Metadaten

Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 9. Abhandlung): Versuch einer Dekomposition des Rubrischen Fragmentes — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34067#0037
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
32

O. Gradenwit?.

iure confessus esset"; dum ne
quisd ernisei prisvequei
Romae i d p [eorum cuius]
bona possiderei proscreibei ve-
neire [duceique eum] iubeat.

apud eum pr eumve quei Ro-
mae i d p praeesse d e r nihil
respondisse neque se iudicio
utei oportuisset defendisset.

Einen Fingerzeig gibt für caput XXI: a) (f. 18) das Wort:
tum inter eos ambigetur, denn wenn confessio vorliegt, paßt es
schlecht; b) (1. 19) mögJicherweise eorum quem ad quem ea res
pertinebit, wenn es auf einen Urtext eum quem deutet; indeß ist
zuvergJeichen, was MoMMSEN (s. Anm. 27)festgestellthat; 2. für
caput XXII die Stellung der Worte inden Sätzen eorum cuiusbona
possiderei proscreibei veneire duceique eum im confessus-Teil
und eosque duci bona eorum possideri proscreibeive A^eneireque
im indefensus-Teil; ich habe immer das zweite Stück als durch
die Harmonisierungs-Tätigkeit entstanden eingeklammert:
In dem Schlußpassus links: dum ne quis d e r nisei pr etc.
eorum cuius bona possiderei proscreibei veneire [duceique eum]
iubeat tritt die Nötigung wohl am stärksten auf. Das duci muß
heraus! Aber auch rechts: eosque duci bona eorum possideri
proscreibeive veneireque iubeto bietet der Umstand, daß bona
eorum possideri asyndetisch an duci angeschlossen ist, und in
sich schwankt (— ve — que), einen äußeren Anstoß mehr.
Für derartige Verschmelzungen von Rechtsfolgen und Tat-
beständen zusammenweiß ich zurzeit keinReispiel einerDigesten-
interpolation. Man mag, wenn sachlich vergleichbares beigebracht
werden soll, an die Verschmelzungsgesetze denken, die Justinian
selbständig über die Ersitzungsarten (C. 7. 31) und die Dotal-
rückforderungsklagen (Q. 5, 13) erlassen hat.

§ 6. Zweiteilung oder Dreiteilung im Tatbestand?
Ob caput XXI (una ebenso caput XXII) außer der confessio
noch zwei Fälle behandelt oder nur einen, darüber wurde viel
gestritten. In der Tat geht ,,se sponsione iudiciove utei oportebit
non defendet^ so wirr durch die einzelnen Fugen, daß jede von
beiden Meinungen in der Rekämpfung der anderen Recht hats?).
sq BETHMANN,Zivilprozeß II. S. 543.16: ,,BeiderRekapitulationvers.
11. 15. 41. 49. wird zwar das sponsione iudicioque non defendere scheinbar
als ein dritterFallgenannt; inderThat aber nur der Kürze halber zusammen-
gefaßt, was in dem eigentlichen tenor legis den beiden Hauptfällen unterge-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften