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Schorr, Moses; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 4. Abhandlung): Eine babylonische Seisachthie aus dem Anfang der Kassitenzeit (Ende des XVIII. vorchristl. Jahrhunderts) — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34063#0004
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4

Moses Schorr:

Rev. I are particularly interesting, since they show that the king
sometimes granted a moratorium to his ernpire in periods of eco-
nomic distress". Nun soh uns eine nähere Untersuchung des
Textes, der, von LANGDON vielfach verfesen und mißverstanden,
hier nochmafs umschrieben und übersetzt wird, zeigen, daß dieses
Fragment weder der Hammurapi-Epoche angehören
könne, noch überhaupt den Bestandteil einer ali-
gemeinen Gesetzesammlung repräsentiere. fch lasse
zunächst den Text folgen^):

B. M. 78259.
Obv. Kol. iff.

§A^). ^-7?r%-A%r ?7f7?? ?-ga-
?'a:-&??.-???r?
?r-wn-^?7 ^-rr-wrr-^??? ?g-d?-rn
y h-^e-zH ?-??n-o.d-d?-??? ^/Tn???-
???yn n-pn-^a???^)
^/"?y-??e^)-? ????-7??n-r?-a^)

§ A. -vor Gott soffen
sie hintreten,-weif er, trotz-
dem?) er seine Tafef abgelöscht,
-einen Prozeß angestiftet
hat, soll er alles, was er fort-
geführt hat, (wieder) geben.
AYenn er für seinenSchaden auf-
zukommen sich weigert, soff er
sterben.

Ich halte mich in der Anordnung des Textes an die Reihenfolge bei
LANGDON, obwohl sich aus dem folgenden als wahrscheinlich ergeben wird,
daß LANGDON Vorder- und Rückseite verwechselt haben dürfte, was ja leicht
vorkommen kann. Leider hat der Herausgebei' seiner Autographie keine photo-
graphische Abbildung beigeftigt, was allenfalls die genaue Feststellung manch
fraglichen Zeichens bzw. die Möglichkeit von Ergänzungen verstümmelter
Stellen erleichtert hätte. Allerdings bemerkt er am Ende seines Ar-
tikels: "I am indebted to Mr. L. W. KiNG foi' kindly collating several
signs of this Tablet". Wie wenig zuverlässig aber trotzdem LANGDONS
Abschi'iften sind, zeigt ein anderei' von ihm edierter Text, ein wirkliches
Fragment der Hammurapi-Gesetze (vgl. Rci&yLuGu Eaipedüfou o/ Hnh'.
o/ Re/i-usyA. B. XXXI. München 1914. Nr. 22 [Pl. 20—21, dazu Photogr.
PI. II—III am Ende]), wo eine Vergleichung der Autographie des Heraus-
gebers mit der photographischen Abbildung die schärfste Kritik der ersteren
herausfoi'dert. Vgl. meinen Ai'tikel Dwa uotve /rmg'm.enty /codeAsu fTMMHMM-
rapfego (,,Zwei neue Fragmente des Hammurapi-Godex") in dem polnischen
Orientalistischen Jahrbuch I (Krakau 1915) 8. 123ff. -—- Auf folgende Ab-
kürztingen sei hier gelegentlich hingewiesen: AR — M. ScHORR,
foniscAe RecfitsMr/iMMdeM I-—III (6'üzMMge&eAcA?e d. Wien. Akad. 1907—1910).
— VAB = TorderasMthsc/ie R;'5h'o?/?eA: V (ScHORR, Vr/iMMdeM des
 
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