1. Es ist üblich, die sogenannte Induktion ais der-
jenigen Wissenschaften zu bezeichnen, welche das Wissen um
empirische anstreben. Zwar besteht, zumal nach den
Untersuchungen von J. ST. MiLL kein Zweifel mehr daräber, daß
die Gültigkeit dieser Gesetze, ganz abgesehen von subjektiven
Mängeln unseres Wissens im Einzehien, nur verbürgt sein kann
bei dem Glauben an das, was der britische Denker UTn/or/mP/
o/ ^Ae eoMr.se o/ TVu^Mre nennU, daß also eine durchaus rein-logische
Angelegenheit, wie etwa in der Syllogistik oder selbst im Mathe-
matischen, hier nicht vorliegt. Aber man meinte doch, nach An-
nahme des ,,Postulates" von der Gleichförmigkeit der empirischen
Wirklichkeit in der Induktion ,,die" Methode der Gesetzeswissen-
schaften als eine ihrem logischen Wesen nacli ohne weiteres klare
und deutliche Sache zu besitzen.
Es ist die Absicht dieser Schrift zu zeigen, daß auch abgesehen
von dem Satze von der Gleichförmigkeit Induktion weit davon
entfernt ist, eine ,,selbstverständliche" Methode zu sein, und daß
andererseits mit dem Worte ,,Induktion", wie man übrigens schon
gelegentlich bemerkt hat, zwei ganz verschiedene Denk-Angele-
genheiten bezeichnet werden, von denen gerade die für den Be-
trieb gewisser Wissenschaften wichtigste, wie man leider, soviel
ich sehe, nicht bemerkt hat, nun eben keine rein ,,logische" Ange-
legenheit im engeren Sinne des Wortes ist.
2. Methode ist ein sich bei der Erreichung eines Zieles bewäh-
render Weg. Wo es sich um die Erreichung eines Wissens-Zieles
handelt, betrifft die Methode also den Erwerb von Wissen. Nun
kann sicherlich ein Forscher methodisch arbeiten, ohne sich der
Methode als solcher bewußt zu sein; im engeren Sinne ,,metho-
disch" arbeitend wird aber doch nur der Forscher genannt, welcher
um den Weg, dem er folgt, als um einen Weg weiß, der sich bei
Erreichung des von ihm erstrebten Wissens-Zieles bewähren
kan n.
Was aber heißt überhaupt ,,Weg" des Wissenserwerbes, und
wie kann ich wissen, daß ein Weg sich bewähren ,,kann" ?
* (S'ys/ew o/ Log*:c, Book III, Ch. III. 1.
jenigen Wissenschaften zu bezeichnen, welche das Wissen um
empirische anstreben. Zwar besteht, zumal nach den
Untersuchungen von J. ST. MiLL kein Zweifel mehr daräber, daß
die Gültigkeit dieser Gesetze, ganz abgesehen von subjektiven
Mängeln unseres Wissens im Einzehien, nur verbürgt sein kann
bei dem Glauben an das, was der britische Denker UTn/or/mP/
o/ ^Ae eoMr.se o/ TVu^Mre nennU, daß also eine durchaus rein-logische
Angelegenheit, wie etwa in der Syllogistik oder selbst im Mathe-
matischen, hier nicht vorliegt. Aber man meinte doch, nach An-
nahme des ,,Postulates" von der Gleichförmigkeit der empirischen
Wirklichkeit in der Induktion ,,die" Methode der Gesetzeswissen-
schaften als eine ihrem logischen Wesen nacli ohne weiteres klare
und deutliche Sache zu besitzen.
Es ist die Absicht dieser Schrift zu zeigen, daß auch abgesehen
von dem Satze von der Gleichförmigkeit Induktion weit davon
entfernt ist, eine ,,selbstverständliche" Methode zu sein, und daß
andererseits mit dem Worte ,,Induktion", wie man übrigens schon
gelegentlich bemerkt hat, zwei ganz verschiedene Denk-Angele-
genheiten bezeichnet werden, von denen gerade die für den Be-
trieb gewisser Wissenschaften wichtigste, wie man leider, soviel
ich sehe, nicht bemerkt hat, nun eben keine rein ,,logische" Ange-
legenheit im engeren Sinne des Wortes ist.
2. Methode ist ein sich bei der Erreichung eines Zieles bewäh-
render Weg. Wo es sich um die Erreichung eines Wissens-Zieles
handelt, betrifft die Methode also den Erwerb von Wissen. Nun
kann sicherlich ein Forscher methodisch arbeiten, ohne sich der
Methode als solcher bewußt zu sein; im engeren Sinne ,,metho-
disch" arbeitend wird aber doch nur der Forscher genannt, welcher
um den Weg, dem er folgt, als um einen Weg weiß, der sich bei
Erreichung des von ihm erstrebten Wissens-Zieles bewähren
kan n.
Was aber heißt überhaupt ,,Weg" des Wissenserwerbes, und
wie kann ich wissen, daß ein Weg sich bewähren ,,kann" ?
* (S'ys/ew o/ Log*:c, Book III, Ch. III. 1.