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G. A. Gerhard:
wirklich jemand dort stand ?'i Es muß sich um eine und die-
selbe Örtlichkeit handeln. Man hat zwischen Paxos und dem Pa-
iodes die ^Vahl. REiNACH gibt dem letzteren, FRAZER der Insel
den Vorzug.
Hier oder da stimmte gerade eine syrische Adonisgemeinde
die nächtliche rituale Totenklage um ihren Herrn an.
REiNACH weiß deren Wortlaut buchstäblich zu fixieren:
OAMOCY OAMOYC OAMOYC nANMErAC TEONHKE:
eine trochäisch fallende Reihe! (S. 18). Zuerst erklingt dreimal
hintereinander (während doch die drei Οκμοΰς-Rufe bei Plutarch
durch Pausen getrennt sind) der Gottesname Tammuz im Nomi-
nativ. Daran schließen sich unmittelbar ein Attribut 'der ganz
große' und endlich als Prädikat die schmerzvolle Tatsache selbst:
'ist gestorben'. MMhl liest man in der Quelle mit, nichten πκνμέγκς,
sondern mit Artikel, \vie er sprachlich notwendig, Πκν ό μέγκς
und das andere Mal ό μέγκς Πκν. Doch das wird sekundäre Ver-
änderung sein! Zuletzt folgt der Formel, wieder direkt, als Refrain
das Wehe der Gesamtheit.
Das alles vernahm bei dem windstillen Meer vom Schiffe
Thamus. Das dreimalige syrische Tammuz, das durch einen
liebenswürdigen Zufall mit seinem eigenen ägyptischen Namen
übereinstimmt, bezieht er als vokativischen Anruf auf sich.
Nun fehlt ihm aber das Subjekt in dem Satz, und er muß sich
,zum Wrständnis des Folgenden helfen, wie es eben geht. Er tut es,
indem er aus dem πκνμέγκς ein Πκν μέγκς heraushört. Als ob
in clem πκμμέγκς gesprochenen (wenn auch πκνμέγκς geschrie-
benen)^ Adjektiv die tonlose Vorsilbe jemals so voll und lang
hervortreten konnte, daß jene papierene Deutung denkbar er-
schiene. Doch gleichviel. Thamus meinte, man künde auf wunder-
same Weise ihm den Tod des großen Pan an, und auf diesem Irrtum
beruhte seine wie des Epitherses Geschichte. Wie diese dann zu
ihrem ganz andern und dabei so scharf bestimmten Wrlauf kam,
erfahren wir nicht.
REiNACHS Künste haben ergeben, daß unfer Tiberius an der
Küste von Epirus gräko-syrische Adonisverehrer bei sonstiger
i Das die ganze Begründung bei REiNACH (8. 11): o/i ae conpoü pas
αύ ρα/'Ze /α naü, en ene ei ά p<)/'iee ife ceiT e^e coie, sane o&se?'ee/' s'ü μ
αραύ ίία /no/u^e ear ^e /'Aage.
^ VgL E. MAYSER, Grammatik der griech. Papyri aus der Ptotemäer-
zeit (Laut- u. Wortlehre), 1906, S. 233.
G. A. Gerhard:
wirklich jemand dort stand ?'i Es muß sich um eine und die-
selbe Örtlichkeit handeln. Man hat zwischen Paxos und dem Pa-
iodes die ^Vahl. REiNACH gibt dem letzteren, FRAZER der Insel
den Vorzug.
Hier oder da stimmte gerade eine syrische Adonisgemeinde
die nächtliche rituale Totenklage um ihren Herrn an.
REiNACH weiß deren Wortlaut buchstäblich zu fixieren:
OAMOCY OAMOYC OAMOYC nANMErAC TEONHKE:
eine trochäisch fallende Reihe! (S. 18). Zuerst erklingt dreimal
hintereinander (während doch die drei Οκμοΰς-Rufe bei Plutarch
durch Pausen getrennt sind) der Gottesname Tammuz im Nomi-
nativ. Daran schließen sich unmittelbar ein Attribut 'der ganz
große' und endlich als Prädikat die schmerzvolle Tatsache selbst:
'ist gestorben'. MMhl liest man in der Quelle mit, nichten πκνμέγκς,
sondern mit Artikel, \vie er sprachlich notwendig, Πκν ό μέγκς
und das andere Mal ό μέγκς Πκν. Doch das wird sekundäre Ver-
änderung sein! Zuletzt folgt der Formel, wieder direkt, als Refrain
das Wehe der Gesamtheit.
Das alles vernahm bei dem windstillen Meer vom Schiffe
Thamus. Das dreimalige syrische Tammuz, das durch einen
liebenswürdigen Zufall mit seinem eigenen ägyptischen Namen
übereinstimmt, bezieht er als vokativischen Anruf auf sich.
Nun fehlt ihm aber das Subjekt in dem Satz, und er muß sich
,zum Wrständnis des Folgenden helfen, wie es eben geht. Er tut es,
indem er aus dem πκνμέγκς ein Πκν μέγκς heraushört. Als ob
in clem πκμμέγκς gesprochenen (wenn auch πκνμέγκς geschrie-
benen)^ Adjektiv die tonlose Vorsilbe jemals so voll und lang
hervortreten konnte, daß jene papierene Deutung denkbar er-
schiene. Doch gleichviel. Thamus meinte, man künde auf wunder-
same Weise ihm den Tod des großen Pan an, und auf diesem Irrtum
beruhte seine wie des Epitherses Geschichte. Wie diese dann zu
ihrem ganz andern und dabei so scharf bestimmten Wrlauf kam,
erfahren wir nicht.
REiNACHS Künste haben ergeben, daß unfer Tiberius an der
Küste von Epirus gräko-syrische Adonisverehrer bei sonstiger
i Das die ganze Begründung bei REiNACH (8. 11): o/i ae conpoü pas
αύ ρα/'Ze /α naü, en ene ei ά p<)/'iee ife ceiT e^e coie, sane o&se?'ee/' s'ü μ
αραύ ίία /no/u^e ear ^e /'Aage.
^ VgL E. MAYSER, Grammatik der griech. Papyri aus der Ptotemäer-
zeit (Laut- u. Wortlehre), 1906, S. 233.