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Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 9. Abhandlung): Versuch einer Dekomposition des Rubrischen Fragmentes — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34067#0003
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Einleitung.

Über die Rubrische Tafei hat HuGO^) geurteilt: ,,Jetzt haben
wir nur einen Theil davon, höchstens d.en fünften: denn daß drey
ähnhche Tafeln vorhergingen, und wenigstens noch eine folgte,
ist augenscheinlich. Aber seibst so, giaube ich nicht zuviei zu sagen,
und nicht in die gewöhniichen Uhertreibungen der Herausgeber
zu verfailen, wenn ich behaupte, daß dieses Fragment in juristi-
schcr Rücksicht für das ius civile, um welches es dem Juristen
doch am meisten zu thun sein muß, eines der allerwichtigsten
und wohi gar geradezu die Krone von aiien bisher entdeckten
alten Denkmälern ist usw."
Dieses, vor mehr denn hundert Jahren abgegebene Wert-
urteii ist, unbescbadet des staatsrechtiichen Gehaltes der ,,re-
gina inscriptionum" und der Hispanischen Tafein, auch heute
kaum modifiziert. ,,Keine bioße zerstreute Redeteiie, sondern
das große Rruchstück eines römischen Gesetzes in aller Eigen-
tümlichkeit seiner Fassung und mit aiier Technik seiner Juris-
prudenz enthält die Rubrische Untergerichtsordnung," sagt BRiNZ
(Krit. Vierteijahrschrift II, 474).
Auch hat die Wissenschaft seit mehr ais einem Jahrhundert
sich dieser Tafe] annehmen können; große Namen der historischen
Schuie von dem Begründer an sind mit ihr verknüpft. HuGO
hat ihr einen Kommentar gewidmeU), SwiGNY hat auch an ibr
seine Ansic-ht über die Munizipalverfassung^) und. das Schuld-
wesen^) gebiidet, und im ersteren Punkte PucHTAs**) Meinung
einen verbessernden Einfluß auf die eigene zugestanden^), MonM-
SEN stebte das Rubrische Fragment (samt dem Atestinischen)

Givilistisches Magazin, 2. Bd. 3. Aufi. 1812 S. 431 ff. — Die abge-
drnckte Stelle S. 468.
2) Vermischte Schriften III. S. 319.
3) Ebenda II. S. 430 ff.
") PucHTA, Kleine Schriften S. 518 ff.
3) SAviGNY, V. S. III. S. 377 ff.
 
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