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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 5. Abhandlung): Der Tod des grossen Pan — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34064#0017
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Der Tod des großen Pan.

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gruel im vierten (1552 abgeschlossenen) Buch. (Iiap. 28) die ganze
pdoyuMe AN/oire /oncAun/ D /re^po^ de^ Aeroe^ vortragen läßt,
deutet sie anschiießend auf den grimd -d'e/TUfenr de^ /zdeD^ und
rechtfertigt das stolz als 'seine eigene Interpretation'h Daß er
sie wirklich selbständig fand, bestätigt sich schon darum, weil
er als besonderer Kenner und Liebhaber des Plutarch, vorab der
Moralia^, offenbar nur diese benutzt, ohne von Eusebios, ge-
schweige von späteren christlichen Erklärern zu wissen. Sein
jüngerer Zeitgenosse, der humoristische Erzähler Du FAiL bringt
die auf Christus bezogene Sage in der DpN/re . . con/re Dy A/Aee^,
e/ ceM3? gni ezceni( Dz'en, welche das Schlußkapitel (34) der
1586, direkt nach seinem Tode erschienenen Gon/e^ et dNconr^
d'Duü^peD bildet^. Daß er von RABELAis unabhängig ist, zeigt
seine übrigens ja gar nicht zutreffende Berufung auf En^e^e,
Pierre D CTece^M 7/oh'e/i e/ Pierre die^z'e D^pug/ioh In SpENSERS
^Schäfer-Kalender' von 1579 wird die Theorie, entsprechend dem
Thema, insofern verwertet, als er des öfteren Christus, aber auch
Gott Vater kurzweg Pan (Maye 111), gre%/ Pzm (Maye 54; Sept.
96), QAe^ gre%/: god Pun (Julye 49) und //VgA/// PoM (Julye 144)
nennt; den letzteren Ausdruck hat, um das gleich jetzt zu bemerken,
anscheinend hierher MiLTON entlehnt, wenn er in seinem TZynrzz
on %/ze TVohchy (1629) von den Hirten auf dem Feld während der
heiligen Nacht sagt (Str. VIII):
T*Ae sAepAerde OM i/;e Lpw,
Oe ere iAe ροίηί o/
stmpG c//oM//ig D α rMsPe rotv/
jFMH JüzL lAoMg/ίί iAet/ /Aen
ΤΆοί /Ae /π/ί^λίι/ Pan
tPos Aini/G cofKe io üoe tvüA iAe/κ &eüw;
Per/zops /Ae/r /ooes, or e/se /Aeir sAeep,
tPas α// /Τίαί d/c/ /Ae/r sü/y /AoMgAis so &Msy /ceep^.
SpENSERS Quelle war wohl der Züricher LAVATER mit seinem 1570
herausgekommenen, 1572 zum ersten Male ins Englische über-
i Ein Anspruch, den ihm die genannten Rabelais-Erklärer unter Hin-
weis auf die vermeintiiche Priorität des Eusebios bestreiten.
^ R. HiRZEL, Piutarch, 1912, S. 123.
3 Oeuvres facetieuses deNoel Du FAiL ed. J. AssEZAT II, Paris 1874,
S. 339 f.
4 Vgl. MAAss a. O. Sp. 1059. 1069. 1hm ist als Vertreter der Gleichung
Pan-Christus offenbar überhaupt nur Milton bekannt.

Sitzungsber. d. HeideibergerAkad.,phil.-hi3t. Kl. 1915. 5.Abh.

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