Der Tod des großen Pan.
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hatte bekanntlich gleich beim Erscheinen (1788) mächtigen Anstoß
erregt und scharfe Angriffe von Alännern wie dem Grafen FRiEDRicn
voN STOLRERG und K.NEBEL veranlaßt^. Ähnfich fühlte nun,
wie sie uns in ihrer Vorbemerkung selher bekennt, ELiZABETH
BARRETT BROWNiNG, als ihr in einer grucg/iB uizd
ein freuer Freund und Verwandter, JoHN KENYON, das
ScHiLLERsche Werk zugänglich machte. Empört über solche
doctrf^c wore dGAcnoHrfng /o poetry /Au/i to GArG/fu/zf/y äußert
sie ihrerseits in einer sehr langen Reihe von Strophen (39!) die
Uberzeugung, daß wir dem Verlust des Olymp nicht nachweinen
können, sondern durch die christliche Wahrheit an Stelle des
heidnischen Scheins aufs höchste beglückt sind. AIs Rahmen,
äußerlich durchgeführt in dem jeweils sinngemäß variierten Re-
frain Pcoz, Pu/z G deud, dient ihr das Erlebnis vom Pan, das sie
sich, offenbar noch durch eine unbekannte Mittelsquelle beein-
flußt^, in der Stunde von Christi Kreuzestod vorfallend denkt.
Aber, wie gesagt, der ganze Gedankengang blieb nicht auf
die Dichtung beschränkt, er tritt auch in strenger Wissenschaft
auf. Eine Ausnahme machte L. PRELLER, der in der zweiten Auf-
lage seiner 'Griechischen Mythologie' (I, 1860, S. 586f.) mit den
römischen Weisen annahm, das 'seltsame Märchen' erkläre sich
'von selbst's dadurch, 'daß man in dieser Zeit den älteren Berg-
und Waldpan des arkadischen Volksglaubens neben dem jüngeren
Allpan der Philosophie für einen sterblichen Dämon nach Art
der Nymphen und der Satyrn zu halten geneigt war'.
PRELLER hält also auch richtig den μέγκς Πκν der Legende
vom mystischen Allpan getrennt. In der Regel, nicht etwa nur
bei HERDER^, auch bei Philologen wie E. GERHARD und LEHRS^
^ Nähere Angaben in H. DüNTZERS Erläuterungen zu den Deutschen
Klassikern III 10, 39. Bändchen, ^1891, S. 45 f.
2 Sie selbst nennt nur Plutarch. Fatcüec/, sagt sie, &yScHiLLERs'Götter
Griechenlands', ctt^d puriG a D'adüco7r me/^LoneJ /h α
/rectüse o/ P/nictrcA (De orac. defectu), ctceordtng io w/ttcA, cti ί/te AoM/' o/ iAe
ycttuoMr's ctgo/^y, ctcry.. swepi across ί/te wctoes tn /Ae /teartng o/ cer/ctth. 7Wütr/77e7's,
—- ctnt/ ί/te oroc/es cectsec/.
s G. RoBERT in der 4. Auflage (I, 1894, S. 745) schrieb statt 'von
selbst' mildernd 'vielleicht'.
* J. G. v. HERDERS Älteste Urkunde des Menschengeschlechts, 2. (und
3.) Teil, hrsgeg. durch J. G. MüLLER (= Sämtliche Werke. Zur Religion und
Theologie VI, 1827) S. 110: 'Pan, der große Weltgott . .'.
^ E. GERHARD, Griech. Mythologie I, 1854, S. 532; K. LEHRS, Popu-
läre Aufsätze, 21875, g. 126.
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hatte bekanntlich gleich beim Erscheinen (1788) mächtigen Anstoß
erregt und scharfe Angriffe von Alännern wie dem Grafen FRiEDRicn
voN STOLRERG und K.NEBEL veranlaßt^. Ähnfich fühlte nun,
wie sie uns in ihrer Vorbemerkung selher bekennt, ELiZABETH
BARRETT BROWNiNG, als ihr in einer grucg/iB uizd
ein freuer Freund und Verwandter, JoHN KENYON, das
ScHiLLERsche Werk zugänglich machte. Empört über solche
doctrf^c wore dGAcnoHrfng /o poetry /Au/i to GArG/fu/zf/y äußert
sie ihrerseits in einer sehr langen Reihe von Strophen (39!) die
Uberzeugung, daß wir dem Verlust des Olymp nicht nachweinen
können, sondern durch die christliche Wahrheit an Stelle des
heidnischen Scheins aufs höchste beglückt sind. AIs Rahmen,
äußerlich durchgeführt in dem jeweils sinngemäß variierten Re-
frain Pcoz, Pu/z G deud, dient ihr das Erlebnis vom Pan, das sie
sich, offenbar noch durch eine unbekannte Mittelsquelle beein-
flußt^, in der Stunde von Christi Kreuzestod vorfallend denkt.
Aber, wie gesagt, der ganze Gedankengang blieb nicht auf
die Dichtung beschränkt, er tritt auch in strenger Wissenschaft
auf. Eine Ausnahme machte L. PRELLER, der in der zweiten Auf-
lage seiner 'Griechischen Mythologie' (I, 1860, S. 586f.) mit den
römischen Weisen annahm, das 'seltsame Märchen' erkläre sich
'von selbst's dadurch, 'daß man in dieser Zeit den älteren Berg-
und Waldpan des arkadischen Volksglaubens neben dem jüngeren
Allpan der Philosophie für einen sterblichen Dämon nach Art
der Nymphen und der Satyrn zu halten geneigt war'.
PRELLER hält also auch richtig den μέγκς Πκν der Legende
vom mystischen Allpan getrennt. In der Regel, nicht etwa nur
bei HERDER^, auch bei Philologen wie E. GERHARD und LEHRS^
^ Nähere Angaben in H. DüNTZERS Erläuterungen zu den Deutschen
Klassikern III 10, 39. Bändchen, ^1891, S. 45 f.
2 Sie selbst nennt nur Plutarch. Fatcüec/, sagt sie, &yScHiLLERs'Götter
Griechenlands', ctt^d puriG a D'adüco7r me/^LoneJ /h α
/rectüse o/ P/nictrcA (De orac. defectu), ctceordtng io w/ttcA, cti ί/te AoM/' o/ iAe
ycttuoMr's ctgo/^y, ctcry.. swepi across ί/te wctoes tn /Ae /teartng o/ cer/ctth. 7Wütr/77e7's,
—- ctnt/ ί/te oroc/es cectsec/.
s G. RoBERT in der 4. Auflage (I, 1894, S. 745) schrieb statt 'von
selbst' mildernd 'vielleicht'.
* J. G. v. HERDERS Älteste Urkunde des Menschengeschlechts, 2. (und
3.) Teil, hrsgeg. durch J. G. MüLLER (= Sämtliche Werke. Zur Religion und
Theologie VI, 1827) S. 110: 'Pan, der große Weltgott . .'.
^ E. GERHARD, Griech. Mythologie I, 1854, S. 532; K. LEHRS, Popu-
läre Aufsätze, 21875, g. 126.