X
Einführurig.
Reg. 309 haben wir den Fail, daß in einem späteren Teil der Hand-
schrift, der aus dem 11. Jahrhundert stammt, die etwa um ein
Jahrhundert älteren Zodiakalbiider des erstenTeiles kopiert wurden
(Abb. fl u. III). Man staunt, wie fremd dem späteren Ivopisten das
stilistische Erbe der Antike geworden ist, im Verhältnis zu jenem
früheren eher noch antik-karolingisch empfindenden Maler, man
staunt, wie hier bei dem späteren alles in einen völlig ornamentalen
Stil übersetzt wird, liier zu dekorativen Linien wird, was dort.
plastische Modellierung, Schattenangabe war. Bei diesen Dar-
stellungen war das Erbe der Antike eben nicht der Stil, sondern
Abb. II. Darstehungder Gemini aus Abb. III. DarstellungderGeminiaus
Cod. Reg. 309 BI. 93v. Cod. Reg. 309 Bl. 133r.
der Inhalt. Nur so ist auch zu erklären, daß bei Sternbilderdar-
stellungen, clie auf orientalische Vorbilder unmittelbar zurückgehen,
etwa denen des Vat. 8174 oder Palat. 1368, die orientalische Form,
welche jene klassischen Bilder im Osten angenommen hatten,
einfach beibehalten wird. So kommt es, daß uns z. B. Perseus mit
einem erbeuteten Teufelskopf in Händen in einer abendländischen
Handschrift begegnet (Abb. IV; vgl. Abb. V)! Dem mittelalter-
lichen Menschen war eben entweder die antike wissenschaftliche
Aufzeichnung des astronomischen Bildes oder aber clie astrologische
Weisheit des Altertums das Wichtige und daher mußte das Stern-
bild (wie etwa auf Sternkarten) oder das Götzenbild mit allen
seinen Attributen treu nachgebildet werden, nicht aber der Dar-
stellungs s t i 1, den das Altertum geprägt hatte.
Einführurig.
Reg. 309 haben wir den Fail, daß in einem späteren Teil der Hand-
schrift, der aus dem 11. Jahrhundert stammt, die etwa um ein
Jahrhundert älteren Zodiakalbiider des erstenTeiles kopiert wurden
(Abb. fl u. III). Man staunt, wie fremd dem späteren Ivopisten das
stilistische Erbe der Antike geworden ist, im Verhältnis zu jenem
früheren eher noch antik-karolingisch empfindenden Maler, man
staunt, wie hier bei dem späteren alles in einen völlig ornamentalen
Stil übersetzt wird, liier zu dekorativen Linien wird, was dort.
plastische Modellierung, Schattenangabe war. Bei diesen Dar-
stellungen war das Erbe der Antike eben nicht der Stil, sondern
Abb. II. Darstehungder Gemini aus Abb. III. DarstellungderGeminiaus
Cod. Reg. 309 BI. 93v. Cod. Reg. 309 Bl. 133r.
der Inhalt. Nur so ist auch zu erklären, daß bei Sternbilderdar-
stellungen, clie auf orientalische Vorbilder unmittelbar zurückgehen,
etwa denen des Vat. 8174 oder Palat. 1368, die orientalische Form,
welche jene klassischen Bilder im Osten angenommen hatten,
einfach beibehalten wird. So kommt es, daß uns z. B. Perseus mit
einem erbeuteten Teufelskopf in Händen in einer abendländischen
Handschrift begegnet (Abb. IV; vgl. Abb. V)! Dem mittelalter-
lichen Menschen war eben entweder die antike wissenschaftliche
Aufzeichnung des astronomischen Bildes oder aber clie astrologische
Weisheit des Altertums das Wichtige und daher mußte das Stern-
bild (wie etwa auf Sternkarten) oder das Götzenbild mit allen
seinen Attributen treu nachgebildet werden, nicht aber der Dar-
stellungs s t i 1, den das Altertum geprägt hatte.