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Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 11. Abhandlung): Zur Lehre von der Induktion — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34070#0017
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Zur Lehre von der Induktion.

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Ordnungslehre gesprochen, bin auch als bioß Erlebender, nicht als
selbstbewußt Erlebender. Die Ordnungsergebnisse, welche ich ais
bloß Erlebender erziele, welche also, populär gesprochen, jeder
unphiiosophische natüriiche Mensch erzieit — (und ganz unbedingt
für sein praktisches Verhalten braucht) —, nenne ich vorphiloso-
phische Ergebnisse. Vorphiiosophische Ordnungsergebnisse werden
in ihrer Ordnungshaftigkeitgc^cAuuh ganz ebenso wie phiiosophische.
Auch die mit den Worten TVa^ur, usw. bezeichneten
Ordnungshaftigkeiten werden schon vorphilosophisch in eben
ihren Ordnungsbedeutungen geschaut.
Und da ergibt es sich denn, ebenfaiis schon vorphilosophisch,
daß Natur aus JEc^cu^icAc/u und UTnuc^cuthcAcw sich zusammen-
setzt. Wesentlich ist das, an dem ich wenigstens Teilordnung
schaue, Unwesentiich, an dem ich auch sie vermisse. Kriterium
der Ordnungsbeurteiiung aber ist ganz vornehmiich das auf iange
Zeit hin Dasselbe-bleiben, ohne Rücksicht auf den eingenommenen
Ort: ein Hund isf in diesem Sinne ein wesentiiches Naturding,
ebenso das Planetensystem, aber nicht ein Steinhaufe. Aber es
kommtein zweites Kriterium der, schon vorphiiosophischen, schau-
enden Ordnungsbeurteilung hinzu, und eben dieses ist von grund-
iegender Bedeutung für die Frage der weiche den Ge-
genstand dieser Untersuchung ausmacht.
Was in Oc/en Fö^cTZ naturwirkiich da ist, gilt als wcsentlich,
wird jedenfaiis auf seine Wesentiichkeit hin näher geprüft.
Was aber heißt ein naturwirkiich.es Etwas in vieien FüMeM
vorfinden ? Es heißt bei dem vorphiiosophischen oder phiiosophi-
schen Ordnungsgeschäfte genötigt sein, oftmals dfc^c^c einen
mitteibaren Naturgegenstand meinende Setzung anzuwenden
oder, genauer gesprochen, genötigt sein, Setzungen zu gebrauchen,
welche sich nur dadurch unterscheiden, daß sie jeweiis einen
seinem bloßen Zffcr und Jc^ nach verschiedenen Gegenstand
in seiner naturwirkiichen Einzigkeit meinen, weiche aber in jeder
anderen Beziehung ais Setzung mit sich 3c^ug (,,identisch"), welche
aiso unter einander g^cfcAc^ Einzigkeiten derselben Setzungsklasse
sind.
In diesem Sinne unter einander ghicAc Setzungseinzigkeiten
können Natur-,,Dinge" betreffen und Natur-,,Vorgänge", ja auch
Verknüpfungen von Naturvorgängen. Jedesmai liegt eine Af^c,
und zwar eine Naturklasse, mit mehr oder weniger zahlreichen
^ Seite 56.
 
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