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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 5. Abhandlung): Der Tod des grossen Pan — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34064#0041
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Der Tod des großen Pan.

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König nicht beklage, gehe völlig zu Grunde'. Der zweite Bericht
des Ibn al-Athir vom Jahre 1203/04, dem HERBELOT nach Ben
Schonah noch einen dritten älteren Fall aus Agypten hinzufügt,
setzt jenes Unglück als herrschend voraus: es wütet eine ver-
zehrende Halskrankheit, der jeder erliegt, der nicht um der Dschinn-
Frau Umm 'Uncüd (= 'Mutter der Weintraube') gestorbenen Sohn
die Totenklage anstimmt. Das tut denn rdänniglich (nach Nr. 3
mit einer merkwürdigen Sühnezeremonie) in folgendem Wortlaut:
'O Mutter des 'Uncüd, entschuldige uns: 'Uncüd ist gestorben
und wir clachten nicht daran!'
Die nordeuropäischen Sagen zeigen darin ruhigere, aber
gleichfa.lls recht greifbare Formen.
Es weilt hier einer der betroffenen Geister in verschiedener
Stellung im eigenen Hause des Menschen: als GattirH, am häu-
figsten als Dienstmagd^, mitunter bloß auf BesucID, auch als
Flüchtling^ oder gar Häftlingy manchmal überhaupt als Haus-
geist, sei es unsichtbar und vorher niemals bemerkt^, sei es etwa
1 VgL die Tiroler Bauersfrau Gertraud bei J. ZiNGERLE, Sagen aus
Tirol: WoLFS Zeitschrift II, 1855, S. 183, Nr. 28. Besonders aber gehören
hierher aus *Gh. ScHNELLERS 'Märchen und Sagen aus Wälschtirok, 1867,
S. 210. 217 die Fuhrmannsgattin Mao und die dem Burschen angetraute
Eguane Tarandina: LAisTNER I, S. 209.
2 Außer der schon erwähnten Salome-Sage weitere reiche Belege (be-
sonders aus Tirol) bei MANNHARDT I, S. 90 f. S. auch z. B. u. S. 42, 4; 43, 3.
Um einen elbischen Diensknecht handelt sich's in der singulären MüLLEN-
HOFFschen Nr. 401 (S. 292): vgl. u. S. 44, 2.
3 Ich denke an das sieben Jahre hintereinander zu einer Familie im
Oberinntal zu Besuch kommende und sich schweigend auf den Herd setzende
wilde Weibchen, das dann weinend und klagend verschwindet, nachdem der
Bauer auf dem Berg von einem wildenMann den Auftrag erhalten: 'Du Holz-
hacker, sag zum Stizl, zum Wizl, der Thorizl sei todt!': I. und J. ZiNGERLE,
'Sagen aus Tirol': WoLFS Zeitschr. I, 1853, S. 462, Nr. 4.
4 Ein Holzweiblein ist den Winter über zum Besitzer des Heideberges
bei Königshain in die Stube geflüchtet und verschwindet jammernd im Früh-
jahr, als am Fenster ein anderes Holzweiblein 'deuto!' gerufen: *K. HAUPT,
Sagenbuch der Lausitz I, 1862, (40, 37) = WoLFS Zeitschr. IV, 1859, S. 221,
Nr. 14.
^ Der Fischmatz zu Naab hat ein Holzweiblein gefangen, die Staunzen
Maunzen, nach der ihn dann am nächsten Tag vom Baum herunter ein an-
deres Holzweiblein fragt: *F. ScHÖNWERTH, Aus der Oberpfalz (1857 ff.) II,
366; vgl. MANNHARDT I, S. 90, 1.
s So z. B. der Zwerg, der sich erst, nachdem sein Bauer aus dem Teken-
berg durch einen Unsichtbaren die Weisung erhalten: 'Kielkopf, sage doch
Torke, er solle nach Hause kommen, sein Kind sei todt!' und das zu Hause
 
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