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Schorr, Moses; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 4. Abhandlung): Eine babylonische Seisachthie aus dem Anfang der Kassitenzeit (Ende des XVIII. vorchristl. Jahrhunderts) — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34063#0020
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Moses Schorr:

V-7?e-H), Prs. Ii hebr. K'3 ,,bemmen", ,,sich weigern".
Diese unkontrahierte Form begegnet in den Texten
der Hammurapi-Zeit nur bei Stämmen med. j, z. B. -
?r??A Die Lesung und Lbersetzung, die LANGDON für Z. 5—6
bietet, ist ganz unmöglicb.
§ C. IIH von also ,,sich geben lassen", ,,eine
Forderung eintreiben" (prägnanter Ausdruck). .
§ D. s ,,Pachtabgabe". Wie schon oben ausgeführt
wurde (S. 8, Anm. 3), gehört dieser jnristische Terminus erst der
kassitischen Zeit an und ist dann auch in die assyrische Rechts-
sprache übergegangen^). ^^??-^??-?????.' LxNGDON übersetzt ,,ca-
lamity", was ungefähr auch richtig ist, setzt aber den Stamm
als 5flD an, syn. 7??aM.yM, ZM7T??&n,,drücken, beläst.igen, quälen" (CT
XIX 3b, 5. 10. 12), wozu er MzaM%7?m.y? CH XHIr 18 (§ 172)
stellt. Nun lst aber cliese Etymologie sicher falsch: 1. Ist der Be-
deutungsübergang von ,,drücken, belästigen" zu ,,KaIamität"
sehr unwahrscheinhch. 2. Ist das im CH vorkommende ??z??A^??7????
sicher als Düt anzusetzen und mit arab. ,,drücken, belästigen"
Zusammenzustellen, und dazu gehört auch das ^7?/7^J??77??? (IH) des
Vokabulars, wie die Synonyme beweisen^). Dagegen hat unser
3??-/7??-M77? mit jenen gar nichts zu tun, der Starnrn ist vielmehr als
flHD ,,zerstören" IH (vgl. DELiTZSCH, HWB Sp.493a) anzusetzen;
das -7?? am Ende ist bloße Mimation, wie sie im Fragment durchwegs
vorkommt. Die Form ,ST?A(C7J?1 isf substantivische Infinitivform IH
und bedeutet ,,Zerstörung", was auch das Vokabular CT XII 8a, 28
bestätigt, wo .$??/?.?? (idg. Tf??) als Synonym neben TinAdr?? (Z. 25 a)
vorkommt. Nun ist aber R??/?T? (idg. 37??) auch ein Synonym von
77??? ,,Wasser" (vgl. Muss-ARNOLT, HWB Sp. 75(F); daher bedeutet
das Wort prägnant ,,eine Zerstörung durch Wasser, d. h. Uber-
schwemmung"'!). Somit haben wir in cliesem Worte hier auch
sachlich die Veranlassung für den Schulderlaß. Es war eine L ber-
schwemmung, wie sie so oft das Eufrattal heimzusuchen pflegte,
i) An eine Lesung /7a ?7-ü-? ,,er ist nicht imstande" im Anschluß an
die Phrase CH § 256 kann man selbst bei der Annah.me, daß das deutliche
ue von LANGDON für ü' verlesen wurde, nicht denken, weil am Beginn der
Zeile nur für ein Zeichen Raum ist. Auch wäre dann die Strafe sehr auffällig.
^) Vgl. JonNS, Aesyriau Deeds a7?d DoeM7ueu?e III, Index.
^) Die Schreibung mit s mag assyrische Dialekteigentümlichkeit sein.
^) Ob der Stamm etymologisch mit bibl. /irny ,,schwimmen" Jes. 25, 11;
Ps. 6, 7 und aram. /JHD ,,baden" zusammenhängt, ist mir sehr zweifelhaft.
 
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