Der Tod des großen Pan.
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griechischer Sprache für den Gott die svrische Namensform
brauchten, die der griechisch-heidnischen Literatur unbekannt
ist (S. 14) und eben nur bei der kultischen Kdage zur Anwendung
kam (DrpAcus' S. 61).Befragen wir aber nun die maßgebendeFor-
schung^, so zeigt sich, daß man die bei aller Verwandtschaft
zunächsf verschiedenen Gestaften Tammuz und Adonis überhaupt
erst seit Origenes, seit dem 3. Jahrhundert einander gleichzusetzen
begann. Das neue, dem widersprechende Zeugnis hat REiNACH
— sich sefber geschaffen^.
Wir fassen jetzt die angekündigten nordeuropäischen Paraflefen
zur Todesansage näher ins Auge und stelien an die Spitze eine
Volksüberfieferung Tirols^, die sich mit dem Gerippe des Epi-
therses-Erlebnisses am engsten, großenteils wörtlich berührt.
('Einst) ging Pinzgan co/τ SGiE/gMen dnrcA derz, Ao/weg
Aernn^er ein nze^ger n/π mi^ernucAü du rie/ c(er /e^wnnd eine
-$L7%7%e.' '777e^zger, we7777 du &ei der ^ngen VTz/ceTier w<277d cor&ef-
geE?b ^o rn/ Ai77ei77 m die ^pu/te77.' die Tu/o 777 e ge-^oriieTi/'
λ;η7ΐ,77- /cA ^Αηττ,, erwiederte /ucAeTn/ der 777eizger. 77,ocA oor ^uge(7
gruHe77, U77, die hmge wund geAo777777en, ru/^ er uu/ge^rageTie
dre/777u/ /7i77e777. du er^Ö77^e der ^ie/e de^ Zierge^ ei77 /un/e^
c/e/^iTT^iT^/ge^ weA/c/uge77 H77(Z /u7?7777er77, U77(/ der 777e^zger ei/ie co//
-$cArec/ce77 ^ei77e^ wege&'
RoscHER (S. 469) fand die Übereinstimmung auch hier noch
zu schwach, sch^vach genug, um sie, da ihm eine Entlehnung aus
Griechenland nach Deutschfand oder umgekehrt ausgeschlossen
schien, für Zufall zu haiten. REiNACH (S. 8) fand sie vielmehr zu
stark und darum der Fälschung, der halbgefehrten Mache ver-
dächtig: /c /o/Zdore pu^e du77^ /u hMerufnre ecrzüe, so lautet sein
weiser Spruch, /u /iMeru^ure pe77e^re Ze /o//c/ore. Ein tieferer
Blick in die Forschungen MANNHARDTS hätt-e ihn gründlich eines
Besseren belehrt. Er hätte gesehen, daß sich das Materiai keines-
i W. W. Graf BAUDissiN, Adonis nnd Esmun, 1911, S. 94 ff. 368.
Er nimmt hier, vermutlich mit Absicht, von S. REiNACHS Hypothese eben-
sowenig Notiz wie vorher (1907) in seinem Tammuz-Artikef in HERZOG-
HAUCKS Reatencykiopädie f. protest. Theologie u. Kirche XIX^, S. 334 ff.
von LiEBRECHTS und LENORMANTS Deutung der Pansage.
^ Schon LiEBRECHT a. O. benutzte seine Meinung über die Legende
mit als Beweis für die Identität von Tammuz und Adonis.
^ F. PANZER, Bayerische Sagen und Bräuche. Beitrag zur deutschen
Mythologie II, 1855, S. 48 f., Nr. 63.
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griechischer Sprache für den Gott die svrische Namensform
brauchten, die der griechisch-heidnischen Literatur unbekannt
ist (S. 14) und eben nur bei der kultischen Kdage zur Anwendung
kam (DrpAcus' S. 61).Befragen wir aber nun die maßgebendeFor-
schung^, so zeigt sich, daß man die bei aller Verwandtschaft
zunächsf verschiedenen Gestaften Tammuz und Adonis überhaupt
erst seit Origenes, seit dem 3. Jahrhundert einander gleichzusetzen
begann. Das neue, dem widersprechende Zeugnis hat REiNACH
— sich sefber geschaffen^.
Wir fassen jetzt die angekündigten nordeuropäischen Paraflefen
zur Todesansage näher ins Auge und stelien an die Spitze eine
Volksüberfieferung Tirols^, die sich mit dem Gerippe des Epi-
therses-Erlebnisses am engsten, großenteils wörtlich berührt.
('Einst) ging Pinzgan co/τ SGiE/gMen dnrcA derz, Ao/weg
Aernn^er ein nze^ger n/π mi^ernucAü du rie/ c(er /e^wnnd eine
-$L7%7%e.' '777e^zger, we7777 du &ei der ^ngen VTz/ceTier w<277d cor&ef-
geE?b ^o rn/ Ai77ei77 m die ^pu/te77.' die Tu/o 777 e ge-^oriieTi/'
λ;η7ΐ,77- /cA ^Αηττ,, erwiederte /ucAeTn/ der 777eizger. 77,ocA oor ^uge(7
gruHe77, U77, die hmge wund geAo777777en, ru/^ er uu/ge^rageTie
dre/777u/ /7i77e777. du er^Ö77^e der ^ie/e de^ Zierge^ ei77 /un/e^
c/e/^iTT^iT^/ge^ weA/c/uge77 H77(Z /u7?7777er77, U77(/ der 777e^zger ei/ie co//
-$cArec/ce77 ^ei77e^ wege&'
RoscHER (S. 469) fand die Übereinstimmung auch hier noch
zu schwach, sch^vach genug, um sie, da ihm eine Entlehnung aus
Griechenland nach Deutschfand oder umgekehrt ausgeschlossen
schien, für Zufall zu haiten. REiNACH (S. 8) fand sie vielmehr zu
stark und darum der Fälschung, der halbgefehrten Mache ver-
dächtig: /c /o/Zdore pu^e du77^ /u hMerufnre ecrzüe, so lautet sein
weiser Spruch, /u /iMeru^ure pe77e^re Ze /o//c/ore. Ein tieferer
Blick in die Forschungen MANNHARDTS hätt-e ihn gründlich eines
Besseren belehrt. Er hätte gesehen, daß sich das Materiai keines-
i W. W. Graf BAUDissiN, Adonis nnd Esmun, 1911, S. 94 ff. 368.
Er nimmt hier, vermutlich mit Absicht, von S. REiNACHS Hypothese eben-
sowenig Notiz wie vorher (1907) in seinem Tammuz-Artikef in HERZOG-
HAUCKS Reatencykiopädie f. protest. Theologie u. Kirche XIX^, S. 334 ff.
von LiEBRECHTS und LENORMANTS Deutung der Pansage.
^ Schon LiEBRECHT a. O. benutzte seine Meinung über die Legende
mit als Beweis für die Identität von Tammuz und Adonis.
^ F. PANZER, Bayerische Sagen und Bräuche. Beitrag zur deutschen
Mythologie II, 1855, S. 48 f., Nr. 63.
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