,,nicht rein logisch", gekennzeichneten Wesen der Begrifi'e
TVcüMr, Wu<tMrA;/u^e, AM^nr/tt// usw. weiter nachzu-
gehea. Freilich soll das hier ledigiich zum Zwecke einer kiaren
Erfassung der jeder Art geschehen, und ich yerweise
für eine erschöpfende Zergliederung des Begriffs Ahünr unct alles
dessen, was mit ihm zusammenhängt, auf meine ,,Urdnnng'^eArc"
(1912)^ und auf die in dieses Werk einführende Schrift ,,Dfe Logf/c
uD An/ga&e" (1913)^.
Die reine Ordnungslehre oder Logik kennt den Begriff WüMr
und alles, was yon ihm abhängt, nicht. Sie kennt nur unmtüe^are
Gegenstände, d. h. Ne^nnge??. oder Begriffe, im weitesten Sinne
des Wortes. Im Anschluß an den Begriff des kherden.? erst ersteht
^ Das ist dann freilich nicht der Fail, wenn das als solches gekennzeich-
nete Klassenhafte als ,,AlIgemeines" nur benannt und in diesem Sinne
von einem ,,Erlüärtwerden" des ,,Besonderen", (d. h. des FnHes), durch das
sogenannte Allgemeine geredet wird. Hier ist nur die Terminologie zu bean-
standen; freiiich ist zu Yermuten, daß m soichem Falle der Unterschied zwi-
schen Kiasse und Allgemeinheit denn doch wohl nicht in seiner ganzen Schärfe
gesehen wurde.
s Seite 132 ff.
^ Seite 27 ff.
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Die übiiche Logik der Wissenschaften hat seltsamerweise
das gänzlich unselbstverständliche Wesen der Kiasseninduk-
tion übersehen und das gfM FüMe sozusagen unbesehen hin-
genommen. Gelegentlich hat sie sogar das Kiassenproblem mit
dem Angemeinheitsproblem yerwechselt^. Und mit Rücksicht
auf (mathematisierende) Adgemeinheitsinduktion hat sie hinwie-
derum den Erfoig der, als versuchsweise angewendeter Methode
allenfads selbstverständlichen, Ahgemeinheitsinduktion für ahzu
,,selbstyerständlich" gehalten. Und auch am Güitigkeitsprobiem
hat sie, wie sich noch zeigen wird, meist nur die eine yon zwei
Seiten gesehen.
7. Wir wissen jetzt, daß nicht yon yornherein lnduktion,
jedenfalls nicht Klasseninduktion, ais dfe Methode einer Wissen-
schaft geiten darf. Wir haben diese unsere Einsicht aber bis
jetzt nur in sehr aiigemeiner Form begründet, nämlich durch
den Nachweis, daß es Methoden ,,yon yornherein" doch nur im
rein Logischen geben könne, daß aber das naturwirkliche ,,Dasein"
yon ,,FäIlen" ganz und gar keine rein logische Angelegenheit sei.
Es ist nun aber für eine yöllige Aufheliung der Sachlage
unbedingt erforderiich, dem yon uns bisher nur yerneinend, nämiich
als ,,nicht rein logisch", gekennzeichneten Wesen der Begrifi'e
TVcüMr, Wu<tMrA;/u^e, AM^nr/tt// usw. weiter nachzu-
gehea. Freilich soll das hier ledigiich zum Zwecke einer kiaren
Erfassung der jeder Art geschehen, und ich yerweise
für eine erschöpfende Zergliederung des Begriffs Ahünr unct alles
dessen, was mit ihm zusammenhängt, auf meine ,,Urdnnng'^eArc"
(1912)^ und auf die in dieses Werk einführende Schrift ,,Dfe Logf/c
uD An/ga&e" (1913)^.
Die reine Ordnungslehre oder Logik kennt den Begriff WüMr
und alles, was yon ihm abhängt, nicht. Sie kennt nur unmtüe^are
Gegenstände, d. h. Ne^nnge??. oder Begriffe, im weitesten Sinne
des Wortes. Im Anschluß an den Begriff des kherden.? erst ersteht
^ Das ist dann freilich nicht der Fail, wenn das als solches gekennzeich-
nete Klassenhafte als ,,AlIgemeines" nur benannt und in diesem Sinne
von einem ,,Erlüärtwerden" des ,,Besonderen", (d. h. des FnHes), durch das
sogenannte Allgemeine geredet wird. Hier ist nur die Terminologie zu bean-
standen; freiiich ist zu Yermuten, daß m soichem Falle der Unterschied zwi-
schen Kiasse und Allgemeinheit denn doch wohl nicht in seiner ganzen Schärfe
gesehen wurde.
s Seite 132 ff.
^ Seite 27 ff.